Der Pianist
Deluxe Edition

Worte für diesen Film zu finden, fällt schon bei der Inhaltsangabe schwer. Der Pianist Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody) wohnt mit seinen Eltern, Schwestern und Brüdern in Warschau, als Polen im Spätsommer 1939 von den Nazis überfallen wird. Der Krieg ist schnell verloren, und die Nazis marschieren in Warschau ein. Fast sofort wird Jagd auf die jüdischen Bewohner gemacht. Die Schraube der Unterdrückung und der Gewalt wird immer fester angezogen. Zuerst dürfen Juden bestimmte Geschäfte und Restaurants nicht mehr betreten. Sie dürfen nicht mehr in Parks gehen oder sich auf Bänken niederlassen. Dann wird ihnen vorgeschrieben, am Ärmel einen Davidsstern zu tragen. Schließlich beginnen die Übergriffe. Juden werden aus ihren Häusern geholt und grundlos auf offener Straße erschossen oder aus Fenstern geworfen. Irgendwann wird das Warschauer Ghetto eingerichtet. Die Juden müssen ihre Häuser verlassen und sich im Ghetto einfinden, wo sie auf engstem Raum zusammengepfercht werden. Es gibt kaum etwas zu Essen, die hygienischen Bedingungen sind unbeschreiblich. Später beginnen die Deutschen damit, die Juden in Viehwaggons abzutransportieren. Noch ist niemandem klar, was hier geschieht oder was auf die Menschen am Ende der Reise zukommt. Eine Gruppe von Männern riskiert einen Aufstand, der brutal niedergeschlagen wird. Die Deutschen durchkämmen Haus für Haus und machen Warschau dem Erdboden gleich. Szpilman kann wie durch ein Wunder entkommen, versteckt sich und bleibt dank der Hilfe eines deutschen Offiziers, der eine Schwäche für Musik hat, unentdeckt. Do not copy!

Originaltitel: Le Pianiste
Filmlänge: 143 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2002
Herstellungsland: Deutschland / Frankreich / Großbritannien / Polen
Erscheinungsdatum: 04.06.2003
EAN-Code: 2828765003995

deutsch 5.1
deutsch 5.1 DTS
englisch 5.1

Untertitel: deutsch für Hörgeschädigte, englisch

Fazit (10/10):
Der Film ist schwere Kost, das sollte jedem bewußt sein. Der Spruch "Das ist ja nur ein Film" mag zwar stimmen, aber immerhin basiert er auf tatsächlichen Ereignissen. Ich jedenfalls fühlte mich bei dieser Aneinanderreihung von Kriegsgreueln und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufs äußerste betroffen. Ohne Pathos und ohne Aufdringlichkeit schildert dieser Film das Leben der Juden in Warschau während der Besatzungszeit der Nazis aus der Sicht von Wladyslaw Szpilman. In eindringlichen Bildern erzählt der Film, wie das Leben immer schwerer wurde, ja wie der Tod geradezu eine Erleichterung darstellte.

Sicherlich ist allgemein bekannt, wie die Deutschen in Warschau gehaust haben, aber es noch einmal so vor Augen geführt zu bekommen ist noch eine ganz andere Geschichte. Ähnlich wie in "Schindlers Liste" gibt es auch hier Szenen, die man nie wieder vergessen wird. Ein Rollstuhlfahrer, der wegen seiner Behinderung nicht aufstehen kann, wird kurzerhand vom Balkon geworfen, Fragen werden mit Kopfschüssen beantwortet. Ein Offizier läßt mehrere Männer aus einer Reihe heraustreten, die Männer müssen sich hinlegen. Der Offizier schreitet die Reihe der Liegenden ab und schießt jedem eine Kugeln in den Kopf. Er kennt kein Erbarmen und wechselt während dieser Tat sogar das Magazin! Wie gesagt, eine Szene, die ich nie mehr vergessen werde.

Merkwürdigerweise haben es die Deutschen nie fertiggebracht, einen guten Film über das 3. Reich zu drehen – wenn man von der "Blechtrommel" einmal absieht. Mit "Schindlers Liste" mußten sie sich von einem amerikanischen Juden zeigen lassen, wie man einen guten Film über diese Zeit dreht. Und nun kommt Roman Polanski, ein Pole, der als einer der wenigen das Warschauer Ghetto überlebt hat, und greift dieses Thema auf. Immerhin sind die Deutschen als Coproduzenten an diesem wichtigen Film beteiligt.

"Der Pianist", der mit drei Oscars für die beste Regie, den besten Hauptdarsteller und das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, gehört ähnlich wie "Schindlers Liste" zum Pflichtprogramm. Gerade oder weil wir hier in Deutschland leben. Wir sollten uns mal ansehen, wozu unsere Vorfahren fähig waren – und so lange ist da ja nun wirklich noch nicht her. Ich bin mir sicher, daß man hier durchaus noch etwas lernen kann.

Bild (8/10):
Das Bild (1:85:1 anamorph) ist recht blaß, was mit Sicherheit an der Intention des Regisseurs liegt. Auch hier wurde mehr oder weniger versucht, den Bildern den Look der ersten Farbfilme zu geben. Der Kontrast ist gut, allerdings schwächelt das Bild ein wenig bei der Schärfe, denn Details verschwimmen. Das Hintergrundrauschen ist als gering einzustufen, Dropouts und ähnliche Fehler sind nicht vorhanden.

Ton (8/10):
Der Ton spielt bei diesem Film eigentlich keine Rolle. Selbst eine Monoabmischung wäre der Thematik gerecht geworden. Und dennoch hat man sich beim Ton (Deutsch DTS und Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1) größte Mühe gegeben. Die Dialoge werden klar und deutlich aus dem Center wiedergegeben, der Score verteilt sich räumlich und läßt auch ab und zu ganz dezent den Sub erklingen. Geräusche sind ab und zu gekonnt auf die Frontboxen und die Rears gelegt, Explosionen, die teilweise recht unerwartet kommen, lassen die Wände des Heimkinos erzittern und den Zuschauer zusammenzucken.

Extras (6/10):
Die Extras dieses 3er-Sets konnten mich nicht überzeugen. Auf der ersten DVD, auf der sich der Film befindet, sucht man leider vergebens nach einem Audiokommentar. Auf der zweiten DVD ist einzig die Dokumentation von Interesse, einem ca. 40minütigen Making Of, in dem hauptsächlich Roman Polanski zu Wort kommt und von den Ideen zum Film und von den Dreharbeiten berichtet. Außer einem Trailer findet man auf dieser zweiten DVD dann leider nur noch Texttafeln, die sich mit Cast & Crew beschäftigen. In zwei Galerien kann man sich Bilder bzw. Plakate ansehen. Die dritte Scheibe ist eine CD, auf der sich drei Stücke (Originalaufnahmen mit Szpilman und der Soundtrack) mit einer Gesamtlänge von gut 20 Minuten befinden.
Anders als die meisten anderen Kriegsfilme zeigt "Der Pianist" das Schrecken hinter der Front des zweiten Weltkriegs, und zwar das Schrecken der KZ"s und der deutschen Unterdrückung. Da alles auf wahren Begebenheiten basiert, wirkt alles noch viel erschreckender.
Ein wahnsinniger FIlm, den man sich in Ruhe ansehen sollte. Pflichtprogramm!
Ein heikles Thema an das sich Regisseur Roman Polanski da herangetraut hat, doch mit großem Erfolg wie ich finde.

Aber Vorsicht: nach dem Film geht"s einem erstmal ein paar Stunden oder sogar Tage übel... ging mir zumindest so.
Bei Actionfilmen weiß ich - das ist Unterhaltungskost für uns - aber hier weiß ich: daß gab es wirklich mal...
Bedrückender Film der einem den Schrecken der Nazi-Zeit aufzeigt. Kein Film für zwischendurch. Kein Unterhaltungskino. Dennoch Pflichtprogramm!
Bei diesem Film lernt man schonungslos, zu was für Bestien sich Menschen entwickeln können... aber auch, dass manchmal Hilfe kommt, wenn man es am wenigsten erwartet.

Auf der einen Seite stellt sich bei mir ungewollt ein gewisses Sättigungsgefühl ein, weil der Schrecken des 2. Weltkrieges noch überall in den Medien präsent ist und man ständig hört wie schlimm die Deutschen (zweifelslos!) doch waren, während man von anderen Völkern und anderen Kriegen nicht halb soviel mitbekommt - wenn sie denn nicht gerade "aktuell" sind.
Aber dieser Film zählt mit zu den Besten des Genres und ist trotz allem sehenwert!
Filmisch etwas besser gefällt mir jedoch Benignis "Das Leben ist schön", der jedoch nicht auf wahren Tatsachen beruht, was eindeutig ein Pluspunkt von "Der Pianist" ist. Weil hier alles als real verarbeitet wird, geht der Film noch mehr "an die Nieren".

Sehr gut gefällt mit die Umsetzung der Szene, in der Szpilman in einem Haus ist, das von einem Panzer beschossen wird. Man hört nach einer Explosion eine zeitlang nur Fiepen aus den Lautsprechern, während andere Töne, erst dumpf und verfremdet, nach und nach wieder dazu kommen. Dabei fühlt man sich wirklich mitten ins Geschehen hinein versetzt - besonders mit einer 5.1 Anlage.
Ein Film, der einen richtig unter die Haut geht und betroffen macht.
Sehr sehr gut, dieser Film. Erschreckend realistisch. Dieser Film sagt einiges aus. Nicht nur das Krieg das sinnloseste ist was es gibt, sondern auch, dass man es auch anders lösen kann (wie der Hauptmann am Ende, toll Thomas Kretschmann). Diesen Film sollte sich wirklich jeder mal anschauen um zu sehen was die Deutschen der Menschheit alles schlimmes angetan hat. So ist nunmal Krieg: "Sinnlos".
Auch wenn "Der Pianist" beim ersten Anschauen beeindruckt, so kann er sich nicht besonders durch Darsteller o.ä. überzeugen! Da gibt es einige bessere Dramen aus der Epoche!
Einer der besten Filme den ich gesehne habe!!!
Sehr gute Nachstellung von Warschau!
Wahre geschichte! Man sollte sich alles nochmal überlegen!
EINFACH TOP
NUR ZU EMPFEHLEN