yesterday
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

Info zu:

Roman Polanski

[Schauspieler\in und Regisseur\in]

Roman Polanski's Biografie

Roman Polanski, der als einer der besten Regisseure überhaupt gilt, wurde am 18. August 1933 in Paris geboren.

Da Polanski der Sohn polnisch-jüdischer Eltern war und der Antisemitismus auch in Frankreich in den 30er Jahren spürbar zunahm, zog die Familie 1937 nach Polen zurück. Aber auch dort war die Familie nicht sicher: 1939 erlebten sie den deutschen Überfall und die Besetzung Ostpolens durch die Russen. Die Familie wurde Opfer der Judenverfolgung: Roman Polanskis Mutter starb in Auschwitz, während sein Vater nur knapp in Mauthausen überlebte. Roman Polanski überlebte in einem Kuhstall bei einem polnischen Bauern.

Nach Ende des Krieges begab sich der junge Polanski, der auch schon seine ersten Erfahrungen an verschiedenen polnischen Theatern gesammelt hatte, an die Filmhochschule Lodz und ließ sich dort zum Regisseur ausbilden. Zuvor hatte er sich bereits in einem Studium der Malerei, Bildhauerei und Grafik versucht. Beide Ausbildungen wirken sich noch heute auf sein Schaffen aus - Polanskis Filme sind immer überaus durchdachte Filme, die nichts dem Zufall überlassen. So ist es kein Wunder, dass bereits seine Abschlussarbeit, ein surrealer Kurzfilm, international auffiel.

Dennoch sammelte Roman Polanski seine ersten Erfahrungen im Filmgeschäft in Polen. So trat er sowohl in Filmen als auch im Rundfunk auf, ehe er mit seinem Film "Messer im Wasser" 1962 sein Kinodebüt feierte. 1962 markierte auch in Polanskis Privatleben einen Wendepunkt: Er ließ sich von seiner damaligen Frau, der Schauspielerin Barbara Kwiatkowska scheiden, die er erst 1959 geheiratet hatte.

Nach seinem erfolgreichen Kinodebüt verließ Polanski 1963 das ihn beengende Polen und drehte zunächst hauptsächlich in England seine Filme. Damals entstanden Filmklassiker wie "Ekel" (1965) und "Tanz der Vampire" (1967). 1968 zog er im Zuge der Dreharbeiten von "Rosemary's Baby" mit seiner Frau Sharon Tate, die er bei den Dreharbeiten zu "Tanz der Vampire" kennen- und liebengelernt hatte, in die USA und es schien, als könn

e nichts sein Glück trüben. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit Polanski. Während Roman Polanski mit Dreharbeiten in Europa beschäftigt war, wurde in der Nacht vom 8. August auf den 9. August 1969 die im achten Monat schwangere Sharon Tate unter nie ganz geklärten Umständen von Mitgliedern der Charles Manson-Gruppe gefoltert und ermordet. Polanski flog sofort in die USA zurück, als er von dem Mord erfuhr. In totaler Verzweiflung erlaubte er damals Fotoreportern, das blutverschmierte Haus zu fotografieren und gab eine umfangreiche Erklärung zu der bis heute unverständlichen Tat ab. Den Film "Tess" aus dem Jahr 1979 widmete er Sharon Tate, deren Ermordung er nie richtig verkraftet hat.

Im Gegensatz zu der privaten Katastrophe war die Leinwandkarriere Polanskis jedoch weiterhin nicht zu stoppen: 1971 erblickte der Film "Macbeth" das Licht der Leinwand. Der Film ist äußerst blutrünstig, gilt aber nach wie vor als beste Verfilmung der Tragödie von Shakespeare. Auch die Filme "Chinatown" und "Der Mieter" aus den Jahren 1974 und 1976 erwiesen sich sowohl als künstlerische als auch als finanzielle Erfolge.

1977 dann der Skandal: Polanski wurde beschuldigt, ein 13-jähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Nach dem Schuldbekenntnis vor Gericht floh Polanski 1978 unverzüglich nach Europa. Da der Haftbefehl gegen ihn bis heute gültig ist, kann Polanski weiterhin nicht in die USA einreisen, weshalb er den Oscar für "Der Pianist" leider nicht persönlich entgegen nehmen konnte.

Seit 1978 konnte Roman Polanski also nicht mehr in die USA einreisen. Der Wechsel zurück nach Europa wurde ihm maßgeblich dadurch erleichtert, dass er schon vor seiner Rückkehr immer wieder Filme sowohl in den USA als auch in Europa gedreht hatte. Außerdem hatte Polanski 1975 bereits die französische Staatsbürgerschaft erhalten.

Beruflich konnte Polanski weiterhin Erfolge feiern, bis er 1986 mit dem Film "Piraten" seinen ersten und bisher einzigen Flop landete, obwohl er Hollywood-Star Walther Matthau für die Hauptrolle gewinnen konnte. Überhaupt dreht Polanski zwar seit 1978 ausschließlich in Europa, kann aber trotzdem so namhafte Hollywood-Stars wie Sigourney Weaver (1994 in "Der Tod und das Mädchen"), Harrison Ford (1988 in "Frantic") oder Johnny Depp (1999 in "Die neuen Pforten") für sich gewinnen. Für Schauspieler ist es eine Ehre, in einem Polanski-Film auftreten zu dürfen.

Seit 1989 ist Roman Polanski mit der Schauspielerin Emmanuelle Seigner verheiratet, die er bei den Dreharbeiten zu "Frantic" kennengelernt hatte. 1992 drehte er mit ihr gemeinsam den Skandalfilm "Bitter Moon" und auch in dem Streifen "Die neun Pforten" setzte er seine gleichermaßen schöne und talentierte Frau ein.

Roman Polanski ist aber nicht nur ein begnadeter Regisseur. Vielmehr ist er auch in vielen Filmen als Schauspieler in Erscheinung getreten. Besonders herausragend sind dabei seine Auftritte in "Tanz der Vampire", "Chinatown" und - unvergesslich - "Der Mieter". Polanski trat aber nicht nur in Filmen auf, bei denen er selbst Regie führte. Auch für Kollegen wie Deran Sarafian trat Polanski auf der Leinwand in Erscheinung - der Film erschien 1992 unter dem Titel "Back in the U. S. S. R.". 1994 folgte ein Auftritt in Giuseppe Tornatores "Eine reine Formalität" und vorerst zuletzt 2002 in Andrzej Wajdas "Die Rache".

Polanski ist nach wie vor mit Emmanuelle Seigner verheiratet und feiert weiterhin große Erfolge mit Filmen wie "Der Pianist" - künstlerisch wertvolle und zugleich höchst unterhaltsame Filme, wie sie kaum ein anderer Regisseur zu drehen vermag. Do not copy!
Text © Nicola E.

DVDs in DB


Das Messer im Wasser


Ekel


Tanz der Vampire


Rosemary's Baby


Macbeth


Blood for Dracula


Die neun Pforten


Der Pianist


Oliver Twist (2005)


Rush Hour 3