Caché

Der Fernseh-Moderator Georges Laurent (Daniel Auteuil) führt zusammen mit seiner Frau Anne (Juliette Binoche) und ihrem Sohn ein recht konservatives Leben. Neben dem Beruf und der Herausforderung, dem Sohn durch die Pubertät zu helfen, gibt es noch vereinzelt Abende mit Freunden bei gepflegtem Essen und einem Glas Wein. Doch was seit einigen Wochen passiert, ändert die Lebensweise der Familie Laurent schlagartig: in unregelmäßigen Abständen bekommen sie eine Videokassette zugeschickt mit Aufnahmen von deren Haus. Eingewickelt ist diese meist in einer Art Kinderzeichnung, die die Familie nicht deuten kann. Der Gang zur Polizei bleibt erfolglos, selbst dann, als ihr Sohn entsprechende Postkarten in die Schule geschickt bekommt. Die Lage spitzt sich zu, als eines Abends der Sohn nicht von der Schule nach Hause kommt - und in Georges ein Verdacht wächst, den er aber seiner Frau nicht mitteilen kann. Er beginnt, der Sache aktiv auf die Spur zu gehen... Do not copy!

Originaltitel: Caché
Filmlänge: 114 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: Deutschland / Frankreich / Italien / Österreich
Erscheinungsdatum: 07.09.2006
EAN-Code: 4009750254943

deutsch 5.1
französisch 5.1

Untertitel: deutsch, holländisch

Fazit:
Die Grundidee des Films, einen Menschen dabei zu beobachten, wie er mit seiner längst vergessenen, dunklen Vergangenheit konfrontiert wird, realisiert Regisseur Haneke durch Elemente des Thriller-Genre - und schafft dabei nicht, aus dem Wechselbad eines häuslichem Familiendramas und ansatzweiser Spannung herauszukommen. Zu belanglos wirken die langen Videoaufzeichnungen nach, zu unentschlossen die Richtung des Films, dessen Auflösung die beabsichtigte Emotion beim Zuschauer nicht wecken kann. So kühl die Häuserfassaden gezeigt werden, bleiben auch die Darstellerleistungen. Während Juliette Binoche ihre Rolle der unglücklichen, hilflosen Mutter überzeugend spielt, wird dem Charakter von Daniel Auteuil zu wenig Emotion mitgegeben, als dass seine Beweggründe für den Zuschauer nachvollziehbar werden. Freunde des Thrillers werden ebenso enttäuscht wie solche eines guten Dramas. „Caché“ bleibt ein experimenteller Film für Studienzwecke, mehr aber auch nicht.

Bild:
Das Bild begeistert durch seine hohe Bildstabilität und Sauberkeit. Von Verschmutzungen oder Kompressionsartefakten ist so gut wie nichts zu sehen. Kontrast und Schärfe sind auf hohem Niveau, die Farbwiedergabe sehr natürlich. Das letzte Quentchen Schärfe und das in wenigen Passagen auszumachende Hintergrundrauschen können aber nicht über diese sehr gute Qualität hinwegtäuschen.

Ton:
Der Ton bringt die Dialoge klar und verständlich herüber, die Geräusche bringen ein wenig Räumlichkeit mit sich, Musik taucht in diesem Film kaum auf. So gesehen eine 5.1-Kodierung, die genrebedingt kaum genutzt wird.

Extras:
Das Bonusmaterial wird im Wesentlichen durch ein Making of und ein - in 12 Kapiteln unterteiltes - Interview des Regisseurs gebildet. Dabei ist vor allem das Interview als sehenswert hervorzuheben, berichtet Michael Haneke doch recht ausführlich über seine Beweggründe, diesen Film zu drehen und plaudert darüber hinaus auch ein wenig über seine Person. Der Trailer zum Film verhüllt nicht nur die eigentliche Intention des Films, sondern verfälscht das Bild und führt den geneigten Zuschauer in die Irre. Anstatt der holländischen Untertitelspur hätte man sich gerne eine französische analog des aufgespielten Originaltons gewünscht.