Slither

Ein Komet landet im Wald eines kleinen Kaffs und Grant trifft auf die Überreste. Neugierig stochert er in einem ekligen Schleimbeutel und es passiert, was passieren muss. Eine fremde Intelligenz bemächtigt sich seiner. Schon sehr bald denkt Grant nur noch an eines: Fleisch! Er macht sich auf die Suche und dabei breitet sich der außerirdische Organismus rasend schnell aus. Nur die Provinzpolizei und Grants Ehefrau stellen sich dem Wesen und Grant in den Weg. Doch werden sie die Invasion stoppen können? Do not copy!

Originaltitel: Slither
Filmlänge: 91 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 09.11.2006
EAN-Code: 5050582435283

deutsch 5.1
englisch 5.1
französisch 5.1

Untertitel: deutsch, englisch, französisch

Fazit (87/100):
"Slither" ist meiner Meinung nach einer dieser verkannten Filme, die eigentlich wesentlich erfolgreicher hätten sein sollen. Dennoch war die breite Masse der Zuschauer nicht bereit, sich den Film im Kino anzusehen, was wirklich sehr schade ist. Es gibt wahrlich schlechtere Filme, die deutlich erfolgreicher laufen.

James Gunn, seines Zeichens dem breiten Publikum vor allem als Drehbuchautor des gelungenen "Dawn of the Dead" bekannt, fungiert bei "Slither" in der Doppelrolle als Drehbuchautor und Regisseur und man muss ihm attestieren, dass er handwerklich solide, wenn nicht sogar gute Arbeit abgeliefert hat.

"Slither" ist ein unterhaltsamer Film, allerdings weder übermäßig gruselig noch zum Schreien komisch. Gore-Fans müssen schon ihre 70 Minuten warten, bis sie dann endlich auf ihre Kosten kommen, allerdings auch eher kurz, aber dafür umso besser. Wer eine reine Komödie erwartet, der wird auch enttäuscht werden. Die Lacher sind eher für Genre-Fans ein Genuss, da sie die Seitenhiebe überhaupt erst angemessen honorieren können.

Eine Kaufempfehlung kann ich vorzugsweise denjenigen geben, die schon "Arac Attack" oder "Die Nacht der Creeps" mochten - die werden sicher ihren Spaß haben. "Slither" ist eine wirklich gelungene Hommage auf die Horrorfilme der 80er Jahre, aber auch auf Klassiker wie "Der Blob". Das Zeug zum Klassiker hat der Film leider trotzdem nicht.

James Gunn nimmt sich im Grunde genommen viele Genres vor: Da wäre natürlich zunächst der Angriff der Außerirdischen. In diesem Fall landen sie bei einem Kometenabsturz auf der Erde und bemächtigen sich des Körpers von Grant, der daraufhin anfängt, sich nach und nach zu verändern. Vor allem sein Heißhunger auf Fleisch kennt keine Grenzen. Es kommt, wie es kommen muss: Er infiziert andere Kleinstadtbewohner und diese verwandeln sich in fleischfressende, säurespuckende Zombies. Aber auch ein süßes Reh hat einen denkwürdigen Auftritt.

James Gunn serviert uns keinen übermäßig originellen Film, was aber offensichtlich auch nicht seine Intention gewesen ist. Vielmehr hat Gunn einen herrlich geradlinigen Film inszeniert, der zwar in gewisser Weise vorhersehbar ist, aber trotzdem über die gesamte Lauflänge zu überzeugen und - viel wichtiger - zu unterhalten weiß. Wer Trash grundsätzlich nicht abgeneigt ist bzw. es zu würdigen weiß, wenn ein Film bewusst trashig inszeniert wurde, der wird einen Riesenspaß an "Slither" haben. Mich hat "Slither" vor allem an die B-Horror-Movies der 60er, 70er und 80er erinnert und es war herrlich, diesem Film zuzuschauen, wie er diese Filme gleichzeitig auf die Schippe nimmt und sich vor ihnen verbeugt.

"Slither" ist bestes Popcorn-Kino und für allem für Genre-Fans sicherlich ein Genuss. Wer es schafft bis zum Ende des Abspanns durchzuhalten, wird dann auch noch belohnt ;-)

Bild (79/100):
Das Bild ist insgesamt wirklich sehr gelungen. Es ist ein leichtes Rauschen feststellbar, das allerdings nicht störend wirkt, es sei denn, man ist überkritisch. Einige Szenen sind geradezu hervorragend, was die Schärfe betrifft, andere dagegen fallen stark ab. Meistens jedoch kann man sich an einer guten Schärfe des Bildes erfreuen.

Es sind vor allem die Farben, die durchweg sehr gut wiedergegeben werden, was sich vor allem bei den Infizierten sehr gut ausmachen lässt. Der Kontrast ist gut gelungen und vor allem in Nachtszenen kann man die Details gut erkennen, ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen.

Ton (73/100):
Der Ton ist insgesamt ebenfalls sehr gut gelungen. Obwohl es sich hierbei um einen Horrorfilm handelt, hat James Gunn davon abgesehen, auf allzu viele Soundeffekte zu setzen. Es werden vor allem die Frontboxen, diese aber wirklich hervorragend eingesetzt, gleichwohl kommen auch die Rears in den gegebenen Momenten zum Einsatz. Der Subwoofer wird eher selten angesprochen. Insgesamt wirkt der Ton sehr natürlich, was der Identifikation mit dem Film zuträglich ist.

Extras (76/100):
Neben Trailer und unveröffentlichten Szenen bietet die DVD umfangreiches Bonusmaterial, das eine Gesamtlaufzeit hat, die fast an den Hauptfilm heranreicht. So gibt es ein Gagreel, erweiterte Szenen, die Extras "Glitschige Sets: Tour", "Kranke Köpfe", "Die Blutbrauer", "Die Entstehung der Slither-Kreaturen", ein Videotagebuch und ein Spezial zu den "Visuellen Tricks". Insgesamt ist die Beute also gut, allerdings wäre ein Audiokommentar für einen Film wie diesen wirklich super gewesen.
Wer Trash mag und Filme wie the Blob, P.O.E.D., Creepshow I & II
liebt, wird hier seine wahre Freude haben. Da bei mir eine Unterabteilung mit Namen schräg, schrill, scharf und schundig existiert, die ich immer gern mal erweitere, habe ich mir Slither natürlich gleich zugelegt.