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Cover

Blessing Bell Cover

Extras

  • Kinotrailer
  • Andere Trailer

Gesamtwertung

Film/Inhalt (2 Bewertungen):
Wertung: 93 %
93 %
Bild: (2 Bewertungen)
Wertung: 80 %
80 %
Ton: (2 Bewertungen)
Wertung: 70 %
70 %
Extras: (2 Bewertungen)
Wertung: 20 %
20 %
Technik: (Nur Wertung des Reviewers)
Wertung: 57 %
57 %

Infos zum Einträger



Testequipment:

Fernseher: Thomson 28DN40E
DVD-Player: Pioneer DV-464
Verstärker: Panasonic SA-HE90
Boxen: Magnat Cinema S-1

Filminfos zu:

DVD-ReviewBlessing Bell

Inhalt

Ein scheinbar ganz normaler Morgen erwacht über den Dächern eines japanischen Fabrikgeländes. Die Sonne scheint, die Welt ringsherum erwacht aus der Ruhe der Nacht. Da setzt sich ein Mann auf diesem verlassenen Fabrikgelände in Bewegung. Igarashi (Susumu Terajima) arbeitete sein halbes Leben in dieser Fabrik und an diesem sonnigen Morgen wurde die Produktion einfach eingestellt. Er passiert seine Kollegen, welche die Schließung des Betriebes nicht hinnehmen wollen und schreitet ziellos in den Morgen hinein.

Seine Schritte treiben ihn immer weiter voran, ohne zu ahnen was in erwarten wird. So begegnet Igarashi auf seinem Weg ohne rechtes Ziel vielen verschiedene Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben und doch sind alle diese Menschen denen er begegnet von Problemen behaftet, welche seine eigenen klein und nichtig erscheinen lassen. So wird er auf seinem Weg zur Erkenntnis kommen, das es bei weitem Schlimmeres gibt als die Arbeitslosigkeit, das keines seiner Probleme groß genug ist, als das man es nicht lösen kann.

So wird Igaarshi auf seinem Weg an diesem Tag zum stummen Zeugen, Zuhörer und vielleicht Freund für den einen oder anderen Menschen. So trifft er einen Yakuza, der in dem Glauben einmal in seinem Leben etwas richtig gemacht zu haben stirbt. Igarshi trifft einen Mörder, dem er einen Gefallen tut. Es gelingt ihm ein paar Kinder einer völlig überforderten, jungen, allein erziehenden Mutter aus einem brennenden Haus zu retten. Als er selbst angefahren wird, trifft er in einem Krankenhaus den Geist eines alten Mannes, dem er verspricht nach seiner Frau zu sehen, die leider an den Folgen der übermäßigen Freude im Zuge eines Lottogewinnes verstorben ist. Auf diesem Wege wird Igarashi um 100 Millionen Yen reicher aber das macht ihn nicht glücklich. So treibt er immer weiter im Strom der unzähligen Menschen, die seinen Weg kreuzen ohne dabei jedoch an sein Ziel zu kommen. Doch was ist das Ziel, sollte er sich gehen lassen wie der Selbstmörder, den er trifft, welcher ebenfalls arbeitslos geworden ist und aus Angst vor der Zukunft den Freitot wählt; oder wie der Mann, der an diesem Morgen die Diagnose „Krebs“ erhalten hat und nun nichts mehr mit seinem Geld und seinem Leben anfangen kann? Wo liegt das Ziel von Igarashis Weg?

Eines Nachts erreicht er das Meer und stürzt in ein Loch am Strand, der Sternenhimmel über ihm scheint eine Wahrheit für Igarashi bereitgehalten zu haben. Denn er ist am Ende seiner Reise angekommen, im Schatten der letzten Tage und Menschen denen er begegnet ist, erkennt Igarashi, das es in dieser Welt nur einen Ort für ihn gibt und er macht sich noch einmal auf den Weg... Do not copy!

Infos zum Film

Originaltitel: Kôfuku no kane
Filmlänge: 87 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2002
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsdatum: 27.10.2006
EAN-Code: 260017060732

Sprachen

japanisch 2.0 Surround japanisch 2.0 Surround

Untertitel: deutsch

Kritiken

Fazit (9.5/10):
Ähnlich seinem Film „Monday“, ist auch Blessing Bell ein Meisterwerk für sich. Wieder einmal verarbeitet Hiroko Tanaka aka SABU, die gesellschaftlichen Probleme Japans in einem seiner Filme. So beschäftigt er sich mit den Problemen der steigenden Arbeitslosigkeit und der Obdachlosigkeit, dem Problem der steigenden Selbstmordraten, der Yakuza, dem eklatanten auseinanderdriften der Bevölkerungsschichten und natürlich das Vereinsamen der Menschen (wo Menschen einfach sterben, ohne das einer Notiz davon nimmt, geschweige denn sich dafür interessiert). SABU hat sich für seinen Film als stummen Läufer für Susumu Terajima entschieden. Viele werden Terajima aus eine ganzen Reihe von Filmen an der Seite von Takeshi Kitano kennen. Terajima ist häufiger in kleinen Nebenrollen zu sehen, als in der Rolle des Haupthelden, so spielt er unter anderem in Brother, After Life, Monday, Nobody Knows, The Taste of Tea und Hana Bi mit, um mal ein paar Filme mit ihm zu nennen.

Susumu Terajima ist einer meiner Lieblingsschauspieler des japanischen Films, der gekonnt wie kein Zweiter in Blessing Bell einen Mann gibt, der in dieser Welt einfach verschluckt wird; der als stummer Beobachter an den Geschehnissen dieses Films teil nimmt, ohne sich jedoch einzubringen oder selbst zu handeln. So gelingt es SABU seinen Hauptcharakter in den ersten 80 Minuten nicht ein Wort sagen zu lassen, aber man weiss genau, dass man dieses auch nicht braucht. Die Person Igarashi ist sofort sympathisch und es wird irgendwann egal, warum er nun genau wohin unterwegs ist, man ist als Zuschauer einfach nur gefesselt und möchte teilhaben an seinem Weg und an den Begegnungen die er macht, welche ihn letztendlich zu dem führen was er gesucht hat.

Blessing Bell ist besondere Filmkost die man gesehen haben muss, ein sehr ruhiges Werk, welches fast gänzlich ohne Dialog und Musik auskommt. Als Zuschauer wird man feststellen, das sich der Film von selbst erklärt und die Monologe denen Igarashi beiwohnt, eigentlich nur zum besseren Verständnis beitragen.
Ich würde gern noch so viel Gutes über den Film sagen, doch ich möchte nicht zu viel verraten und das Urteil lieber jedem selbst überlassen, der sich auf diesen Film einlassen möchte und sollte.
Blessing Bell: Ein ungewöhnlicher Film mit ungewöhnlichen aber starken Charakteren, den man unbedingt gesehen haben muss, ob nun Fan des asiatischen bzw. japanischen Films oder nicht.

Bild (8/10):
Das Bild gestaltet sich als grundsolide Sache, die man getrost als „gut“ bezeichnen kann. Es waren beim Sichten der DVD keine Störungen oder Fehler auszumachen. In der einen oder anderen Szene waren ein paar kleine Treppeneffekte (gerade bei Schildern) im Film auszumachen, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Was mir hingegen etwas mehr aufgefallen ist, war die Helligkeit des Films, die doch etwas stark angehoben wurde, was man gerade in dunklen Szenen mehr als deutlich sieht. Sonst bin ich aber ganz zufrieden mit dem Bild gewesen.

Ton (7/10):
Was man vielleicht als positiv bezeichnen sollte, ist die Tatsache, dass man bei dem Film auf eine Synchronisation verzichtet hat, was den Vorteil hat, dass ich mich nicht über die deutschen Stimmen aufregen kann.
So finden wir auf der DVD die japanische original Fassung mit deutschen Untertiteln. Leider bin ich ein Kind der Neuzeit und erwarte eigentlich auch von einem DVD Hersteller, das er mit der Zeit geht, aber hin und wieder scheint man dieses bei Rapid Eye Movie zu vernachlässigen. Wie sonst lässt sich erklären, dass der Ton lediglich als 2.0 Spur vorhanden ist. In der heutigen Zeit kann man doch eigentlich mindestens eine DD 5.1 Tonspur erwarten. Ist das denn zu viel verlangt?! In dieser Hinsicht, bin ich etwas enttäuscht.

Extras (2/10):
Die mir hier vorliegende DVD zu Blessing Bell ist Bestandteil eines Double-Feature zusammen mit dem Film Monday und separat bis jetzt nicht erhältlich!

Auf der DVD führt uns das animierte Menü zu den Punkten Film-starten, der Kapitel-Anwahl, dem Ton-Setup, dem Kinotrailer, der Anschrift nebst Homepage von Rapid Eye Movies (r.e.m.), einer umfangreicher Trailer Show zu Veröffentlichungen aus dem Hause r.e.m. und das war es.

Es fehlt an jeglichem Hintergrundmaterial zum Film, was ich gerade bei diesem Werk doch stark begrüßt hätte. Natürlich sollte ich mir sagen: „Ich sollte froh sein, dass es der Film überhaupt nach Deutschland geschafft hat, auch wenn es lange gedauert hat“. Aber so richtig möchte ich mich damit nicht zufrieden geben. Denn um in Punkto Kunden-Service und Qualität am Markt bestehen zu können, reicht ein Kinotrailer bzw. eine Trailershow als Spezial Feature nicht aus und so kann ich nicht verstehen, dass man nicht einmal ein kleines Making Of oder etwas in der Art auf den Silberling gebracht hat - es gibt bestimmt etwas, aber das wäre ja mit Arbeit verbunden. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass man sich im Hause r.e.m. mal etwas ausgiebiger mit seinen Veröffentlichungen befasst, als nur den Film auf einen Silberling zu pressen, die Käufer werden es danken.
The Kitamura
Film:
Wertung: 95 %
95 %
Bild:
Wertung: 80 %
80 %
Ton:
Wertung: 70 %
70 %
Extras:
Wertung: 20 %
20 %

"Blessing Bell" ist ein Film, der nicht für ein breites Publikum geeignet, aber dennoch sehr empfehlenswert ist. Genau genommen gehört "Blessing Bell" nämlich zu den Filmen, in denen eigentlich nichts, aber doch sehr viel passiert. Hört sich wirr an, ist es aber nicht.

"Blessing Bell" ist ein ungewöhnlicher Film, der auf der Berlinale 2003 als bester asiatischer Film ausgezeichnet worden ist und sich vor allem durch seine extreme Ruhe auszeichnet. Wenn ich ehrlich sein soll, ist "Blessing Bell" der ruhigste Film, den ich jemals gesehen habe. Trotzdem ist der Film interessant und tolles Kino mit wundervollen Bildern.

SABU setzt hier einen Kontrapunkt zu Action- und Martial Arts, zu jeglichem Lärm. "Blessing Bell" ist ein langer, ruhiger Fluss, aber trotzdem schön anzusehen. Er ist auf seine Art spannend, allemal interessant, widersprüchlich und doch wieder ganz Einheit - wie ein langer, ruhiger Fluss eben.

SABU erzählt eine Geschichte, die mich persönlich ein wenig an James Joyces "Ulysses" erinnert hat. Wie der Protagonist in "Ulysses" wandert Igarashi - überzeugend verkörpert von Susumu Terajima - scheinbar ziellos durch die Gegend, um den verschiedensten Menschen und einigen merkwürdigen, wenn nicht gar skurrilen Situationen zu begegnen. Dabei hinterlässt SABU beim Zuschauer am Ende das Gefühl, dass man eigentlich nichts und doch alles gesehen hat. Ähnlich ging es mir nach der Lektüre von "Ulysses". Ob SABU dabei die Literaturvorlage vor Augen hatte, wage ich dann aber doch stark zu bezweifeln. Wer aber "Ulysses" mochte, wird leichter Zugang zu "Blessing Bell" finden.

Neben Hauptdarsteller Susumu Terajima - der allein durch seine Mimik den Film trägt - und der spärlich eingesetzten musikalischen Untermalung ist es vor allem der Kamera zu verdanken, dass wir einen außergewöhnlichen Film zu sehen bekommen. So hinterlässt der Film einen extrem statischen Eindruck, der durch die Kameraführung - nur sehr selten bewegt sich die Kamera - noch verstärkt wird. Die Kamera wird hier bewusst als Stilmittel eingesetzt, wodurch die wenigen Szenen, in denen die Kamera "mitgeht", an Intensität gewinnen.

"Blessing Bell" liegt lediglich in japanischer Fassung vor, allerdings kann man Untertitel einblenden. Das hat mich aber, da nicht so wahnsinnig viel gesprochen wird - der Film ist eben wirklich ein langer, ruhiger Fluss - gar nicht weiter gestört, obwohl ich da normalerweise bei allem, was nicht englischsprachig ist, sehr empfindlich bin. Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass diese Entscheidung (den Film nicht zu synchronisieren) viel dazu beiträgt, dass der Film überhaupt seine volle Wirkung entfalten kann. Eine Synchronisation - zumal eine schlechte - hätte in diesem besonderen Fall die Atmosphäre des Films zunichte gemacht.

"Blessing Bell" ist ein sehr empfehlenswerter, außergewöhnlicher und audio-visuell starker Film.
Nicola
Film:
Wertung: 90 %
90 %
Bild:
Wertung: 80 %
80 %
Ton:
Wertung: 70 %
70 %
Extras:
Wertung: 20 %
20 %

Bewertung

93 %
Es gibt verschiedene Versionen des Films in der Datenbank. Hier klicken für einen Überblick.

Infos

Anzahl der Medien: 2
Hülle: Digipak
Distributor:
Rapid Eye Movies
Regionalcode: 2
Bildformat: 1,77 : 1 anamorph

Herkunft des Mediums:
Film aus Deutschland
Deutschland

Hinweis

Dieser Film ist Teil eines Double-Feature, zusammen mit dem Film Monday!

Cast & Crew

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