Cover![]() Cast & CrewExtras
GesamtwertungFilm/Inhalt (1 Bewertung): 85 %
Bild: (1 Bewertung)85 %
Ton: (1 Bewertung)80 %
Extras: (1 Bewertung)1 %
Technik: (Nur Wertung des Reviewers)55 %
Infos zum EinträgerTestequipment: Leinwand: ESMART Expert UKD Rahmenleinwand 120 Zoll Beamer: Hisense 120L5F-A12 Abspielgerät: Xbox One S Boxen: Echo Studio mit Echo Sub Konsole: PlayStation 5, Xbox Series X und Nintendo Switch OLED, Xbox One S, Steamdeck OLED Virtual-Reality-Headset: VR-Brille Oculus Quest 3 |
Filminfos zu:InhaltDie temperamentvolle Heidi lebt bei ihrem grummeligen Großvater Alm-Öhi in einer zurückgezogenen Berghütte in den Schweizer Alpen. Heidi hat Ferien und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freundin Clara beim Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Doch der Fund eines einsamen und verletzten Luchs-Kätzchens ändert ihre Pläne: Das Luchs-Junge muss dringend zurück in die Berge zu seiner Familie! Ohne Großvaters Wissen kümmert sich Heidi liebevoll um ihren neuen kleinen Freund. Wenn nur nicht der geldgierige Geschäftsmann Schnaittinger wäre, der in der wunderschönen Berglandschaft ein großes Sägewerk errichten möchte und Fallen für die Luchse aufgestellt hat. Nun ist es an Heidi und ihrem besten Freund Peter, nicht nur das süße Luchs-Junge und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft und die heimische Natur, die sie so liebt, zu retten. Do not copy! Infos zum FilmSprachenUntertitel: deutsch für Hörgeschädigte Externe LinksKritikenFazit: Heidi – Die Legende vom Luchs ist ein ungewöhnlicher, visuell wie erzählerisch eigenwilliger Versuch, den bekannten Stoff rund um das Waisenmädchen aus den Schweizer Alpen in ein völlig neues Gewand zu kleiden. Statt klassischer Alpenidylle, grüner Bergwiesen und kindlicher Unschuld präsentiert dieser Film eine düstere, fast märchenhaft-mystische Variante, die den Mythos um Heidi mit Elementen des Tierreichs, Symbolismus und moralischen Fragen verwebt. Das Ergebnis ist ein Werk, das polarisiert, fasziniert und gelegentlich auch irritiert. Die Geschichte dreht sich um Heidi, die hier nicht das unschuldige Mädchen von Johanna Spyri ist, sondern eine Art Naturkind, das in einer von Legenden und tierischen Geistern durchdrungenen Bergwelt lebt. Als sie dem geheimnisvollen Fuchs begegnet, der von den Dorfbewohnern als gefährliche Kreatur gefürchtet wird, beginnt für sie eine Reise zwischen Menschlichkeit und Wildnis, Zivilisation und Instinkt. Der Film nutzt dabei bekannte Motive der Vorlage – Einsamkeit, Freundschaft, Freiheit – aber er deutet sie in ein fabelhaftes, beinahe mythisches Drama um. Regisseur und Drehbuchautor hat es verstanden, die alpinen Landschaften nicht als kitschige Postkartenmotive, sondern als bedrohlich-schöne Welt voller Rätsel zu inszenieren. Die Kamera fängt die Weite der Natur in kalten, kontrastreichen Bildern ein, oft durchzogen von Nebel, Schneefall und dem Spiel von Licht und Schatten. Diese visuelle Poesie trägt entscheidend zur Atmosphäre des Films bei, der sich mehr als cineastisches Erlebnis versteht denn als klassisches Familiendrama. Musikalisch begleitet ein melancholischer Score die Handlung, der zwischen zarten Geigenklängen und mystischen Chören wechselt und die emotionale Tiefe des Geschehens betont. Schauspielerisch überzeugt vor allem die junge Hauptdarstellerin, die ihrer Figur eine Mischung aus Verletzlichkeit und Wildheit verleiht. In ihren Augen liegt die ganze Ambivalenz der Geschichte – der Wunsch nach Zugehörigkeit und gleichzeitig die Sehnsucht nach Freiheit. Die Nebenrollen, darunter der Großvater und die Dorfbewohner, bleiben bewusst archetypisch, fast wie Figuren aus einer Fabel, was den märchenhaften Charakter des Films weiter verstärkt. Thematisch bewegt sich Heidi – Die Legende vom Luchs auf spannendem Terrain. Es geht um die Verbindung zwischen Menschen und Natur, um Vorurteile, Angst und das Anderssein. Der Fuchs wird dabei zum Symbol für das Ungezähmte, das Wilde im Menschen, das die Gesellschaft gerne verdrängt. Diese metaphorische Dichte hebt den Film deutlich von üblichen Neuinterpretationen ab. Allerdings erfordert sie vom Publikum auch Aufmerksamkeit und Bereitschaft, sich auf ein symbolisches Erzählen einzulassen. Nicht jedem wird diese radikale Neuinterpretation gefallen – wer eine herzerwärmende Heidi-Geschichte erwartet, dürfte enttäuscht sein. Doch gerade in ihrer Konsequenz und ihrem Mut, den Stoff neu zu denken, liegt die Stärke des Films. Er verwandelt eine bekannte Kinderbuchfigur in eine Gestalt zwischen Mythos und Moderne und schafft ein Werk, das gleichermaßen verstörend, poetisch und tiefgründig ist. Heidi – Die Legende vom Luchs ist kein Film für zwischendurch, sondern ein alpines Märchen mit dunklen Untertönen, das lange nachhallt. Ein Werk, das beweist, dass selbst die bekanntesten Geschichten noch Raum für neue Legenden bieten. Die DVD von Heidi – Die Legende vom Luchs präsentiert sich technisch solide und liefert ein rundes Gesamtbild, das der ungewöhnlichen Atmosphäre des Films gerecht wird. Das Bild liegt im Format 2,39:1 vor und überzeugt durch eine klare, weitgehend scharfe Darstellung, die den detailreichen Animationsstil gut zur Geltung bringt. Farben und Kontraste sind kräftig, ohne überzeichnet zu wirken, und gerade die Naturaufnahmen mit ihren kühlen Blautönen und sanften Lichtspielen wirken lebendig und plastisch. In dunklen Szenen zeigt sich allerdings ein leichter Verlust an Feinzeichnung, wie er für DVD-Ausgaben typisch ist. Die Kompression bleibt insgesamt unauffällig, doch wer ein sehr großes Display oder einen Beamer nutzt, wird merken, dass der Film von einer Blu-ray-Veröffentlichung noch profitieren könnte. Für die DVD gilt dennoch: Das Bild ist sauber, ruhig und vermittelt ein angenehm filmisches Gefühl, das der märchenhaft-düsteren Stimmung des Werkes gerecht wird. Der Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor und bietet für eine DVD eine überraschend räumliche Abmischung. Die Dialoge sind jederzeit klar verständlich, auch wenn sie gelegentlich etwas zu zentral abgemischt wirken. Die Musik entfaltet sich mit weichen Übergängen und sorgt für emotionale Tiefe, während Naturgeräusche und die Rufe der Tiere die Klangkulisse stimmungsvoll erweitern. Besonders in Szenen, in denen Heidi durch die Bergwelt streift oder dem titelgebenden Fuchs begegnet, entfaltet sich eine schöne Dynamik zwischen Stille und Bewegung, was dem Film eine lebendige Klangwelt verleiht. Tieffrequente Effekte werden eher dezent eingesetzt, doch genau das passt zum Charakter des Films – es geht weniger um spektakulären Sound, sondern um eine feine, atmosphärische Akustik. Insgesamt hinterlässt die DVD einen guten technischen Eindruck. Das Bild wirkt sauber und harmonisch, der Ton ist klar und räumlich genug, um die märchenhafte Erzählung eindrucksvoll zu begleiten. Wer den Film in seiner künstlerisch-poetischen Form genießen möchte, bekommt hier eine rundum stimmige Präsentation, die die visuelle und emotionale Stärke von Heidi – Die Legende vom Luchs wirkungsvoll unterstreicht. Lieder wurde auf Bonusmaterial verzichtet. Sonja |
Bewertung 85 %
InfosCast & CrewLeider noch keine ... |