Caltiki - Rätsel des Grauens

Ein Team von Archäologen unter der Leitung von Dr. John Fielding begibt sich zu den Ruinen einer alten Maya-Stadt, um das mysteriöse Verschwinden ihrer Bewohner zu untersuchen. Doch die glücklosen Forscher bekommen mehr, als sie erwartet haben, als ihre Untersuchung eines Opfertümpels das Monster erweckt, das in den Tiefen des Wassers wohnt – die furchterregende und bösartige Gottheit Caltiki.

Obwohl Riccardo Freda als Regisseur genannt wird, stammt ein großer Teil des Films von Mario Bava, der auch als Kameramann fungierte und die beeindruckenden Spezialeffekte verantwortete. „Caltiki – Rätsel des Grauens“ ist eine einzigartige und unvergessliche Mischung aus Science-Fiction und Lovecraftian-Horror, in dem die beiden legendären Filmemacher größten Einfallsreichtum bewiesen. Erlebt „Caltiki“ erstmals in Deutschland seit seiner Kinouraufführung 1960 in fantastischer Bildqualität und mit neuer deutscher Synchronisation, da die alte Kino-Synchro verschollen ist. Do not copy!

Originaltitel: Caltiki - Il mostro immortale
Filmlänge: 76 Min. (1080p)
Produktionsjahr: 1959
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsdatum: 29.11.2024
EAN-Code: 4260448734790

deutsch 2.0
deutsch dts-HD 2.0 Master Audio
englisch 2.0
englisch dts-HD 2.0 Master Audio

Untertitel: deutsch, englisch

Fazit:
Im mexikanischen Dschungel entdecken Archäologen eine unterirdische Höhle mit einem geheimnisvollen See, der eine uralte Maya-Kultstätte verbirgt. In dessen Tiefen lauert eine monströse, gallertartige Kreatur – eine Art unsterbliche, ätzende Masse, die Menschen bei lebendigem Leib verschlingt. Als sie an die Oberfläche gebracht wird, beginnt das Grauen: Das Wesen wächst unaufhaltsam, wird radioaktiv – und unkontrollierbar.

Caltiki – Rätsel des Grauens ist ein faszinierendes Relikt des italienischen Nachkriegskinos. Offiziell unter der Regie von Riccardo Freda entstanden, wird der Film heute weitgehend dem legendären Mario Bava zugeschrieben – insbesondere, was Kamera, Effekte und Regie der zweiten Hälfte betrifft. Man spürt deutlich Bavas visuelle Handschrift, die später sein Werk als Horror-Pionier prägen sollte. Die Geschichte erinnert stark an „The Blob“ (1958), doch Caltiki geht eigene Wege: düsterer, grotesker und weniger verspielt. Der Film verwebt Science-Fiction mit Lovecraft’schem Horror und archäologischen Abenteuerelementen – ein Genre-Hybrid, der seiner Zeit voraus war.

Trotz begrenztem Budget ist Caltiki atmosphärisch dicht. Der Schwarzweiß-Look verleiht dem Film eine unheimliche, beinahe surrealistische Wirkung. Besonders die Szenen im Höhlensystem oder bei Nacht sind visuell beeindruckend. Bava nutzt Licht und Schatten meisterhaft, um Spannung zu erzeugen – ein Vorgriff auf seine späteren Giallo-Werke. Das Monster selbst – eine schleimige, formlos pulsierende Masse – ist effektvoll und eklig zugleich. Sicherlich wirkt es aus heutiger Sicht künstlich, doch gerade die analogen Effekte haben ihren eigenen makabren Charme.

Die Darsteller agieren solide, wenn auch teils theatralisch – typisch für das europäische Genrekino der 1950er. John Merivale (als Dr. Fielding) und Didi Perego liefern glaubhafte Leistungen. Der Fokus liegt aber klar auf der visuellen Bedrohung und dem wissenschaftlichen Mysterium, weniger auf tiefer Charakterentwicklung. Caltiki ist mehr als nur ein Monsterfilm: Er spiegelt – wie viele Sci-Fi-Filme der 1950er – die Ängste der Atombombe und radioaktiven Strahlung. Die Kreatur wird durch kosmische Strahlung reaktiviert, wächst exponentiell und droht alles zu verschlingen – ein klares Sinnbild für die Angst vor außer Kontrolle geratener Wissenschaft.

Zugleich steckt in der archäologischen Rahmenhandlung ein unterschwelliger Kolonialismus-Kritik: Die westliche Gier nach Wissen (oder Ruhm) entfesselt eine uralte Macht, die besser verborgen geblieben wäre. Caltiki – Rätsel des Grauens ist ein vergessener, aber stilistisch interessanter Monsterfilm aus der Frühzeit des europäischen Horrorkinos. Er bietet schaurige Effekte, eindrucksvolle Kameraarbeit und ein faszinierendes Zusammenspiel aus Wissenschaft, Mythos und Wahnsinn.

Bei Caltiki - Rätsel des Grauens können die Zuschauer zwischen einer DVD und einer Blu-ray mit dem Film wählen. Während der Film auf Blu-ray in 1,66:1 vorhanden ist, liegt der Film auf der Blu-ray in 1,36:1 vor. Beide Silberlinge verfügen über einen isolierten Musik-Track, was vielen Fans sehr gefallen wird. Denn in diesem bekommt man eine Version der Musik zu hören, welche extra für den Film komponiert wurde, andere Elemente aber nicht zu hören sind. Daher wird die Spur auch „Stem Track“ genannt, eine Tonspur mit einem einzelnen Element.

So bekommt man hier also einen s/w-Film aus dem Jahre 1959 geboten, der erstaunlich gut gelungen ist. Zwar wirkt da Bild manchmal etwas dunkel, dennoch ist das Wesentliche immer gut zu erkennen. Die Schärfe ist dem Alter entsprechend sehr gut gelungen, der sate Schwarzwert lässt manchmal ein Detail verschwinden. Dennoch, wenn man das Alter des Materials bedenkt, kann man hier mehr als zufrieden sein! Der Ton liegt auf beiden Scheiben in Deutsch, Englisch und Italienisch, in DTS HD MA 2.0 vor. Man bekommt einen soliden Ton mit einer sehr schönen Dialogwiedergabe geboten, nichts klingt blechern, sondern wirklich natürlich. Überraschend gut gemacht, tolle Arbeit!

Das Bonusmaterial besteht aus einem Vorwort von Stefano Dellacasa, den drei Featuretten „From Quatermass To Caltiki“ mit Kim Newman, „Riccardo Preda, Forgotten Master“ mit Stefano Dellacasa und „The Genesis Of Caltiki“ mit Luigi Cozzi. Dazu kann man sich noch den US-Trailer, den US-Vorspann, eine Bildergalerie und den Trailers from Hell mit Ernest Dickerson ansehen. Wer Audiokommentare, ist hier genau richtig. Nicht nur einer oder zwei, sondern gleich vier Kommentare können die Fans optional hinzuschalten. Der erste Kommentar ist mit Jörg Kopetz & Daniel Perée, der zweite Kommentar ist mit Jörg Buttgereit, Matthies Künnecke & Gerhard Midding. Während diese Kommentare in Deutsch vorliegen, sind der dritte Kommentar mit Tim Lucas und der vierte Kommentar mit Troy Howarth in englischer Sprache – aber mit optionalen deutschen Untertiteln, Klasse!