Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm

Nach dem überragenden Welterfolg von „Die Dreigroschenoper“ will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Seine Vorstellung vom „Dreigroschenfilm“ ist radikal, kompromisslos, politisch, pointiert. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse. Er bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen. Ein Dichter inszeniert die Wirklichkeit – das hat es noch nie gegeben! Do not copy!

Originaltitel: Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm
Filmlänge: 130 Min. (1080p)
Produktionsjahr: 2018
Herstellungsland: Belgien / Deutschland
Erscheinungsdatum: 28.03.2019
EAN-Code: 4260495769707

deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Untertitel: keine

Fazit:
Vor 90 Jahren, genauer gesagt am 31. August 1928, wurde die „Dreigroschenoper“ im Berliner „Theater am Schiffbauerdamm“ uraufgeführt. Das Stück von Berthold Brecht mit Musik von Kurt Weill war eines der größten Theatererfolge der Weimarer Republik. Schnell bot sich an das Stück als Film in die Kinos zu bringen, was auch Zustimmung bei Berthold brecht fand. Allerdings ist er der Meinung, dass nur er weiß wie die Geschichte um den Ganoven Macheath (Mackie Messer), Jonathan Jeremiah Peachum (dem Besitzer der Firma Bettlers Freund), seiner Frau Celia und seiner Tochter Polly aussehen soll. Brecht will nicht nur einige Sachen anders machen, sondern plant zudem eine Überraschung abseits der Kameras.

Willkommen in der Welt von Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm, willkommen in der Zeit der Wirtschaftskrise und der Bettler, welche im Jahre 2018 unter der Regie von Joachim A. Lang entstanden ist. Er schaffte es die damalige Zeit auf der einen Seite so zu lassen, auf der anderen Seite aber zu modernisieren, so dass immer noch alles zusammenpasst. Dazu kommen eine tolle Musik und ausgesuchte Darsteller, so dass man sich das ehemalige Bühnenstück sehr gut ansehen kann. So sind unter anderem Lars Eidinger als Bertolt Brecht, Tobias Moretti als Macheath und Mackie Messer, Hannah Herzsprung als Polly und Carola Neher, Robert Stadlober als Kurt Weill, Joachim Król als Peachum, Claudia Michelsen als Frau Peachum, Britta Hammelstein als Lotte Lenya und Seeräuber-Jenny, Meike Droste als Helene Weigel und Christian Redl als Tiger Brown mit dabei, also bekannte Gesichter, die hier eine sehr gute Figur abgeben. Dazu kommen die passenden Kostüme und Kulissen, so das insgesamt ein rundes Bild entsteht. Ansehen lohnt sich hier wirklich!

Technisch kann man zufrieden sein. Der Schwarzwert ist auf einem guten Niveau, dieser rutscht selten ab und nimmt dabei nur wenige Details mit. Dazu kommt eine gute Schärfe, die uns in den Nahaufnahmen besser gefallen hat als in der Totalen, wo diese manchmal etwas weich wirkt. Insgesamt gesehen ein sauberes Bild, welches es schafft die Zuschauer in die damalige Zeit zu versetzen. Der Ton ist in Deutsch in DTS-HD-MA 5.1 vorhanden, Untertitel gibt es leider nicht. Die Stimmen der Darsteller sind jederzeit gut zu verstehen, Rauschen oder Verzerrungen gibt es nicht. Immer mal wieder kommen auch die hinteren Lautsprecher zum Einsatz, so dass auch ein kleiner Raumklang gegeben ist. Das Bonusmaterial besteht aus dem Kinotrailer des Films, einem Blick auf die Premiere in Berlin und einen weiteren Blick auf den Eröffnungsfilm des Filmfests München. Dazu kann man sich eine Trailershow und eine Bildergalerie ansehen. Auch ein Booklet ist vorhanden, dieses besteht aus mehreren Seiten und bietet dem Zuschauer Infos zum Film.