Otaku

Otaku - so werden die extremen Fans genannt, die in Japan fast nur noch für ihre Idole leben. In dieser Dokumentation von Jean-Jaques Beineix werden verschiedene Arten dieser Otakus vorgestellt. Ob es nun Mangas, Videos, Videogames, Gotcha, Model Kits oder Bondage geht. Es sind keine Grenzen gesetzt.
Die Gründe dieser Fans liegen laut eines Psychologen an dem Widerstand, sich nicht anpassen zu wollen. Viele Otakus sind Erwachsene, die lieber Kinder bleiben möchten. Do not copy!

Originaltitel: Otaku
Filmlänge: 170 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1994
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsdatum: 20.03.2003
EAN-Code: 4021924009661

deutsch 1.0

Untertitel: keine

Fazit (9/10):
Eine sehr umfangreiche Dokumentation wird hier von Jean-Jaques Beineix präsentiert. Man bekommt einen Querschnitt über die gesamte Bandbreite der Fans zu sehen.
Der Dokumentationsstil erinnert teilweise an Michael Moore, was sowohl das Positive als auch das Negative (Subjektivität) angeht. Dennoch ein wirklich sehenswerter Film.

Da gibt es kriegsspielende Anwälte und Ärzte, die in Gruppen aufgeteilt mit USA-, Reichkriegsflaggen oder Hakenkreuzfahnen aufeinander los gehen. Junge Schülerinnen, die ihre Unterwäsche verkaufen und meinen, sie würde einfach nur weiterverkauft. Einer Schülerin ist es egal, ob sie Aids bekommt, da sie sowieso nicht älter als 40 werden möchte.

Der Otakismus ist in Japan nicht sehr bekannt - oder wird es geleugnet? Zumindest sind Otakus nicht gut angesehen und mit dunklen Typen, die Video dauergucken beschrieben. Der wohl extremste Otaku hat Kinder ermordet und deren Knochen gesammelt!

Da die Aufnahmen von 1992/1993 stammen, wäre es interessant einen zweiten Teil zu drehen, in dem die heutige Zeit festgehalten wird. Inzwischen, nach über 10 Jahren hat sich viel getan. Nicht nur im Videospiel-Bereich, auch die Anime-Welle hat Europa erreicht und eingenommen. Was ist in Japan jetzt zu beobachten? Dieser Film gibt einen Einblick in die heiligen Entwicklerräume von Nintendo und Sega, aber das ist inzwischen ja ein alter Hut.

Im Fernsehen gab es eine um die Hälfte (!) gekürzte Ausstrahlung. Teile der Dokumentation wurden auch bei "Peep" oder "Liebe Sünde" verwendet.

Ein Otaku hat über 500 aufgenommene Videos, wie gezeigt wurde. Bin ich auch ein Otaku ...?

Es gibt auch eine Doppel-Box Otaku / Manga-The Drawn Japan (Amazon-Link).

Bild (8.5/10):
Das 4:3-Bild ist über weite Strecken sehr gut für eine Doku. Es ist nur sehr feines Rauschen zu beobachten. Defekte sucht man vergeblich und auch sonst hinterlassen die Farben, Kontrast und Schärfe einen sehr guten Eindruck.

Ton (4/10):
Der Ton ist bei einer Dokumentation sicher nicht maßgeblich. Dennoch kann ich hier nicht mehr als 4 Punkte vergeben. Es liegt nur Mono-Ton vor, der über den Center wiedergegeben wird. Untertitel sind nicht vorhanden. Bei Interviews hört man ein deutsches Voice-Over.

Extras (1/10):
Neben dem Animania-Trailer finden sich noch folgende weitere: "Slayers Next", "X - OVA", "Jin Roh", "X - The Movie", "Dragon Knight 4-ever", "Manga - The Drawn Japan" und ein deutscher Sammeltrailer.