Willkommen zu „Rise of the Ronin“, einen tollen Action-Adventure-Rollenspiel, welches von Sony Interactive Entertainment gerade für die PlayStation 5 veröffentlicht wurde. Der Spieler findet sich in Yokohama der Bakumatsu-Zeit wieder, also in der Zeit zwischen 1853 und 1867. Es war die Zeit der Öffnung Japans, eine Zeit innerer Unruhen und Unzufriedenheit unter den Samurai. Der westliche Einfluss wird immer größer, die Cholera rafft immer mehr Menschen dahin. Und genau hier findet sich der Spieler wieder.
Viele Spiele beginnen damit, dass man sich für einen Charakter entscheiden muss. Das ist bei „Rise oft he Ronin“ nicht der Fall, denn bevor man sich für etwas entschieden muss, durchläuft der Spieler eine große Einleitung, in der man mal einen männlichen Samurai und mal einen weiblichen Onna-Musha spielt. Erst wenn man das alles hinter sich hat, muss man sich für einen Charakter entscheiden und kann diesen dann nach seinen Wünschen gestalten. Ein Tipp: Nehmt euch Zeit, denn der Editor ist echt umfangreich, so dass wirklich kein Charakter aussehen wird wie ein anderer. Wir haben uns für einen Samurai entschieden, einen Ronin, dessen Schicksal nun in unseren Händen liegt.
Die Geschichte im Spiel erfindet das Rad nicht neu, ist aber auch nicht uninteressant. So beginnt alles recht harmlos, das Land lebt in Ruhe und der Spieler übt mit einer Zwillingsklinge für einen eventuellen Kampf. Doch als der Spieler sich auf dem Weg zu seinen ersten Ziel macht, taucht ein blauer Dämon auf und zerstört das komplette Dorf und bringt geliebte Menschen um. Das man nun auf Rache schwört, sollte klar sein. Viel Glück!
Der Spieler muss von nun an immer wieder Entscheidungen treffen, so beispielsweise, ob man einen Bandenchef töten will oder nicht. Wenn man ihn tötet, ist das Land um einen Gauner ärmer. Lässt man ihn jedoch am Leben, so ist er dem Spieler dankbar und steht ihn hin und wieder hilfreich zur Seite. Und Hilfe kann man gut gebrauchen, handelt es sich doch um ein klassisches Open-World-Spiel, wo man sich frei bewegen kann. Warum klassisch? Nun, ega wohin man sich begibt, gibt es etwas zum Sammeln und zu erledigen. Das können Übungen mit den Waffen sein oder das Beten vor einem Schrein, vielleicht muss man mit einer Katze kuscheln oder ein Foto schießen – die Karte zeigt, was zu tun ist. Je mehr man schafft, desto mehr Menschen aus dem jeweiligen Bezirk vertrauen den Spieler dann. Es lohnt sich also, seine Sammelaufträge zu erfüllen.
Dazu kommt ein sehr gutes Kampfsystem, welches schon auf der untersten Stufe recht fordernd ist. Um die Gegner zu besiegen, steht dem Spieler ein großes Waffenarsenal zur Verfügung. Unter anderem gibt es Schwerter und Lanzen, aber auch Bögen und Messer … im Laufe des Spiels kommen immer mehr Waffen dazu. Auch gibt es verschiedene Kampfstile und man hat die Wahl, unter anderem ein Attentat vorzunehmen. Dabei sollte man immer mal wieder einen Blick auf den Talentbaum werfen, denn im Laufe des Spiels werden die Fähigkeiten des Ronin immer besser, je mehr Kämpfe und Aufgaben man erledigt. Diese Spielweise ist bekannt und wird auf keinen Spieler Probleme bereiten.
Werfen wir nun einen Blick auf die technische Seite im Spiel. Die Grafik ist nicht der Höhepunkt, aber gut gelungen. Die Umgebungen wurden detailreich gestaltet, es baut sich eine schöne Atmosphäre auf. Es gibt verschiedene Szenarien und unterschiedliche Wetterbedingungen, es sind Licht- und Schattenspiele vorhanden. Die Charaktere bewegen sich recht flüssig und die Kämpfe gefallen. Die Steuerung ist gut gelungen, sie geht schnell in Fleisch und Blut über.
Die Spieldauer ist mit durchschnittlich 50 Stunden gut geschätzt, besonders wenn man seien Nebenaufgaben erledigt. Die flüssigen Kämpfe machen Spaß, die KI (künstliche Intelligenz) der Gegner ist in Ordnung und es gibt viele Waffen und Kampfstile. Die Geschichte ist spannend, die Effekte und Geräusche passen ebenso wie die Dialoge – gut gemacht! So bekommt man mit „Rise oft he Ronin“ aus dem Hause Sony Interactive Entertainment im Ganzen ein tolles Spiel mit kleinen Schwächen geboten, wo sich ein Blick aber auf jedem Fall lohnt!
Das Spiel kostet im Download 79,99 Euro in der Standard-Edition, wenn es etwas mehr sein darf, kann mit 89,99 Euro die Deluxe Edition erwerben. Diese beinhaltet neben dem Spiel den Iga Ninjas Stab, die Toyokuni-Doppelschwerter, das Bando-Krieger-Rüstungsset, die Formelle japanische Kleidung (Set), ein tolles digitales Artbook und einen digitalen Soundtrack.
(sk)