Wir reisen 36 Jahre in die Vergangenheit, der erste Film der Reihe „RoboCop“ ist gerade in den Kinos zu sehen, Regisseur Paul Verhoeven ist noch keine 50 Jahre alt und der amerikanische Schauspieler Peter Weller wird durch seine Hauptrolle des eisernen Polizisten weltweit bekannt. Und somit sind wir schon mitten im Thema, denn „RoboCop“ zählt zweifelsohne zu den Aushängeschildern von Star-Regisseur Paul Verhoeven! Erschreckend brutal und auch blutig erzählt der Regisseur die Geschichte des späteren RoboCops Murphy, wobei die Verbindung zwischen erschreckender „Filmwirklichkeit“ und den menschlichen Gefühlen des eisernen Polizisten, sehr gut in Szene gesetzt wurden. Im Ganzen also ein Film mit Tiefgang, der es allerdings nicht an (schwarzen) Humor fehlen lässt.
Nun war „RoboCop“ wieder einmal die Vorlage zu einem Spiel, was bei anderen Filmen teilweise richtig in die Hose gegangen ist – man denke da einmal an „Rambo: The Videogame“. Wieder einmal? Ja, denn der Film stand schon Pate für ein Spiel auf dem Commodore 64, auf dem CPC6128, auf dem Amiga, dem PC und den Atari ST. Später wurde die PlayStation 2 und die Xbox mit einem Spiel beglückt, wo der eiserne Polizist im Mittelpunkt stand, selbst Nintendo und Sega reihten sich mit ein. Nun also „RoboCop: Rogue City“. Diesmal können sich die Besitzer der PlayStation 5, der Xbox x/s und des PCs freuen und sich den Titel nach Hause holen, der im Übrigen nahtlos an den zweiten Film anschließt.
Die Spieler bekommen hier eine Mischung aus Action-Shooter und etwas Rollenspiel geboten, der in der Third-Person-Perspektive gespielt wird. Entwickelt wurde das Ganze von dem Entwicklungsstudio „Teyon“ und dem Videospiel-Publisher „NACON“ in Zusammenarbeit mit „Metro Goldwyn Mayer“ (MGM). Man übernimmt hier wieder die Kontrolle über den kybernetischen Körper von Alex Murphy, also über RoboCop, der versucht in den Straßen von Old Detroit für Ordnung zu sorgen. Im Übrigen, Peter Weller, der damals den RoboCop gekonnt verkörperte, hat diesen im Original seine Stimme verliehen. Wunderbar Retro!
Aber nicht nur seine Stimme, auch das Spiel lässt uns in der Zeit etwas zurückreisen. Zum einen natürlich wegen der bekannten Charaktere, des Weiteren aber auch, weil man hier keine großartige High-End-Grafik geboten bekommt, sondern dank der Unreal Engine 5 ein tolles Bild, welches zu der damaligen Zeit passt. Dies fällt unter anderem bei den Spiegelungen auf, welche teilweise echt gut aussehen, auf der anderen Seite weggelassen wurde. Dennoch bekommt man eine sehr gelungene Grafik geboten, die einen nicht wirklich etwas vermissen lässt. Dazu kommen der englische Ton mit deutschen Untertiteln, sowie die passenden Effekte. Fans des Genres werden hier auf jedem Fall auf ihre Kosten kommen.
Aber was ist nun zu tun? Um die Stadt zu schützen, muss man sich durch die Straßen ballern, man muss Objekte finden und kann sogar seine Waffen aufleveln, damit diese richtig Wums haben. Und wenn man richtig in Fahrt ist, dann ist das Spiel auch sehr brutal. Und blutig. Sehr blutig. Die USK 18 ist auf jedem Fall gerechtfertigt! Dazu muss man Aufgaben erledigen, Geiseln befreien und auch Akten bearbeiten und Kollegen helfen. Da sind die kleinen Nebenaufgaben, welches alles wunderbar auflockern, so dass keine Langweile aufkommt. Wer die RoboCop-Reihe kennt, wird sich hier schnell zurechtfinden und viel Spaß haben. Wer die Reihe nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit „RoboCop: Rogue City“ ein gelungenes Spiel geboten, welches sich nicht nur, aber besonders an die Filmfans der 1980er/1990er Jahre richtet. Die Zwischensequenzen sind unterhaltsam und der Humor sucht Seinesgleichen. Es sind über 20 Waffen im Spiel vorhanden, dazu kommen unter anderem Nachtsichtgeräte, andere Roboter und Wärmesensoren. Schaut einfach rein, das Spiel lohnt sich!
(sk)