Spider-Man ist wieder da! Die Spinne mit den besonderen Fähigkeiten kennen wohl die meisten User, entweder aus den früheren Comics oder aus den drei Realfilmen mit Tobey Maguire in der Hauptrolle. Nachdem Stan Lee und Steve Ditko die Figur im Jahre 1962 schufen, hatte sie ihren ersten Auftritt im Comic „Amazing Fantasy“ Nr. 15. Zwar konnte er damals nicht den Erfolg von X-Man toppen, aber die Macher hielten an ihn fest und der Superheld ist heute ein großer Bestandteil des Marvel Universums. Der Superheld mit den speziellen Fähigkeiten hat immer mit den Mühen und Problemen des Alltags zu kämpfen. Als Peter Parker lebt er ein relativ normales Leben, doch in bestimmten Situationen wird aus dem unscheinbaren Mann der Superheld „Spiderman“. Zwischenzeitlich stand die Spinne vielen Filmen, Geschichten und auch Spielen, Pate. Pünktlich zur Veröffentlichung der neuen PlayStation 5, liegt uns nun das Spiel „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ vor, welches als „Standard Edition“ und als „Ultimate Edition“ im Store erhältlich ist. Beide Versionen unterschieden sich dahingehend, dass die „Ultimate Edition“ zusätzlich das Spiel „Marvel‘s Spider-Man Remastered“ enthält – mit allen drei DLC-Kapiteln des Abenteuers Marvel‘s Spider-Man: „Die Stadt, die niemals schläft“ – neu aufgelegt und verbessert für PS5!
In „Spider-Man Remastered“ steht Peter Parker im Mittelpunkt, der gerade 23 Jahre alt ist. Während er am Tage als Wissenschaftler in einem Labor arbeitet, ist er in der Nacht immer wieder als Beschützer von New York City unterwegs und bekämpft verschiedene Superschurken, wie unter anderem den Kingpin. Dazu kommen weitere Gauner, die Spider-Man das Leben schwer machen, besonders, seit sich einige von ihnen zusammengeschlossen haben. Und dann wäre da noch die Bande „Innere Dämonen“, die es an die Spitze der Stadt schaffen wollen. Langweile kommt hier nicht auf. Weiter geht es mit „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“, wo wir uns mit unseren Helden über die Dächer der großen Stadt schwingen. Die erste Neuerung im Spiel ist, dass man nicht als Peter Parker unterwegs ist, sondern als neue Spinne, als zweiter, junger Spider-Man. Ja ok, die Spieler wissen schon seit dem letzten Spiel das Peter nicht allein ist, aber nun bekommt die junge Spinne Miles ihren ersten großen Auftritt. Dieser hat, ebenso wie Peter, früh seinen Vater verloren und bekommt plötzlich mit, dass er wie eine Spinne an Wänden hochklettern kann. Schon bald begibt er sich als Lehrling zu Peter und gemeinsam schützen sie nun New York vor dem Bösen. Da Peter eines Tages wegfliegen muss, liegt die Verantwortung allein bei Miles, der sich mit seiner ersten Aufgabe beweisen kann. Natürlich taucht auch bald eine Gaunerbande auf, welcher sich Miles mutig in den Weg stellt.
So übernimmt der Spieler die Kontrolle über Miles und schwingt sich locker von Dach zu Dach, von Hauswand zu Hauswand und von Laterne zu Laterne. Das klappt echt wunderbar, so dass man sich ruhig die Zeit nahmen sollte „seine Stadt“ aus luftigen Höhen zu erkundigen und sich mutig auf die höchsten Häuser zu schwingen. Ein Unterschied ist, dass Miles nicht in der glühenden Sommerhitze, sondern in den Winterferien unterwegs ist. Im Übrigen ist New York auch im Winter sehr schön anzusehen. Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und es ist eine offene Spielwelt vorhanden – Herz, was willst du mehr? Um sich locker fortzubewegen kann man das bekannte Spinnennetz verwenden oder sich auch mal ganz „Oldschool“ auf das Dach eines fahrenden Zugs schwingen. Dazu muss man sich immer wieder den Kampf stellen, was dank des gelungenen Kampfsystems kein Problem darstellen sollte. Man kann seine Gegner mit Tritten und Schlägen besiegen, ihnen Fallen stellen und herumstehende Objekte nutzen um ihnen diese an den Kopf zu werfen. Wer geschickt ist, kann Kombos einsetzen, wer den Gegner erst niederschlägt und ihn dann mit dem Netz an die Wand pinnt, hat schon halb gewonnen. Dabei sammelt der Spieler Erfahrungspunkte, welche man einsetzen kann, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Die Ziele, welche Miles ansteuern soll, bekommt er in diesem Spiel über eine App im Handy, welche sein Freund entwickelt hat. So ist er immer zur Stelle wenn er gebraucht wird und kann darüber auch mit seinen Mitmenschen kommunizieren. Außerdem bekommt man in den Nebenmissionen Token, mit denen man neue Anzüge freischalten kann. Dazu kommt, dass Miles andere Gegner und auch andere Fähigkeiten als Peter hat. Das Schwingen zwischen den Häusern ist bei beiden Spider-Man gleich, auch die Kämpfe laufen fast gleich ab – allerdings kann Miles mit biochemischer Elektrizität Punkten, er kann „Venom-Angriffe“ ausführen. Somit ist das Schocken von Feinden kein Problem, dazu kann Miles sich kurzzeitig unsichtbar machen, was besonders bei großer Gegnerzahl hilfreich ist.
Werfen wir nun einen Blick auf die technische Seite des Spiels. Die Grafik ist super, in beiden Spielen. Spiderman bewegt sich flüssig und ohne zu ruckeln durch NYC. Es ist ein wahrer Augenschmaus zu sehen, wie sich Spiderman von einem Hochhaus zum anderen schwingt oder auf dem Dach eines Zugs durch die Straßen fährt. Die Einwohner der Stadt wirken dagegen in „Spider-Man Remastered“ etwas kantig, wobei man diese eh sehr selten aus nächster Nähe zu sehen bekommt, in „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ haben sie uns besser gefallen. Auch die Skyline der Stadt schaut klasse aus, gerade wenn man auf dem Dach eines Hochhauses steht und seine Blicke schweifen lässt, bekommt der Spieler eine schöne Gesamtaussicht geboten. Bei der Grafik gibt es nichts zu meckern, generell zeigt die PlayStation 5 was sie kann. Spiegelungen in den Pfützen sind hier kein Problem, es ist eine große Weitsicht gegeben und Fehler konnte wir nicht entdecken. Dazu kommt ein toller Sound, die Musikeinlagen und Effekte werden passend eingesetzt, die deutsche Synchronisation ist gefällig. An der Steuerung gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen, fast jede Taste wurde mit irgendeiner Aktion belegt, so dass man viele verschiedene Möglichkeiten hat einen Gegner zur Strecke zu bringen.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ ein gelungenes Spin-off geboten, welches eine lange Spielzeit verspricht. Im Bundle mit „Marvel‘s Spider-Man Remastered“ bekommt man für 79,99 Euro zwei tolle Spiele geboten, bei denen es viel zu entdecken gibt. Die zwei Spider-Man sind sympathisch, man kann sich frei in der Stadt bewegen und es gibt interessante Nebenmission zu lösen. Die Kämpfe machen Spaß, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und der Humor kommt nicht zu kurz. Die gelungenen Zwischensequenzen erzählen die Geschichte aus dem Spiel geschickt weiter, hier lohnt es sich auf jedem Fall ein Blick zu riskieren. Nicht nur Fans von Spider-Man werden hier auf ihre Kosten kommen.
(sk)
