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"Agatha Christie – The ABC Murders" aus dem Hause Microids (Nintendo Switch)

Vor gut vier Jahren sind wir schon einmal in das Gewand von Poriot und seinen Freund Hastings geschlüpft um den Fall des „ABC-Mörders“ zu lösen. Damals erschien das Adventure nicht nur für den PC, sondern auch für die PlayStation 4 und die Xbox One. Nun können sich die Besitzer der Nintendp Switch auf das tolle Abenteuer freuen, denn Microids hat das Spiel für die handliche Konsole gerade in den Handel gebracht. Verändert hat sich im Grunde nicht – aber irgendwie auch eine ganze Menge. Aber eines nach den anderen …

Die Geschichte beginnt damit, dass Poriot seinen Freund Hastings zu sich nach Hause einlädt. Er möchte ihn einen mysteriösen Brief zeigen, den er von einer Person bekommen hat, welche mit ABC unterschrieben hat. Darin steht, dass an einem bestimmten Tag in den Örtchen Andover eine Person zu Schaden kommen wird. Die Beiden machen sich auf dem Weg um das Schlimmste zu verhindern, doch sie kommen zu spät. Chefinspektor Japp ist schon vor Ort und berichtet den Freunden was bisher geschehen ist …

Und schon geht es los. Der Spieler übernimmt hier die Kontrolle über die Charaktere im Spiel um die Tat aufzuklären. Dazu kann man ausgesuchte Personen ansprechen, die sich im Umfeld des Verbrechens befinden und dabei zwischen verschiedenen Fragen und Antworten wählen. Hier sollte man gut überlegen welchen Weg man wählt, denn nicht immer ist es leicht die richtigen Worte zu finden. Soll man hart und forschend vorgehen oder doch lieber mitfühlend? Je nachdem welchen Weg der Spieler einschlägt bekommt er Punkte seinem Konto zugeschrieben. Das Weiteren muss man den Tatort untersuchen, um an Hinweise zu kommen und sich die Umgebung genauer ansehen. Immer dann, wenn eine Hand zu sehen ist, folgt eine Aktion. Immer mal wieder muss man die Bereiche und auch Personen beobachten um an Schlussfolgerungen zu kommen. Bei Personen erscheint vorher eine Frage, beispielsweise warum der Mann so abgespant aussieht. Nun muss man im Schnitt drei Punkte finden, die zu dieser Frage passen.

Um das Ganze etwas aufzulockern gibt es auch noch etliche Minispiele zu lösen. Lösbar sind alle, manchmal muss man die grauen Zellen recht gut in Anspruch nehmen. Ich erinnere mich an das Anfangsrätsel, welches eigentlich simpel gestrickt war, ich aber erst nicht auf den leichten Weg gekommen bin. Fakt ist, lösbar ist alles, man muss nur Geduld haben und sich ein wenig Zeit nehmen.

Wer das Spiel pausiert, kann drei Punkte auswählen. Der obere Punkt zeigt an welche Ziele zu erreichen sind. Das ist praktisch, denn man kann immer wieder auf diese Hilfe zurückgreifen. Der zweite Punkt ist die Zeitleiste. Hier werden die schon erreichten Schlüsse und Fortschritte angezeigt, die der Speiler bei den Charakteren gemacht hat. Man kann hier lesen welche Eigenschaften sie haben und was dem Spieler zu dem jeweiligen Charakter eingefallen ist. Am interessantesten ist Punkt drei, das „Kleine Graue-Zellen-Menü“. Der Spieler bekommt hier Objekte aus der Umgebung und auch Aussagen von Personen zu sehen. Je nachdem was man wissen will, muss man die verschiedenen Aussagen und Objekte anordnen, so dass man zu einer Schlussfolgerung kommt.

Bliebe es nun noch einen Blick auf die technische Seite im Spiel zu werfen. Die Grafik ist etwas Besonders, die ich persönlich selten zu sehen bekomme. Die Spieler bekommen hier einen sauberen und detaillierten Comic-Look zu sehen, der die Schauplätze nicht nur auf das Wichtigste beschränkt, sondern einen angenehmen Weitblick bietet. Zwar sind nicht viele Animationen im Hintergrund zu sehen, dafür freut man sich aber über kleine Effekte, die sich mehr im Vordergrund abspielen. Die Charaktere wurden liebevoll gestaltet, man legte hier nicht nur Wert auf die Hauptfiguren, sondern auch auf die Protagonisten. Die Farben wirken bunt, aber auch natürlich, dank der tollen Schärfe sind auch kleinste Details zu erkennen.

Die Sprachausgabe liegt in Englisch und Französisch vor. Beide Tonspuren sind sehr gut zu verstehen, auch diejenigen, die ein wenig aus der Übung sind, werden hier viel verstehen. Dazu gibt es noch deutsche, sowie englische, spanische, italienische und französische Untertitel, die problemlos durch das Spiel helfen. Manchmal nervt es wenn man eine Stelle in einem Rätsel aus Versehen immer mal anklickt, dann kommt immer die gleiche Aussage. Glücklicherweise kann man diese aber mit „X“ wegklicken. Der Humor der Charaktere kommt gut an, besonders Hercule Poirot und Arthur Hastings haben immer mal einen trockenen Spruch auf den Lippen. Da die Charaktere unterschiedliche Sprecher haben, wird die Geschichte angenehm erzählt.

Egal wieviel Zeit vergangen ist seit das Spiel das erste Mal in den Handel kam, es kann immer noch überzeugen – und das auf der ganzen Linie. Dennoch interessiert was nun neu ist. So wurden die Licht- und Soundeffekte verbessert, dazu ist das Spiel einfacher zu handhaben. Selbst diejenigen, die bisher keine oder kaum Erfahrungen mit den Spielen auf der Switch haben, werden hier problemlos klar kommen. Wir können echt empfehlen eine Reise ins Jahr1835 zu unternehmen und zusammen mit Hercule Poirot und Arthur Hastings einen Fall lösen – es lohnt sich.

Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit „Agatha Christie – The ABC Murders“ aus dem Hause Microids ein überraschend gutes Spiel geboten, welches einige Stunden unterhaltsamen Spielspaß verspricht. Die Macher haben sich recht dicht an die Umsetzung des 18. Romans von Agatha Christie gehalten, so dass besonders Krimifans hier auf ihre Kosten kommen werden. Im Hauptmenü kann man sich nach einiger Zeit die Belohnungen, den Verlauf und die Rekonstruktionen ansehen, des Weiteren kann man hier die Sprachoptionen anpassen und die Sprachausgabe und die Untertitel ändern.

Im Übrigen:
Die Romane von Agatha Christie, genauer gesagt Dame Agatha Mary Clarissa Christie, Lady Mallowan, sind heute immer noch so bliebt wie sie es früher waren. Insgesamt entstanden im Laufe der Jahre 66 Romane, zwei Autobiografien und 23 Bühnentücke. Dazu kommen unzählige Kurzgeschichten und Lyriksammlungen, die aufzulisten ein wenig zu viel wäre. Schon früh, nämlich 1937, wurde mit „The Yellow Iris“ ein erstes Hörspiel umgesetzt. Schon neun Jahre davor, also 1928, kam der erste Film nach ihrer Vorlage in Kino. Hierbei handelt es sich um „Die Abenteuer G.m.b.H.“, welche auf dem Roman „Ein gefährlicher Gegner“ basiert. Von diesen Zeiten an wurden ihre Romane immer wieder gerne als Vorlage benutzt. Sei es als Film oder Bühnenstück, später sogar als Spiel. Im Januar 2016 jährte sich der Todestag von Agatha Christie zum 40. Mal, sie wurde im Übrigen 86 Jahre alt. Dazu kam auch das Spiel „Agatha Christie – The ABC Murders“ in den Handel, welches auf dem Roman „Die Morde des Herrn ABC“ von Agatha Christie basiert.

(sk)

Zusätzliche Informationen

Konsole: Nintendo Switch
Hersteller: Microids
Titel: Agatha Christie - The ABC Murders
Altersfreigabe: USK ab 12 freigegeben
Genre: Adventure
Spieler: 1
Erscheinungstermin: 06.10.2020

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