Gerade gesehen: Final Destination 6: Bloodlines Nach über einem Jahrzehnt meldet sich die Final Destination-Reihe mit „Bloodlines“ zurück – und verspricht, nicht nur neue Opfer, sondern auch neue Hintergründe zum tödlichen Spiel des Schicksals zu enthüllen. Doch kann der sechste Teil der langlebigen Horrorserie tatsächlich frischen Wind bringen, oder bleibt er ein Déjà-vu mit moderner Optik?
Was funktioniert:
Regisseur Zach Lipovsky (bekannt für Freaks und Dead Rising) schafft es, den typischen Stil der Reihe zu bewahren: überdrehte Kettenreaktionen, brutale Tode und eine durchgehende, nervenaufreibende Atmosphäre. Das Publikum weiß, was kommt – und wartet dennoch gespannt, wie es passiert. Genau hier bleibt Bloodlines der Formel treu und liefert einige der einfallsreichsten und schockierendsten Todessequenzen seit dem zweiten Teil. Eine neue Stärke des Films ist der Versuch, die Mythologie zu vertiefen: Der Film spielt mit dem Gedanken, dass der „Fluch“ über Generationen weitergegeben wird – daher der Titel Bloodlines. Durch Rückblenden und familiäre Verknüpfungen erhält der Film mehr narrative Substanz als viele seiner Vorgänger, auch wenn nicht alle Fragen letztlich zufriedenstellend beantwortet werden.
Was weniger funktioniert:
Trotz neuer Ideen bleibt das Grundprinzip unverändert – was Fans freuen mag, aber auch zu einem Gefühl von Vorhersehbarkeit führt. Die Figuren wirken oft stereotyp und dienen hauptsächlich als Kanonenfutter für den nächsten spektakulären Tod. Emotionale Tiefe sucht man über weite Strecken vergeblich. Zudem versucht der Film, eine tiefere, fast philosophische Ebene über Schicksal, Schuld und Vererbung anzureißen, kratzt dabei aber meist nur an der Oberfläche. Die wenigen Charaktere, die wirklich interessant sind, bekommen zu wenig Raum.
Fazit:
Final Destination 6: Bloodlines bietet genau das, was Fans erwarten: perfide Todesfallen, spannungsgeladene Vorahnungen und eine Atmosphäre zwischen Schock und schwarzem Humor. Die neuen erzählerischen Ansätze sind interessant, aber nicht voll ausgereizt. Am Ende bleibt der Film ein solider, unterhaltsamer Eintrag in die Reihe – nicht revolutionär, aber blutig konsequent. Ein düsteres Revival mit frischem Anstrich – spannend, brutal und kurzweilig, aber ohne große Überraschungen.
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