Bettlektüre

"Ein Fest der Sinne und Sinnlichkeit. In seiner Bettlektüre schwelgt Peter Greenaway in nackter Lust. Text und Sex bestimmen das Leben der schönen Japanerin Nagiko. Erotische Lust empfindet sie nur, wenn sie mit Schriftzeichen bemalt wird. Der ungebändigte Wille, den Akt der Liebe mit aller Besessenheit zu erleben, treibt sie in die Arme von Jerome. Nach dem eintausend Jahre alten - gewiß nicht jugendfreien - Tagebuch einer Hofdame der Kaiserin Sadako." Do not copy!

Originaltitel: The Pillow Book
Filmlänge: 126 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1996
Herstellungsland: Frankreich / Großbritannien / Niederlande
Erscheinungsdatum: 15.02.2013
EAN-Code: 4260090981689

deutsch 2.0 Surround
englisch 2.0 Surround

Untertitel: deutsch

Fazit:
Die junge Japanerin Nagiko findet es ästhetisch und erregend, sich ihren Körper beschriften zu lassen oder die Körper junger Männer mit Kalligraphien zu versehen. Dieser Fetisch beruht auf einem Ereignis in ihrer Kindheit, als ihr Vater ihr die Geschichte Gottes erzählte. Dort hieß es, dass Gott den Menschen aus einem Klumpen Ton formte, ihn Nase, Augen Mund und Geschlecht aufmalte – und am Ende den Namen, damit er nicht vergessen wird. Und wenn Gott das Geschöpf gefiel, schrieb er seinen eigenen Namen darauf, damit es zu Leben erwache…

Die Filme von Peter Greenaway waren noch nie wirklich einfach. Die Bettlektüre ist zudem noch ein langer Film, der verschiedene Handlungen miteinander verstrickt. Wer den Film allerdings mitverfolgt und versteht, wird ihn zu schätzen wissen. In seiner Hommage an das japanisch-chinesische Kunstzeichen-Schreiben verwendete Regisseur Peter Greenaway sowohl Schwarzweiß- als auch Farbmaterial, um den Kontrast zwischen Tradition und moderner Welt hervorzuheben. Ebenso macht die Bild-in-Bild-Technik den Film zu etwas Besonderen. So werden verschiedene Zeitebenen zusammengeführt – und vom Zuschauer leichter verstanden.

Mit Die Bettlektüre hat Peter Greenaway einen weiteren Film über Mythen und das Fazinosum in der Kunst für sein Publikum gedreht. Er bediente sich dabei erneut des klassischen Symbolismus und vergeistigter Rollenstereotype.

Bild:
Das Bild von Die Bettlektüre liegt auf dieser DVD in 4:3 Vollbild vor und überzeugt durch einen gute Schärfe und einen angenehmen Kontrast, der allerdings in dunkeln Sequenzen ein wenig zu niedrig ist. Die Farben sind teilweise absichtlich bass gehalten, in einigen Szenen wurde ein Blaufilter verwendet, der den Film einem kalten Anstrich gibt. Allein die Farbe Rot tritt immer wieder auffällig hervor, was man besonders gut an der Kleidung der Protagonisten und an den Schriftzeichen erkennen kann. Da neben Lichtblitzen auch ab und zu einige Kratzer auftauchen, sind hier gute 5,5 Punkte angebracht!

Ton:
Der Ton von Die Bettlektüre liegt in Deutsch und Englisch in jeweils Dolby Surround 2.0 vor. Dadurch kommt es zu einer relativ frontlastigen Kanalbelegung, die dennoch einige räumliche Effekte innehaben, es aber an Direktionalität fehlen lässt. Die Dialoge sind gut zu verstehen, bei Nebeneffekten werden die Rearss nur selten in Anspruch genommen. Allein der Bass ist fast immer im Einsatz, vor allem, wenn die Musik (Flöten und Trommeln) zu hören ist.

Extras:
Das Bonusmaterial besteht aus einem Interview mit Ewan McGregor und einigen Trailern.