Cover![]() Cast & CrewRegie: Andrej Tarkowski Schauspieler/Sprecher: Donatas Banionis Natalya Bondarchuk Juri Jarvet Wladislaw Dvorzhetsky Extras
GesamtwertungFilm/Inhalt (1 Bewertung): ![]() 100 %
Bild: (1 Bewertung)![]() 70 %
Ton: (1 Bewertung)![]() 90 %
Extras: (1 Bewertung)![]() 40 %
Technik: (Nur Wertung des Reviewers)![]() 67 %
Infos zum EinträgerTestequipment: Fernseher: Panasonic TX 32PK25D DVD-Player: Panasonic RV 20 Receiver: Pioneer VSX-609 RDS Boxen: Canton Sub: Canton AS 22 |
Filminfos zu:Inhalt"Solaris" von Stanislaw Lem ist für viele einer der bedeutendsten Romane der Science Fiction-Literatur. Worum geht es? Es ist eine philosophische und zugleich psychologische Geschichte, beinahe ein Kammerspiel zwischen zwei Menschen, aber nur fast, denn es werden auch andere Aspekte wie Sinn der Raumfahrt und Zweck der Wissenschaft beleuchtet. Wie immer in seinen Büchern, so beschreibt Lem auch hier einen Menschen in einer fernen und fremden Welt. Aber so weit weg der Mensch von der Erde auch entfernt sein mag – er bleibt bei Lem immer ein Mensch.
Der Psychologe Kris Kelvin landet auf dem Planeten Solaris. Die Besatzung einer Raumstation auf Solaris, bestehend aus drei Männern, hat merkwürdige Signale zur Erde gefunkt, die Anlaß zur Besorgnis gaben. Kelvin hat die Aufgabe bekommen, nach dem Rechten zu sehen. Statt ein Empfangskomitee, findet Kelvin leere Gänge vor. Die Station scheint verwaist, alles im Chaos zu versinken. Solaris ist zur Gänze mit einem Ozean bedeckt. Dieses gallertartige Meer ist ein intelligentes Wesen, quasi Solaris' einziger Bewohner. Seit der Entdeckung des Planeten haben die Menschen versucht, mit dem Ozean in Kontakt zu treten, was aber an der Verschiedenheit der Spezies immer wieder zum scheitern verurteilt war. Kelvin entdeckt bald, daß der intelligente Ozean mit den Gehirnen der Raumfahrer auf der Station "spielt". So wurden die Wissenschaftler, die verbotene Experimente am Ozean durchführten, selbst zum Experiment. Nach einem Streit mit Kelvin hat seine Frau Harey Selbstmord begangen. Das ist 10 Jahre her, dennoch plagen ihn immer noch Schuldgefühle, die nicht verblassen wollen. Als Kelvin am nächsten Morgen aufwacht, ist Harey in seiner Kabine. Harey sieht aus wie Harey, aber sie ist nicht Harey, sondern nur eine Kopie. Sie ist kein Mensch, auch wenn es so scheint. Sie ist ein Produkt des Ozeans, das dieser auf die Raumstation geschickt hat, um Kelvin zu - erfreuen? Kelvin muß sich seiner Vergangenheit stellen... Do not copy! Infos zum FilmSprachen![]() ![]() ![]() Untertitel: deutsch, französisch, hebräisch, holländisch, italienisch, portugiesisch, schwedisch, spanisch Externe LinksKritikenFazit (10/10): 40 Minuten braucht der russische Regisseur Andrej Tarkowski, um mit seinem Film überhaupt erst auf den Planeten zu gelangen. Was vorher passiert, ist wichtig. Wir sehen Kris Kelvin (Donatas Banionis) durch einen Garten gehen. Er ist bei seinem Vater zu Besuch, um sich zu verabschieden. Ebenfalls bei Kelvins Vater aufhältlich ist der Kosmonaut Berton (Wladislaw Dvorzhetsky), der auf Solaris seltsame Erlebnisse hatte. Eine Befragung durch die Raumfahrtbehörde wurde auf Video aufgezeichnet, das nun zur Aufführung gelangt. Berton wird nicht gerne mit seinen Aussagen konfrontiert. Sie sind zu phantastisch, um geglaubt zu werden. Irgendwie ist er daran zerbrochen. Berton ist stark gealtert und gibt sich verschlossen. Eine Szene, die mir nach wie vor Rätsel aufgibt, ist eine Autofahrt auf einem japanischen Highway. Berton fährt mit einem Kind (seinem Sohn?), steuert das Fahrzeug aber nicht. Sie sprechen auch nicht. Sie fahren nur. Und fahren und fahren. Knappe fünf Minuten. Für solche Stellen werden Filme von Tarkowski von einigen Leute gehaßt. Auch ich finde diese Szene etwas übertrieben. In einem Interview, das auf der DVD vorhanden ist, erzählt Tarkowskis Schwester, daß Tarkowski seine Kritiker ärgern wollte und lange Szenen erst recht noch viel länger gemacht hat. Vielleicht fällt diese merkwürdige Autofahrt unter diese Rubrik? Vielleicht stellt sie aber auch nur Kelvins Reise dar, denn er erreicht kurz darauf die Raumstation. Während der Landung ist nur sein Gesicht zu sehen. Dann ein Schnitt und er ist auf der Raumstation. Kelvin trägt eine Lederjacke (!) und eine Sporttasche (!). Wie ein Kosmonaut sieht er nicht gerade aus, was die Theorien bekräftigt, daß der Film zur Gänze auf Solaris spielt und Kelvin gar nicht gereist ist. Was die Kostüme betrifft, kommt es an späterer Stelle noch "schlimmer": Kelvin trägt Schlafanzüge mit seinen eingestickten Initialen "KK" und hat sogar einen Bademantel dabei! All das gehört wohl kaum zur Grundausstattung eines Kosmonauten. Für mich sind das eher Symbole, die zeigen sollen, daß es sich hier "eigentlich" nicht um einen SF-Film handelt, sondern ganz andere Dinge wichtig sind. Während Kelvin in der Raumstation herumgeht, merkt er sofort, daß etwas nicht stimmt. Niemand ist da, um ihn zu begrüßen. Plötzlich ertönt der helle Klang von kleinen Glöckchen. Ein Mädchen ist die Ursache, das durch die Station rennt. Hier können sich einem die Nackenhaare sträuben. Ist das nicht viel unheimlicher als irgendwelche Pseudohorrorfilme? Nur ein harmloses Mädchen, das auf einer Raumstation ist. Aber woher kommt sie und was macht sie da? Am nächsten Morgen hat Kelvin einen Gast. Es ist seine zehn Jahre zuvor gestorbene Frau Harey (Natalya Bondarchuk). Als sie sich umziehen will, hat sie Schwierigkeiten ihr Kleid auszuziehen. Es ist nicht dafür geschaffen, ausgezogen zu werden. Kris muß mit einem Messer nachhelfen, damit es sich öffnen läßt. Eine andere Kleinigkeit dreht sich um einen Papierstreifen. Um den Wind vorzutäuschen, der in den Blättern der Bäume rauscht, ist einer der Kosmonauten auf die Idee gekommen, einen Papierstreifen vor die Klimaanlagen zu hängen. Das Ergebnis ist erstaunlich, denn ständig denkt man, eine leichte Brise würde sich in einigen Bäumen verfangen. Diese Papierstreifen kommen auch im Buch vor. Dort heißt es: "Die Papierstreifen, die an den Rahmen geklebt waren, flatterten sanft." Der Film bewegt sich nun auf mehren Gleisen voran. Da ist zum einen die Beziehung von Kelvin und Harey. Wer sie waren, was sie in der Vergangenheit gemacht haben, erfährt man aus Dialogen zwischen den beiden. Dann geht es um die Beziehung zwischen Kris und der jetzigen wiedergekehrten Harey. Aus Wut über diese Erscheinung setzt er Harey in eine Raumkapsel und schießt sie ins Weltall. Dabei zieht er sich schwere Verbrennungen zu. Auch die beiden anderen Kosmonauten haben diese Verbrennungen. Kelvins Idee war nicht neu. Aber am nächsten Tag ist wieder eine neue Harey da. Kelvin muß sich nun mit ihr auseinandersetzen, liebt die alte Harey, verliebt sich in die neue Harey. Und dabei bleibt immer die Frage, was soll ihr Erscheinen bezwecken? Ist das die Kontaktaufnahme des Ozeans, auf den die Wissenschaftler so lange gewartet haben? Auch für Harey ist die Situation nicht einfach. Sie kann sich an nichts erinnern, abgesehen von den Erinnerungen, die auch Kelvin hat. Hieraus hat der Ozean seine Informationen gezogen, als er Harey "erschaffen" hat. Und wenn es eine Kontaktaufnahme ist, was bringt das? Für Kelvin, für Harey als Botin und für den Ozean? Wie soll man ihm eine Antwort zukommen lassen? Hat Raumfahrt überhaupt einen Sinn, denn wenn man Lebewesen trifft, die von den Menschen so unterschiedlich sind, wie Solaris' einziger Einwohner, was soll man dann mit ihnen anfangen? Schlimmer noch: Was ist, wenn man auf intelligentes Leben stößt, es aber überhaupt keine Lust hat, sich mit den Menschen zu beschäftigen? Bislang reagierte der Ozean auf die Menschen mit äußerster Zurückhaltung, d.h. er reagierte überhaupt nicht. Erst als seine Oberfläche mit Röntgenstrahlen beschossen wurde, begann er sich zu "wehren" (?) und die Gäste erschienen. Im Buch wird diese Frage noch ganz anders besprochen. Seitenweise wird beschrieben, was Solaris alles macht – der Ozean baut eigenartige Türme, die dann irgendwann wieder einfallen. Sie wurden erforscht, das Wissen über sie füllt ganze Bibliotheken. "Aber wozu das alles?" fragt der Autor an einer Stelle. Was bringt das der Menschheit? Muß wirklich alles erforscht werden? Die hochgradig philosophischen Fragen des Films, in denen es auch um die Reise ins eigene Ich, den Sinn des Lebens und unserer Existenz geht, reduzieren natürlich das Tempo des Films. Will man diesen Gesprächen und Gedanken nicht folgen, tritt man auf der Stelle und fragt sich, ob es überhaupt noch vorwärts geht. Ich kann Leute verstehen, die den Film aus diesem Grunde kritisieren, will mich selbst aber dieser Kritik nicht anschließen. Mit knapp drei Stunden ist "Solaris" zugegebenermaßen sehr lang, aber noch immer sind nicht alle Fragen geklärt und bei weitem nicht alle Aspekte beleuchtet, die im Buch vorkommen. Bild (7/10): Das Bild (2.20:1 anamorph) ist für diese russische Produktion aus dem Jahre 1972 erstaunlich gut. Das größte Manko ist die mangelnde Schärfe. Alle anderen Werte wie Kontrast, Farbsättigung und Rauschen bewegen sich im Rahmen des Normalen. Leider sind ab und zu auch Dropouts und Kratzer zu erkennen, da für das Master wohl eine Kinokopie herangezogen wurde. Manchmal gibt es auch Kompressionsprobleme, wenn das Bild für den Bruchteil einer Sekunde stockt. Insgesamt zufriedenstellend. Ton (9/10): Der Ton liegt in drei Sprachen Russisch, Englisch und Französisch (jeweils in Dolby Digital 5.1) vor. Den Cineasten dürfte hier eigentlich nur die russische Original-Version interessieren, die man sich mit deutschen Untertiteln ansehen kann. Der ursprüngliche Monoton, der für diese Scheibe hochgemischt wurde, hat einiges zu bieten. Es ist ganz erstaunlich, welche Räumlichkeit hier erzielt wurde. Das merkt man gleich am Anfang, wenn Kelvin durch den Garten seiner Eltern spaziert. Vögel und andere Geräusche, die die Natur zu bieten hat, dringen aus allen Lautsprechern. Je mehr sich die Handlung Solaris nähert, umso stärker wird dann der Baßeinsatz. Trotz dieser Tieftoneinlagen kommen die Dialoge immer klar aus dem Center. Extras (4/10): Die Extras verteilen sich - ebenso wie der Film - über zwei DVDs. Die Featurette über Banionis lädt eher zum Schmunzeln ein, weil sie wie ein sowjetischer Propagandafilm gedreht ist. Interessant sind eigentlich nur die Interviews mit der Hauptdarstellerin sowie Tarkowskijs Schwester. Hier erfährt man einiges über die Dreharbeiten und über den Regisseur selbst. Pirx ![]() |
Bewertung![]() ![]() Infos Anzahl der Medien: 2 Hülle: Keep Case Distributor: Artificial Eye Regionalcode: 2 Bildformat: 2,20 : 1 anamorph Herkunft des Mediums: ![]() Großbritannien Cast & CrewLeider noch keine ... |