Angel-A

Paris: Der Marokkaner André (Jamel Debbouze) ist eigentlich in die Stadt der Liebe gekommen, um Geschäfte mit Olivenöl zu machen, eine gewonnene Green-Card der USA ist da ganz nützlich.
Doch für André kommt sehr schnell der Absturz. Er hat sich Geld geliehen und beim Wetten verloren und nun fühlen die Kredithaie ihm auf den Zahn und er hat nur noch ein paar Stunden um die geliehenen Summen aufzutreiben. André ist seines Lebens nicht mehr sicher, in der amerikanischen Botschaft will man ihn nicht und einsperren lassen kann man sich auch nicht so einfach. So bleibt ihm nur noch ein Ausweg - Selbstmord, ein Sprung in die Seine und alles wäre vorbei.

Er steht schon auf einer Brücke, als ihm eine Frau auffällt die ebenfalls in den Tod springen will. Abgelenkt von seinem Vorhaben rettet André die mysteriöse Frau, die auf den Namen Angela (Rie Rasmussen) hört. Von da an hat er die ungewöhnliche, blonde Frau mit den langen Beinen und dem knappen, schwarzen Outfit am Hals.
Doch wie ein Wunder nimmt sich Angela sehr erfolgreich Andrés Problem an, auch wenn ihm ihre Methoden nicht unbedingt behagen. So zieht das ungleiche Paar durch die Straßen von Paris und André wird eine Schuld nach der Anderen los.

André möchte mehr über Angela erfahren, denn so verschieden die Beiden auch sein mögen, er fühlt sich doch immer stärker zu ihr hingezogen. Andrés Pechsträhne hat sich dank dieser Frau in eine wahre Glücksträne verwandelt und wenn es nach ihm ginge, wäre sie besser nie vorbei. Dank Angela findet André auch wieder zu sich selbst, ohne sich hinter Lügen verstecken zu müssen und ohne sich aus Scham von seinem Spiegelbild abwenden zu müssen. Dies alles ist Angelas Werk, doch war es ein Zufall, dass die Beiden sich begegnet sind? Oder ist Angela der rettende Engel den André gebraucht hat? Do not copy!

Originaltitel: Angel-A
Filmlänge: 88 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsdatum: 05.02.2007
EAN-Code: 8697010529

deutsch 5.1
französisch 5.1

Untertitel: deutsch, französisch

Fazit:
Wahrscheinlich Luc Besson letzte Arbeit im Realfilmgenre zeigt sich in ungewohnter Optik, denn der Altmeister des französischen Kinos hat sein kleines Meisterwerk in schwarz/weiß inszeniert, was dem Film und der im Film herrschenden Atmosphäre einen besonderen Touch gibt. Luc Besson hat mit Angel-A einen wunderbaren Film realisiert, der von einigen Genres etwas bietet: Etwas fürs Herz - dank der zarten Liebesgeschichte im Film, etwas zum Nachdenken - über das Sein und den Wert der eigenen Person und was es uns selbst Wert ist, Anderen in der Gesellschaft zu gefallen und eine gehörige Portion Humor runden dieses märchenhafte Filmerlebnis ab. Einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Filmes steuern die beiden Hauptprotagonisten bei, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Da ist auf der einen Seite, der aus dem Komödiengenre stammende Jamel Debbouze, der in seiner Rolle des André eine ganz andere Seite zeigen kann, als Jamel es bis jetzt in seinen anderen Filmen tun konnte. Und auf der anderen Seite haben wir das Model Rie Rasmussen, die Jamel um gut einen Kopf überragt und bereits in „Femme Fatal“ vor der Kamera zu sehen waren. Das Zusammenspiel der Beiden haucht dem ganzen Film eigentlich das Leben ein und es wird für den Zuschauer uninteressant ob es noch andere Figuren im Film gibt.

Angel-A ist ein etwas anderes Kino aus Frankreich, vielleicht sogar anders als wir es von einem Luc Besson gewöhnt sind. Ein Film, der einen etwas anderen Blick auf die Menschen wirft und sich fragt, ob Geld wirklich alles ist im Leben ist und der Film gewährt uns einen anderen Blick auf die sonst so pulsierende Stadt Paris, die sich eher ruhig, beschaulich und ein klein wenig melancholisch präsentiert.

Angel-A ist wunderbare Filmunterhaltung, der man sich nicht entziehen kann bzw. darf. Er sei allen wärmstens empfohlen!

Bild:
Ich bin von der Bildqualität dieser aus dem Hause Universum Film stammenden DVD mehr als begeistert. Schwarz/weiß ist so eine Sache und wer sich einmal in der s/w-Fotografie versucht hat, wird wissen wovon ich spreche. Denn s/w verzeiht keine Fehler und wenn welche gemacht werden, so sieht man sie schneller, als vielleicht in einem klassischen in Farbe gehaltenen Film. So haben wir bei dieser DVD ein wunderbar ausgewogenes Bild, wo die schwarz zu weiß Abstufung wunderbar funktioniert, vielleicht hätte man es einen Tick dunkler gestalten können. Die Bildschärfe stimmt jederzeit und auch sonst waren keine Fehler auszumachen.

Ton:
In Sachen Ton hätte ich mir ein wenig mehr erwünscht, denn die vorhandene Tonspur von DD 5.1 ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß, zumal der Abspann des Filmes das DTS Logo ziert. Der Ton an sich ist nicht schlecht, nur finde ich ihn etwas sehr leise aufgespielt und im Großen und Ganzen etwas flach, da fehlen mir ein wenig die Bässe. Aber sonst sind die Tonspuren frei von Fehlern oder Störungen.

Extras:
Es hat ja eine ganze Weile gedauert, bis sich der Film zu uns auf DVD verirrt hat, auch wenn dieses nur in einer recht schlichten Aufmachung.

So führt uns das animierte Menü auf der DVD zu den Punkten Film-Starten, der Kapitel-Anwahl, dem Ton-Setup, dem Bonus-Material und zu einer Trailer-Show, welche uns 5 Trailer zu weiteren Produktionen aus dem Hause Universum Film präsentiert (10,58 min).
Hinter dem Bonusmaterial verbirgt sich zunächst eine kleines Making Of zu Angel-A (26,50 min), welches uns einen Einblick in die Entstehung des Films gewährt. Weiter geht es mit einem Musikvideo (3,28 min) und einem kleinen Making Of zu Entstehung der Musik (13,53 min). Den Abschluss der Special Features bilden der Kinotrailer (2,01 min), eine Fotogalerie und zu guter Letzt Auszüge aus der Bio- und Filmografie von Jamel Debbouze, Rie Rasmussen, Gilbert Melki, Serge Riaboukin, Luc Besson und Thierry Arbogast.

Viel mehr habe ich von der deutschen DVD auch nicht erwartet, auch wenn der französischen Special Edition der Soundtrack und ein kleines Fotobuch beigelegen hat, so bin ich doch überhaupt froh, das sich das Eine oder Andere auf dieser DVD finden ließ.
Ich hatte das Vergnügen schon vor längerer Zeit, diesen Film sehen zu können. Ich habe mich in diesen Film sofort verliebt. Wenn am Ende des Jahres wieder gefragt wird, was denn The Best in 2007 war, wird dieser Film bei mir dabei sein. Damit ich das auch nicht vergesse, liegt dieser Film in einer Kiste mit anderen, die regelmäßig wieder von mir angesehen werden. Wer so gar keinen Bezug zu Schwarz-Weiß Filmen hat, wird sich vielleicht ein wenig schwer tun. Ansonsten kann ich nur sagen: Film ab!
Angel-A ist ein wirklich wunderbarer und mitreißender Film, der von seinen beiden tollen Charakter und Hauptdarstellern lebt. In eine Frau wie Rie Rasmussen kann mann sich ja nur verlieben... Alles in allem ein wirklich toller Film, aber kein typischer Besson.

Da Luc Besson sich vorgenommen hat nur 10 (Real-)Filme zu drehen, könnte es sein das dies sein letztes Werk war. Bei einem Blockbusterangebot allerdings würde er nochmal "drüber nachdenken"...
Dann können wir also noch auf weitere Filme der Großmeisters hoffen. Und als Drehbuchautor und Produzent hat er sich keine Grenzen gesetzt. ;-)