Mord im Pfarrhaus

Pfarrer Walter bemerkt vor lauter Arbeit nicht, dass seine Ehefrau Gloria heftig mit ihrem Golflehrer flirtet, seine Tochter ständig ihre Liebhaber wechselt und sein Sohn in der Schule schikaniert wird. Da taucht Grace auf und plötzlich ändert sich so einiges in der kleinen englischen Pfarrgemeinde der Goodfellows. Do not copy!

Originaltitel: Keeping Mum
Filmlänge: 99 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsdatum: 31.10.2006
EAN-Code: 4011976837589

deutsch 5.1
deutsch 5.1 DTS
englisch 5.1

Untertitel: deutsch für Hörgeschädigte

Fazit (7.5/10):
"Mord im Pfarrhaus" präsentiert sich als typisch britisch-schwarze Komödie, die allerdings nie so richtig in Fahrt kommt. Vor allem die erste Hälfte des Films lädt höchstens zum Schmunzeln ein, was vor allem angesichts der Darstellerriege sehr schade ist.

Rowan Atkinson (Mr. Bean, Johnny English) kann als Geistlicher, der um sich herum vor lauter Arbeit nichts mitbekommt, durchweg überzeugen und verfällt Gottseidank nie in den Mr. Bean-Habitus. Auch Kristin Scott Thomas (Der englische Patient) kann als dessen spröde Ehefrau durchweg überzeugen. Es sind aber vor allem Patrick "Dirty Dancing" Swayze als Golflehrer und Maggie Smith (Harry Potter) als Grace, die den Film sehenswert machen.

Bereits der Vorspann stellt klar, was wir im Folgenden von der von Maggie Smith glänzend dargestellten Grace zu erwarten haben. Diese spielt gewohnt gut auf und trägt letztlich den Film. Patrick Swayze dagegen darf nach "Donnie Brasco" und "11:14" wieder mit einer wirklich glänzenden Nebenrolle aufwarten. Es ist herrlich, ihm dabei zuzusehen, wie er sich selber auf die Schippe nimmt.

Die Inszenierung der Komödie ist solide, aber leider auch konventionell und etwas mehr laute Lacher hätten dem Film keineswegs geschadet. Zwischen den Gags, die mehr zum Schmunzeln als zum Lachen einladen, gibt es zu viele Hänger, als dass der Film als herausragend bezeichnet werden kann. Immerhin aber driftet der Film nie in nervtötende Bahnen ab und wird in keiner Szene augenfällig flach.

Insgesamt betrachtet ist der Film perfekt für einen Sonntag-Nachmittag. Wer laute Lacher (am laufenden Band) erwartet, wird enttäuscht werden, aber "Mord im Pfarrhaus" ist dennoch eine nette Komödie für zwischendurch und hebt sich äußerst positiv von Klamauk-Filmchen wie die "Scary Movie"- und "American Pie"-Reihen ab.

Eines sei noch angemerkt: Im Vordergrund der Geschichte stehen die Frauen, nicht etwa Rowan Atkinson, dessen Rolle man eher als Nebenrolle bezeichnen könnte.

Bild (8.5/10):
Das Bild ist gut gelungen. Es ist nur ein sehr leichtes Rauschen erkennbar und die Farben werden natürlich wiedergegeben, allerdings wirken einige Töne etwas blass. Die Schärfe ist - abgesehen von einigen wenigen Szenen - gut gelungen. Den Kontrast kann man insgesamt als gelungen bezeichnen.

Ton (9/10):
Der Ton präsentiert sich fast perfekt. Da dies kein Action- oder Science-Fiction-Film ist, werden die Boxen natürlich nicht wie verrückt genutzt, werden aber trotzdem alle gut genutzt. Die Geräusche, vor allem die Stimmen der Darsteller, werden natürlich über die Boxen wiedergegeben und wirken nie blechern oder dumpf, was sehr positiv auffällt. Bemerkbar macht sich das zum Beispiel, wenn Vogelgezwitscher eingespielt wird. Die Räumlichkeit hinterlässt einen sehr guten Eindruck.

Extras (8/10):
Neben einem etwa halbstündigen "Making of" werden uns ein Outtake, ein Gagreel, Deleted Scenes, ein alternativer Anfang, Texttafeln mit Bio- und Filmografien zu den Schauspielern und Filmtipps zu anderen Filmen geboten.

Insgesamt eine gute Ausbeute.
Rowan Atkinson ist oft ein zweischneidiges Schwert für mich. Aber die weitere Besetzung dieses Filmes, machte mich dann doch wahnsinnig neugierig. Manchmal zahlt sich Neugierde eben doch noch aus.
Maggie Smith allen wohl bestens, aus Harry Potter bekannt, spielt hier die Schwiegermutter des Obengenannten. Kristin Scott Thomas die Tochter und Patrick Swayze den hiesigen Golflehrer, der nicht nur die Golfbälle einlocht, sondern auch in fremden Gärten wildert, und meint leichtes Spiel zu haben.
Gut das Schwiegermuttern zu Besuch kommt, nach dem Rechten sieht, und in der Family Denkanstöße der etwas anderen Art gibt und einem Gartenteich neues Leben einhaucht.

Man achte auf das Intro des Filmes. Klasse gemacht. Für"ne Komödie, irre gut. Wer dem englischem Humor was abgewinnen kann und auch nonverbal die Pointensetzung versteht, zugreifen.
Zugegeben, wenn man den Film nicht kennt und er auch nicht förmlich einem durch die Werbung auf das Auge gedrückt wird/ wurde, und ihn dennoch erwirbt, wird Freude haben. Echt!