Running Scared - Renn oder Stirb
Verleihversion

Joey Gazelle ist nur ein kleiner Mafia-Handlanger. Aber die "Kleinen" sind nicht minder wichtig. So ist es Joey's Aufgabe, "heiße" Waffen nach deren Gebrauch verschwinden zu lassen. Bisher war auf ihn immer verlass, doch auch Joey mach mal einen Fehler. Als er eine Waffe bekommt, mit welcher ein korrupter Polizist erschossen wurde, lässt er sie nicht sofort verschwinden, sondern er lagert sie erstmal im Keller. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf: Oleg, der Freund seines Sohnes Nicky entwendet die Waffe. Joey bemerkt das nahezu sofort und er versucht mit allen Mitteln, die Waffe zurückzubekommen. Doch Oleg hat eine Auseinandersetzung mit seinem gewaltätigen Stiefvater und Oleg schießt ihn kurzerhand mit eben dieser Waffe an. Nun entwickelt sich das totale Chaos: Der angeschossene Stiefvater ist der Neffe des russischen Mafiabosses, Oleg ist verschwunden und Joey kommt in Erklärungsnot... Do not copy!

Originaltitel: Running Scared
Filmlänge: 117 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2006
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 31.08.2006
EAN-Code: 4020974160391

deutsch 5.1
deutsch 5.1 DTS
englisch 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit (8.5/10):
Running Scared - Renn oder Stirb ist ein temporeicher Film, der zwar keine wirklich neuen Elemente aufweisen kann, dennoch bietet er die ein oder andere Überraschung.

Angesiedelt ist der Plot in der Gangsterszene und entsprechend verläuft die Handlung. Böse Jungs, korrupte Polizisten, gewalttätige Väter, Kanonen, Mord und relativ harte Szenen sind die Hauptbestandteile. Passend zum Plot ist der Film mit vielen dunklen Szenen bestückt worden, ein Gansterfilm halt.

Logik - das Problem der meisten Filme aus dem Action-Genre, ist auch das kleine Handycap von Running Scared - Renn oder Stirb. Aber das spielt ja eine eher untergeordnete Rolle. Wichtig ist der Unterhaltungsfaktor und wenn der stimmt, kann man über kleine Fehler ganz lässig drüberweg schauen. Der Film weist kaum Längen auf, allerdings hätte er dennoch etwas kürzer sein können. Er wirkt insgesamt etwas zu lang, aber wer sich auf die Story einlässt, wird gut unterhalten.

Allerdings sollte man dazu sagen, er ist nicht allzu anspruchsvoll. Wie gesagt, es gibt keine neue Innovation, sondern eine temporeiche Unterhaltung. Eine Schnitzeljagd der anderen Art...

Wer mit der Sparte Action/Thriller (in diesem Fall "harter Gangsterfilm") gar nichts anfangen kann, kann den Film getrost auslassen. Freunde des Genres kommen mit Running Scared - Renn oder Stirb bestimmt auf ihre Kosten.

Bild (8.5/10):
Das durchgehend ruhig laufende und saubere Bild überzeugt durch kräftige und natürliche Farben und einen guten Kontrast, der nur in sehr dunklen Passagen leicht Schwächen aufweist. Die Schärfe ist gelungen, es treten weder Unschärfen auf, noch kann man eine Schwäche an den Kanten erkennen. Sogar die teilweise schnelle Kameraführung ruft keinerlei Mängel bei der Schärfe hervor. Auch wenn das Bild manchmal ein wenig kühl wird, sollte man das nicht als Fehler werten, da dies ein gewolltes Stilmittel des Regisseurs ist. Insgesamt ist das Bild als sehr gelungen zu bezeichnen.

Ton (10/10):
Beim Ton kann der Zuschauer zwischen einer DTS (deutsch) und zwei Dolby Digital 5.1 (deutsch, englisch) Tonspuren wählen. Alle Tonspuren weisen einen sehr schönen Raumklang auf, die Effekte verteilen sich homogen auf alle Lautsprecher. Allein beim Schusswechsel am Anfang hat der Zuschauer das Gefühl sich ducken zu müssen, da die Kugeln quer durch den Raum fliegen. Mit dieser Tonspur zeigt ems einmal wieder, wie eine richtige Abmischung auszusehen hat!

Extras (1/10):
Neben einer kleinen Trailershow und dem Originaltrailer zum Film gibt es bei der Verleihversion leider kein Bonusmaterial. Das kann sich allerdings ändern, wenn im August der Film in den Verkauf kommt. Dann dürfen sich die Fans zumindest schon einmal auf ein schönes Steelbook freuen!
Leider, so muss man sagen, wurde wieder einmal viel zu viel Wind um einen Film gemacht, der meines erachtens nach nicht im Ansatz hält was er so verspricht.

Zwar sind gute Elemente enthalten, die teilweise an den Stil von Tarantino und auch an den Film Perdita Durango, sowie diverse Gangsterfilme erinnern, dennoch kam die eigentliche Story nur sehr schwer in Fahrt. Die Klamotte mit der Pistole, die ja quasi der Hauptakteur dieses Streifens ist, wurde gelungen umgesetzt, genau wie die häufigen Begegnungen einiger Schauspieler. Nach und nach zetzt sich der Film aus verschiedenen Elementen zusammen, wobei einiges doch recht unlogisch oder unglaubwürdig scheint.

Das absolute Highlight war das nette Ehepärchen, auf die ich hier jetzt aber nicht näher eingehen möchte.

Fazit: Für viele vielleicht ein Meilenstein, für mich eher ne abgekupferte Geschichte, die man hier und da schon einmal gesehen hat. Alles in allem machen die Leute ihre Sache gut und man wird auch unterhalten, sowie überrascht. Aber das Tüpfelchen fehlt irgendwie noch.
"Running Scared" fängt furios an und flacht dann leider sehr schnell ab, um in einer eher kruden Geschichte völlig unterzugehen.

Die Idee des Films an sich - eine wilde Jagd nach einer verschwundenen Pistole - ist sehr gut und hätte als Aufhänger für einen echten Klassiker des Genres dienen können.

Leider verliert sich Kramer in völlig absurden und an den Haaren herbeigezogenen Zufällen, einem absolut unsinnigen und überflüssigen Nebenplot mit Pädophilen und dem Beweis, wie toll er mit der Kamera umgehen kann.

Zeitweise hatte ich den Drang vorzuspulen, unterdrückte diesen aber mühsam.

Der Film hätte schlicht kürzer sein müssen, auf einige Seitenstränge hätte verzichtet werden müssen, dann wäre der Film glatte 10 Punkte wert gewesen.

Schade um den guten Stoff.