CoverCast & CrewExtras
GesamtwertungFilm/Inhalt (2 Bewertungen): 85 %
Bild: (2 Bewertungen)85 %
Ton: (2 Bewertungen)85 %
Extras: (2 Bewertungen)80 %
Technik: (Nur Wertung des Reviewers)90 %
Infos zum EinträgerTestequipment: Fernseher: Sony DVD-Player: Pioneer DV-646A Verstärker: Denon AVR-1804 Boxen: Teufel Concept E Beamer: Toshiba TDP-S20 |
InhaltWir befinden uns in der Zeit des ersten Weltkriegs. Wie so viele Soldaten, wird auch der Verlobte der Französin Mathilde eingezogen und nach Kriegsende für vermisst erklärt. Mathilde aber, getrieben von Willensstärke und Hoffnung, glaubt daran, dass ihr geliebter Manech noch lebt. Sie beginnt, eigene Recherchen zu betreiben, stellt einen Privatdeketiv an, mobilisiert einflussstarke Verwandte. Doch die ersten Ergebnisse wirken ernüchternd. Demnach sei Manech in dem Schützengraben „Bingo Crépuscule“ ums Leben gekommen, während er versuchte, die Initialen von Mathilde und ihm selbst in einen Baum zu schreiben. Nach und nach finden sich Überlebende des Krieges, die diese Geschichte aus verschiedenen Perspektiven heraus bestätigen.
Aber Mathilde gibt nicht auf. Sie erinnert sich an die Zeiten zurück, in denen sie ihren Verlobten kennen- und liebenlernte, ihre ersten Ausflüge zu ihrem Leuchtturm, die erste gemeinsame Nacht – aber auch den Abschied zu Kriegsbeginn. Sie erinnert sich an ihre eigens gestellten Bedingungen („wenn unser Hund in mein Zimmer kommt, bevor ich zum Essen gerufen werde, dann lebt Manech noch“) und zieht daraus erneut Kraft. Entgegen aller Hiobsbotschaften hält sie an ihrer Hoffnung fest und geht jeder Spur nach, jeder Uneindeutigkeit, jedem, der ihr auf ihrem langen Weg helfen kann. Do not copy! Infos zum FilmSprachen deutsch 5.1 französisch 5.1 Untertitel: arabisch, deutsch, deutsch für Hörgeschädigte, englisch, englisch für Hörgeschädigte, hebräisch, norwegisch Externe LinksKritikenFazit (7/10): Als Drama gekennzeichnet, kann „Mathilde“ aber auch gleichzeitig als Antikriegsfilm interpretiert werden. Die Hauptbotschaft wird bereits in den Anfangs-Credits bildlich eingeführt: der stete und unbedingte Glaube an die Hoffnung. So erklimmen die Schriftzüge leicht im Lichte von Kerzenlicht in der Dunkelheit, ähnlich einem Suchenden nach der Wahrheit. Und auch ansonsten bleibt die positive Grundeinstellung von Mathilde stets Mittelpunkt des Films, der in seiner zeitlichen Chronologie immer wieder springt und das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven wiedergibt. Was dem Film dabei gelingt, ist die Ehrlichkeit und Glaubhaftigkeit der Geschehnisse. Eindrucksvoll werden dabei sowohl die Kriegsmomente in Szene gesetzt, die sinnlosen Opferungen beider Seiten, als auch die ewige Suche von Mathilde. Als Zuschauer erhofft man sich bis zum Ende ein glückliches Zusammenkommen des Paares – dabei überrascht dieses durch seine unkonventionelle Wende. Was am Schluß übrig bleibt, ist wohl nicht das erwartete Ergebnis, dafür aber das wohl realistisch maximal Beste, das in einer solchen Situation nach einem Krieg passieren kann. Der Film verrät in seiner Gestaltung recht stark, aus welcher Schmiede er stammt: Jean-Pierre Jeunet, dessen Filme „Delikatessen“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“, „Alien – Die Wiedergeburt“ oder zuletzt „Amélie“ den erzählten Geschichten immer eine sehr eigenwillige, leicht schräge oder gar skurrile Perspektive verleihen, streut auch in diesem, im Gegensatz zu „Amélie“ ernsteren Film eine humoristische Note mit ein, die teilweise unpassend wirken mag, dann aber wieder das Gesamtergebnis wohltuend abrundet und sich von routinemäßig inszenierten Dramen abhebt. Nie bricht ein Charakter zu stark aus oder wirkt überzeichnet – statt dessen nimmt sich der Film ausreichend Zeit, einzelne Personen zu beschreiben und deren Geschichte zu erzählen. Leider kommt man angesichts der vielen französischen Namen dabei schon mal leicht durcheinander und verliert die Übersicht, von welcher Person welche Information auf der Suche nach Manech stammt. Leider etwas unangepasst wirkt in diesem französischen Film der Auftritt einer Hollywood-Größe in einer Nebenrolle, die an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden möchte. Nicht wegen ihrer schauspielerischen Darbietungen – man denkt an der Stelle einfach nur: die Person hat in dem Film einfach nichts verloren und wurde wohl vertragsbedingt verpflichtet. Ebenso unnötig sind leider auch die teilweise eingestreuten, unerotischen Nacktszenen, die aufgesetzt wirken. Hier fehlt es dem Regisseur noch immer daran, Zweisamkeiten gefühlvoll darzustellen. Insgesamt lohnt sich dieser Film für alle, die an einem schönen Abend etwas über wahre Liebe, Hoffnung, aber auch die Schrecken und Nachwirkungen des Krieges erfahren möchten. Dass Fans des Regisseurs auf viele alte Bekannte aus vergangenen Filmen stoßen, rundet den positiven Gesamteindruck gekonnt ab. Kleine Ecken und Kanten hindern „Mathilde“ aber daran, zu einem Meisterwerk aufzusteigen. Die DVD-Fassung präsentiert den Film dabei in bester Form – Bild, Ton und Extras auf sehr hohem Niveau sind eine klare Kaufempfehlung. Bild (9/10): Der Farbton wurde extra bearbeitet und verfälscht das ansonsten scharf und kontrastreich wirkende Bild. So erscheinen die Kriegsszenen in dem ähnlich fahlen, farbschwachen Ton wie aus „Der Soldat James Ryan“ bekannt. Alle anderen Szenen erhielten einen Hang zu beige-orangefarbenen Tönen, die anfangs etwas gewöhnungsbedürftig wirken. Ansonsten bleibt das anamorphe Bild frei von Rauschen, Dropouts, Artefakten oder sonstigen Bilddefekten. Ort und Personen erscheinen klar und plastisch. Einzig die manchmal auszumachende Überschärfung trübt den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck. Ton (9/10): Sowohl der deutsche, als auch französische Ton füllen mit ihrer Surroundkulisse das komplette Wohnzimmer aus. Besonders stark wird dies in den Kriegsszenen. Dann hagelt es Granaten und Gewehrssalven aus jeder Raumecke, wenn auch dort die Dynamik im Vergleich zu „Der Soldat James Ryan“ nicht erreicht wird. Ansonsten bleibt der Film überraschend dialoglastig – entsprechend wird der Center am meisten gefordert, Stimmen werden aber klar und verständlich und mit der nötigen Baßunterstützung des Subwoofers wiedergegeben. Wer der französischen Sprache mächtig ist, dem ist die Originaltonspur zu empfehlen. Nur dort wird klar, wann Soldaten deutsch oder französisch sprechen – die deutsche Synchronfassung nimmt darauf keinerlei Rücksicht. Extras (9/10): Zunächst fällt an dem Menü die unnötige Abfrage der Sprache auf – umso ärgerlicher, dass aufgrund der vielen Optionen auf die zweite Seite geblättert werden muß, ehe man deutsch auswählen kann. Das eigentliche Menü aber begeistert durch seine animierte und mit Musik unterlegte Struktur in Form einer alten Zeitung. Beinahe alle Seiten sind animiert, vor allem die Seitenübergänge. Detailschwäche: das Making of soll sich laut Zeitungsblatt auf Seite 2 befinden – umso mehr verwundert es, dass hierfür so viel und weit nach hinten geblättert werden muss...aber sei's drum. Als eigentliches Extra befindet sich auf der ersten DVD ein sehr unterhaltsamer wie auch informativer Audiokommentar des Regisseurs, der mit deutschen Untertiteln versehen werden kann. Daneben gibt es noch einen kurzen Trailer zum Soundtrack, der allerdings sehr überflüssig erscheint. Interessanter wird es auf der zweiten DVD: das Making of „Ein Jahr an der Front“ ist mit seiner eigenen Kapiteleinteilung versehen und mit einer Laufzeit von 74 Minuten sehr umfangreich. Die zusätzlichen Dokumentationen „Die Zeppelin-Explosion“ (ca. 13 Minuten), sowie „Das Paris der 20er Jahre“ (beide jeweils ca. 13 Minuten lang) gehen daneben nochmal gezielt auf technische Aspekte, als auch das Bühnenbild ein. Obligatorisch gibt es noch einen Trailer und Teaser zum Film, sowie 14 nicht verwendete Szenen mit optional zuschaltbarem Audiokommentar des Regisseurs. Insgesamt ein sehr gelungenes Bonusmaterial – viel mehr ist nicht zu wünschen. Vincent Price Ein Film für das Herz. Unbedingt anschauen. Für Jean Pierre Jeunet Fans ein Muß. Ich habe ihn mir mit einem lachendem und einem weinendem Auge angesehen. Hartmut aka Cinema |
Bewertung
85 %
Infos Anzahl der Medien: 2 Hülle: Keep Case Distributor: Warner Bros. Pictures Regionalcode: 2 Bildformat: 2,40 : 1 anamorph Herkunft des Mediums: Deutschland Cast & CrewLeider noch keine ... |