All the Beauty and the Bloodshed

Mit ihren schonungslos direkten Bildern von Sex, Drogen und Gewalt avancierte die New Yorker Fotografin Nan Goldin zu einem Star in der Kunstwelt. Einen tiefen Einschnitt in ihrem Leben erfährt sie 2014, als ihr der Arzt nach einer OP das Schmerzmittel Oxycontin verschreibt – drei Jahre ist Goldin abhängig vom Opioid. Von der Sucht genesen, nimmt sie den Kampf gegen die Pharmadynastie Sackler auf, die das Oxycontin vertreibt. Die Milliardärsfamilie gehört zu den weltweit größten Kunstmäzenen. Als Aktivistin bewirkt Nan Goldin, dass große Museen wie der Louvre keine Spenden mehr von den Sacklers annehmen. Do not copy!

Originaltitel: All the Beauty and the Bloodshed
Filmlänge: 117 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2022
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 31.08.2023
EAN-Code: 4020628609054

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit:
Willkommen zu All the Beauty and the Bloodshed, einer Mischung aus Dokumentation und Biografie, welche im Jahre 2022 unter der Regie der amerikanischen Drehbuchautorin und -produzentin Laura Poitras entstanden ist. Sie ist auch eine Künstlerin, welche die „MacArthur Fellowship“ Auszeichnung bekommen hat. Nun hat sie mit Nan Goldin eine weitere amerikanische Künstlerin portraitiert, eine Fotografin, welche für ihre Bilder der LGBT-Subkulturen steht. Aber auch Sex, Drogen, Liebe und Gewalt sind auf ihren Bildern zu finden.

Die Zuschauer bekommen mit Nan Goldin auf der einen Seite die politisch aktive Frau zu sehen, welche an vorderster Front gegen die Sackler-Familie kämpft, welche mit „Okycontin“ ein Schmerzmittel auf dem Mak brachte, welches schon nach kurzer Zeit abhängig macht. Sie gibt den Menschen eine Stimme, die nicht mehr reden können. Und sie weiß, wovon sie redet, denn mit 11 Jahren musste sie erleben, dass ihre Schwester Barbara sich das Leben nahm. Auf der anderen Seite kann man einen Blick auf die Fotografin Nan Goldin werfen. Eine Frau, die nach dem Suizid ihrer Schwester in Pflegefamilien landete und dort ihre Liebe zu der Fotografie entdeckte. Ihre Bilder zeigen die LGBT-Szene in den 1970er und auch in den 1980er Jahren, sie erlebte, wie die Menschen auf die ersten AIDS-Fälle reagierten. Immer wieder sind fantastische Fotografien zu sehen, welche zeigen, mit wie viel Liebe und Hingabe Nan Goldin gearbeitet hatte. Wer die Dame noch nicht kennt, sollte sich ihre Biografie ansehen, sie lohnt sich!

Der Zuschauer bekommt bei All the Beauty and the Bloodshed ein angenehmes Bild mit natürlichen Farben und einem ausgewogenen Kontrast geboten. So kann man auch an den dunkleren Stellen noch viele Einzelheiten erkennen. Die Schärfe ist auf einem guten Niveau, manchmal ist das Bild ein wenig weich, dennoch ist das Wesentliche immer zu erkennen. Ebenso gefällt der Ton, der mit einer gut verständlichen Dialogwiedergabe Punkten kann. So sind die Stimmen der Protagonisten problemlos zu verstehen, bei der Voice Over tritt der Originalton schön in den Hintergrund. Immer wieder verteilen sich kleine Effekte und Nebengeräusche homogen auf alle Lautsprecher, so dass auch ein schöner Raumklang vorhanden ist. Das Bonusmaterial besteht aus einem Live Q&A zum deutschen Kinostart mit Nan Goldin und Laura Poitras, dem Kinotrailer zum Film und einer kleinen Trailershow.