Blind Horizon - Der Feind in mir
2-DVD-Set

New Mexico, ein Mann wird bewusstlos und angeschossen im im staubigen Wüstensand gefunden. Im Krankenhaus einer Kleinstadt wacht er nach ein paar Tage im Koma auf, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Selbst seinen Namen hat er vergessen. Der Sheriff, die Ärzte und auch seine angebliche Verlobte Chloe wollen nur das Beste von ihm, doch wem kann er trauen? Bruchstückhaft kommen Erinnerungen wieder hoch: Da war doch ein Anschlag auf den Präsidenten geplant?! Doch als er alle davor warnen möchte, schenkt ihm keiner Glauben. Die Tour des Präsidenten führt doch gar nicht durch die Kleinstadt im Nirgendwo...
Aber als durch einen mysteriösen Lastwagenunfall eine Straße gesperrt wird, muss die Präsidentenroute neu geplant werden und die Ereignisse überschlagen sich... Do not copy!

Originaltitel: Blind Horizon
Filmlänge: 100 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2003
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 18.01.2005
EAN-Code: 4045167268524

deutsch 2.0 Surround
deutsch 5.1
deutsch 5.1 DTS
englisch 2.0 Surround
englisch 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit (7.5/10):
Michael Haussman setzt dem Zuschauer imer wieder kurze Filmschnipsel in Form von Flashbacks vor, und lässt den Zuschauer so mit Val Kilmer mitfiebern. Nach und nach setzen sich die Puzzelteile zusammen und ergeben dennoch ein überraschende Ende, zumindest, wenn man sich nicht zuviel Gedanken um den dämlich deutschen Untertitel macht. Es ist zwar ein reiner Video(DVD)-Release, dafür aber überraschend gut. Und dafür sorgen letztendlich auch die guten Schauspieler - auch Val Kilmer macht seine Sache im Vergleich zu anderen Filmen recht ordentlich.
Alles ist sehr stilsicher gefilmt; man könnte auch "stylish" dazu sagen. Insbesondere das Opening, in dem eine Stimme leise "Kannst Du mich hören" (OT "Can you hear me" noch besser) sagt, während das Bild noch eine Tage zurück liegende Szenen zeigt, ist eine gesonderte Erwähnung wert.
Warum nicht mehr Punkte? Nun ja, am Ende des Films bleiben noch ein paar Fragen, und je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr entsteht der Eindruck, es gibt einige Logikfehler im Script.

Bild (9/10):
Das Bild zeigt einen sehr harten Kontrast, möglicherweise als Stilmittel, was zumindest für einen guten Schwarzwert sorgt. Die Farben sind recht natürlich, von einigen absichtlich verfremdeten Szenen abgesehen. So sind sie Krankenhausszenen beispielsweise in grün-blau gehalten und die Rückblenden eher in farblosem Sepiaton. Es gibt kaum Defekte, nur vereinzelt und sehr klein. Auch Rauschen ist kaum zu beobachten. Die Schärfe erreicht sowohl an den Kanten als auch in den Detailzeichnungen ein gutes Niveau. Knapp erreichte 9 Punkte halte ich hier für angemessen.

Ton (9/10):
Die Musik macht vom Bass gut Gebrauch, auch die Surroundverteilung lässte keine Wünsche offen. Die DTS Tonspur ist qualitativ kaum von der 5.1 Spur zu unterscheiden. Wie so häufig, ist die Lautstärke in der DTS Spur angehoben worden. Die Dialoge sind dynamisch und gut verständlich, es sind keine nennenswerten Probleme oder Fehler zu entdecken.

Extras (6.5/10):
Die Biografien/Filmografien sind selbstablaufend. Es gibt Informationen zu Val Kilmer, Neve Campbell, Sam Shepard, Faye Dunaway und Gil Bellows.
Langeweile Pur.
Viel zu lange wird dias Spiel der Mehrdeutigkeit getrieben, und man verliert im Laufe der Zeit einfach die Geduld an den selben wiederkehrenden trostlosen Bildern eines provinziellen Neu-Mexikanischen "Nothing-Gulch". Ebenso öden selbst den geduldigsten Zuschauer die selben gleichbleibenden Rückblenden an, die in ihrer Anordnung keine Steigerung zulassen sondern nur noch Langeweile verbreiten.
Das Ende ist Alles Andere als überraschend. FIlme dieses Strickmusters gibts allzu viele und wesentlich bessere. Mit Abstand auch der schwächste Val Kilmer, den ich je gesehen habe. Was für ein Abstieg zu z.B. Heat!
Auch Neve Campbell in der überraschend aufgetauchten "Verlobten" verstrahlt eine unpersönliche Kälte, dass einem sofort klar ist: Das kann niemals seine Verlobte sein.
Von der Idee gut gemeinter Streifen als Mischung von Agenten Thriller und Drama, versandet der kurzatmige Handlungsstrang schon sehr bald im vorhersehbaren Asthma eines staubigen Provinznestes. Alleine Sam Shepard als Sheriff überzeugt in seiner Rolle als Jack Kolb, der mit Hausverstand die richtigen Fragen stellt und nur wenig später hinter das "Geheimnis" des Fremden mit Amnesie kommt.