Der Palast

Berlin, Hauptstadt der DDR, 1989: Im Friedrichstadt-Palast wird zum 40. Jahrestag der Republik eine große Geburtstagsshow einstudiert. Chris, Tänzerin im Ensemble, tanzt ihr erstes eigenes Solo. Plötzlich steht sie ihrer Doppelgängerin gegenüber. Marlene ist ihre bis dahin vollkommen unbekannte Zwillingsschwester aus dem Westen. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, prallen aufeinander.Die beiden Schwestern tauschen kurzerhand ihre Rollen, täuschen ihre Familien, ihre Kollegen und Freunde, gelangen dabei an ihre emotionalen Grenzen, gehen unter den politischen Gegebenheiten ein enormes Risiko ein und haben doch auch bei diesem Abenteuer den größten Spaß. Auf der größten Theaterbühne der Welt, im glamourösen Milieu des Showbusiness, wird dramatisch und emotional, musikalisch und erotisch, unterhaltsam und komödiantisch über das Leben in der DDR erzählt. "Der Palast" ist aber vor allem eine Geschichte über Menschen in einem getrennten und sich verändernden Deutschland Ende der 80er Jahre. Einheit entsteht durch die Anerkennung des Trennenden und Respekt für die Biografie des anderen. Davon erzählt diese Geschichte. Do not copy!

Originaltitel: Der Palast
Filmlänge: 255 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2021
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsdatum: 13.01.2022
EAN-Code: 4011976907480

deutsch 2.0
deutsch 5.1

Untertitel: deutsch für Hörgeschädigte, englisch

Fazit:
Es ist das Jahr 1988, als Marlene Wenninger die DDR besucht, um dort für das Familiengeschäft mit dem DDR-Außenhandelsministerium zu verhandeln. Und wie es meist üblich ist, gehen die Herrschaften nach einem Geschäftsabschluss gerne aus. Diesmal entschieden sich die Herren für einen Besuch der Bühne des Friedrichstadt-Palastes, welcher Marlene völlig aus der Bahn werfen soll. Denn auf der Bühne entdeckt sie eine Frau, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Wie sich bald herausstellen soll, steht auf der Bühne Christine Steffen, die gerade die Chance ihres Lebens bekommen hat, sie soll sich in ihrem ersten Solo beweisen. Doch die Erkenntnis, dass die Frau im Zuschauerraum ihre Zwillingsschwester ist, wirft sie völlig aus der Bahn. Dabei ist es so wichtig, dass sie ihre Kollegin Bettina in die Schranken weist. Nun stellt sich für beide die Frage, warum sie in ihrer Kindheit getrennt wurden und auch, warum sie nichts voneinander wussten. Werden sie es schaffen die Wahrheit zu erfahren?

Svenja Jung ist hier in einer Doppelrolle zu sehen, denn diese verkörpert nicht nur Christine Steffen, sondern auch Marlene Wanninger. Und sie meistert diese Herausforderung wirklich hervorragend. Sie schafft es nicht nur zwei unterschiedliche Charaktere glaubwürdig darzustellen, sondern auch tolle Tanzeinlagen zu bringen, für die sie hart trainieren musste. Dazu gibt es wunderschöne Auftritte auf der Originalbühne des Friedichstadt-Palasts zu sehen, wo sie zeigen kann, was sie gelernt hat. In weiteren Rollen sind unter anderem Anja Kling als Rosa Steffen, Heino Ferch als Roland Wenninger, Hannes Wegener als Alexander Bachmann, August Wittgenstein als Georg Weiss und Luise Befort als Bettina Wilke zu sehen. Mit Der Palast bekommen die Zuschauer eine sechsteilige deutsche Fernsehserie geboten, welche gerade von Constantin Film auf DVD in den Handel gebracht wurde, nachdem die Erstausstrahlung der Folgen vom dritten bis fünften Januar 2022 im ZDF und ORF erfolgte. Es ist eine deutsch/deutsche Geschichte, einen von vielen, die zwischen dem Mauerbau (13. August 1961) und Mauerfall (9. November 1989) stattgefunden haben. Die Geschichte der Zwillinge wird hier einfühlsam und mit tollen Bildern erzählt, auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wird, kann man sich mit der Miniserie einen tollen Abend machen.

Auch die technische Seite muss sich nicht verstecken. Obwohl die Serie „nur“ auf DVD erschienen ist, kann man im Ganzen mit der Bildqualität zufrieden sein. Die Farben wirken natürlich und bunt, gerade auf der Bühne kann man sehen, was für herrliche Farben es gibt. Der angenehme Kontrast unterstützt das Bild positiv, selten verschluckt der satte Schwarzwert kleine Details. Die Schärfe ist nicht immer optimal, aber dennoch sehr gut gelungen, wir sind auf jedem Fall zufrieden. Der Ton, der auf der DVD in Dolby Digital 5.1 und 2.0 vorhanden ist, bietet zudem neben normalen englischen Untertiteln, auch eine Hörfilmfassung für Blinde und deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Die Stimmen der Darsteller sind gut zu verstehen, Fehler konnten wir nicht entdecken. Besonders bei den Bühnenauftritten, aber auch bei einigen Effekten, kommen die intern Lautsprecher zum Einsatz und bieten dann einen kleinen Raumklang. Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden.