Altes Land

Die eigenwillige Vera (Iris Berben) lebt zurückgezogen auf einem großen Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Auf der Beerdigung Ihres Ziehvaters Karl (Milan Peschel) kommt es zu einem Wiedersehen mit ihrer Halbschwester Marlene (Nina Kunzendorf), das im Eklat endet. Alte Wunden werden aufgerissen und verbittert schließt sie sich mit Ihren beiden Hunden in dem alten Gehöft ein, bis ihre Nichte Anne (Svenja Liesau) mit ihrem kleinen Sohn vor der Tür steht. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie zunächst ahnen. Do not copy!

Originaltitel: Altes Land
Filmlänge: 180 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2020
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsdatum: 11.12.2020
EAN-Code: 4260428052968

deutsch 2.0

Untertitel: keine

Fazit:
Das „Alte Land“ ist eigentlich ein Teil der Elbmarsch, genauer gesagt das Land, welches sich südlich der Elbe in Hamburg und in Niedersachsen befindet. Und das Alte(s) Land ist auch der Titel des Zweiteilers, der im November 2020 im ZDF zu sehen war. Im Übrigen mit einem Marktanteil von 14,6 % und 5,29 Millionen (Teil eins), sowie 13,7 % und 4,67 Millionen (Teil zwei) Zuschauer entspricht. In den Rollen sind unter anderem Iris Berben, Milan Peschel, Nina Kunzendorf, Peter Kurth, Svenja Liesau, Maria Ehrich, Karoline Eichhorn, Birte Schnöink, Kilian Land, Marius Ahrendt, Bernd Hölscher und Lina Beckmann zu sehen, welche ihre Charaktere sehr authentisch darstellen.

Aber worum dreht es sich in diesem Film? Im Mittelpunkt der Geschichte stehen mit Vera und Anna zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Allein das Gefühl, das sie noch nicht angekommen sind und kein wirkliches Zuhause haben, teilen Beide. Vera kam 1945 als Kriegsflüchtling mit ihrer Mutter aus Ostpreußen ins Neue Land, der Hof, auf dem sie noch immer lebt, wurde ihre neue Aufgabe. Diesen bewirtschaftet sie auf ihre Art und verteidigt ihn auch vehement, die Erinnerungen an die Flucht, verfolgen sie bis heute. Dann steht eines Tages Anne, die Tochter ihrer Halbschwester Marlene, zusammen mit ihren kleinen Sohn Leon vor Evas Tür. Ruppig lehnt sie sich auch gegen sie auf, doch auch diese Mutter will ihrem Kind zuliebe nicht aufgeben.

Die Zuschauer bekommen mit Altes Land einen emotionalen Zweiteiler mit authentischen Kostümen und Kulissen, sowie einer gelungenen Kameraführung geboten. Immer wieder wandert die Geschichte zwischen der aktuellen Zeit und der Vergangenheit, ohne dabei die Zuschauer zu verwirren. Man lernt die einzelnen Charaktere kennen, erfährt viel über ihre Schicksale und auch, dass sich Eva und Anne mehr ähneln als man zu Beginn denkt. Auch wenn es sich um eine komplexe Geschichte handelt, kann der geneigte Zuschauer dieser problemlos folgen. Wer das gleichnamige Buch von Dörte Hansen kennt und mag, wird auch Gefallen an den Zweiteiler finden, denn Beide Werke haben es verdient große Beachtung zu finden.

Wenn man sich die Bildqualität genauer ansieht merkt man, dass sich die Farben zwischen den verschiedenen Zeiten ändern. Während diese in der Vergangenheit passend erdig gehalten werden, wird die aktuellen Zeit mit warmen und natürlichen Farben dargestellt. Dazu kommt eine sehr gute Schärfe, welche uns nicht nur in den Nahaufnahmen, sondern auch in der Totalen gut gefallen hat. Der satte Schwarzwert verschluckt selten Details, wir sind auf jedem Fall zufrieden. Der Ton liegt auf der Doppel-DVD in Dolby Digital 2.0 vor und bietet eine gelungene Dialogwiedergabe. So werden die Stimmen der Darsteller zusammen mit den Nebengeräuschen und den Effekten sauber über die Front wiedergegeben, Fehler konnten wir nicht entdecken.