Konrad Wolf - Alle Spielfilme 1955 - 1980

So oft zerrissen:
Zwischen Vaterland Deutschland und Heimat Sowjetunion, zwischen privater Erfahrung und öffentlicher Rede, zwischen Politik und Kunst, Gefühl und Disziplin.
Konrad Wolf (1925 - 1982) ist in sein Leben geraten als einer, den die Geschichte des 20. Jahrhunderts auf ungewöhnliche Weise persönlich betroffen hat.
In den 14 Spielfilmen von Konrad Wolf ist seine Zerrissenheit genauso spürbar wie sein Anspruch, ein Werk zu schaffen, das Antifaschismus, Sozialismus und Humanismus verpflichtet war. Do not copy!

Originaltitel: Konrad Wolf - Alle Spielfilme 1955 - 1980
Filmlänge: 1405 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1955
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsdatum: 12.10.2018
EAN-Code: 40529128731162

deutsch 2.0

Untertitel: englisch

Fazit:
Konrad Wolf war ein bekannter Regisseur. Er wurde 1925 in Ostberlin geboren, wanderte mit seinen Eltern dann erst nach Frankreich und später nach Moskau aus. Hier erwarb er die sowjetische Staatsangehörigkeit und spielte schon 1936 im Film „Kämpfer“ mit. Dann sollte es bis 1955 dauern, bis Konrad Wolf mit der Komödie „Einmal ist keinmal“ seine erste eigene Regiearbeit ablieferte. Bis 1980 saß er 16 Mal im Regiestuhl, 14 seiner Produktionen hat Studio Hamburg Enterprises nun digital restauriert und in der Box Konrad Wolf Box – Alle Spielfilme von 1955 bis 1980 in den Handel gebracht. Die Filme stecken einzeln in Slimcases, verfügen über ein Wendecover und finden zusammen in einer schicken Box Platz. Die Cases zeigen, wenn man sie der Reihe nach aufstellt, das Konterfei von Konrad Wolf, was sich bei den Sammlern im Regal sicherlich gut ausmacht. Und – man findet mit der Box seinen Lieblingsfilm von Konrad Wolf innerhalb kürzester Zeit.

Mit dabei sind bekannte Literaturverfilmungen wie unter anderem „Goya“, Fernsehfilme wie „Der kleine Prinz“ und Romanverfilmungen wie „Lissy“. Immer wieder verarbeitet Wolf Themen die ihn am Herzen lagen, wie bei „Ich war neunzehn“, wo er von einem Deutschen erzählt, der von der Roten Armee nach Deutschland zurückkehrt. Auch Wolf war in der Roten Armee, da war er 19 Jahre alt und war in den Truppen, welche Berlin einnahmen. Fast 20 Jahre, von 1965 bis 1982, war Konrad Wolf Präsident der Akademie der Künste der DDR, welche 1993 fusionierte und sich nun „Akademie der Künste von Berlin“ nennt. Mit der Box können sich die Zuschauer Wolfs Filme nun auf DVD nach Hause holen und sich mit diesen mehre schöne Abende machen.

Folgende Filme sind in der Box enthalten:
01. Einmal ist keinmal
02. Genesung
03. Lissy
04. Sonnensucher
05. Sterne
06. Leute mit Flügeln
07. Professor Mamlock
08. Der geteilte Himmel
09. Der kleine Prinz
10. Ich war neunzehn
11. Goya
12. Der nackte Mann auf dem Sportplatz
13. Mama, ich lebe
14. Solo Sunny

Sicherlich sprechen die Filme nicht die breite Masse an. Wer sich aber auf die Filme einlassen kann, der gehört zum ausgesuchten Publikum, welches Konrad Wolfs Werke versteht. Denn diese schreien keine Worte heraus, sie flüstern. Um zu verstehen was der Künstler mit seinen Filmen sagen will, muss man sich auf die leisen Worte konzentrieren und wird dann wirklich gut unterhalten. Im Übrigen ist auch jede Menge, genauer gesagt über 10 Stunden, Bonusmaterial vorhanden. Hier kommen nicht nur Wolf sondern auch Zeitzeugen zu Wort, man bekommt Interviews und verschiedene Featurette geboten. Wer Konrad Wolf mag, kann mit der Box keinen Fehler machen!

Obwohl es sich um 14 verschiedene Filme handelt, haben sie alle eines gemeinsam: Eine sehr schöne Schärfe. Egal ob s/w oder Farbfilm, die Schärfe ist nicht nur in den Nahaufnahmen, sondern auch in der Totalen auf einem hohen Niveau, was man vom Alter des Materials her nicht erwartet hätte. Sicherlich, ab und an wirkt das Bild marginal weich, dennoch wurden wir dahingehend positiv überrascht. Dazu kommt ein ausgewogener Kontrast, der auch in den dunkleren Szenen immer mal wieder Details zeigt und nichts ins Graue abrutscht. Bei den Farbfilmen bekommt man zudem meist kräftige und natürliche Farben geboten, teilweise werden diese auch leicht reduziert dargestellt. Wirklich selten sind kleine Kratzer/Lichtblitze zu erkennen, so dass man mit der Bildqualität der Filme sehr zufrieden sein kann. Dazu kommt ein solider Dolby Digital 2.0 Ton, der sauber über die Front wiedergegeben wird, während die hinteren Boxen stumm bleiben. Die Stimmen der Protagonisten sind jederzeit gut zu verstehen, Fehler konnten wir nicht entdecken. Auch verfügen die Filme (außer „Einmal ist keinmal“, „Genesung“, „Leute mit Flügeln“ und „Der kleine Prinz“ über optionale englische Untertitel.

Das Bonusmaterial verteilt sich auf alle Silberlinge:
01. Einmal ist keinmal
Original Kinotrailer und Gespräch mit Annemone Haase, die in der Rolle der Elvira zu sehen ist.

02. Genesung
Porträt per Telefon. Zu Gast: Konrad Wolf.

03. Lissy
Original Kinotrailer und Bonusfilm „Die Zeit bleibt“.

04. Sonnensucher
Gespräch mit der Schauspielerin Ulrike Berhmann von Zerboni, Gespräch mit der Schnittmeisterin Christa Wernicke und Ausschnitt aus „Die DEFA – Zwischen Utopie und Wirklichkeit“.

05. Sterne
Original Kinotrailer und Gespräch mit dem Drehbuchautor Angel Wegenstein.

06. Leute mit Flügeln
Ausschnitt aus „Im Spiegel der Welt – Gespräch mit Konrad Wolf, Erwin Geschonneck und Werner Bergmann.

07. Professor Mamlock
Verzeih mir, dass ich ein Mensch bin. Friedrich Wolf. Fragen an seine Kinder. Erinnerungen von Zeitgenossen.

08. Der geteilte Himmel
Original Kinotrailer, Gespräch mit der Schauspielerin Renate Blume, Aktuelle Kamera: Filmpremiere „Der geteilte Himmel“ und Sprache der Wende – Demonstration der Künstler und Künstlerschaffenden in Berlin, Alexanderplatz am 04. November 1989 – Rede von Christa Wolf.

09. Der kleine Prinz
Gespräch mit der Hauptdarstellerin Christel Bodenstein und Storyboard und Szenenbildervergleich von Alfred Hirschmeier.

10. Ich war neunzehn
Gespräch mit Hauptdarsteller Jaecki Schwarz, Gespräch mit Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase, Bericht zur Premiere 1968 im Kino Internationale und Interview mit Jaecki Schwarz, Lokaltermin in Bernau.

11. Goya
Gespräch mit Drehbuchautor Angel Wagenstein, Gespräch mit Regieassistentin Doris Borkmann, Konrad Wolf und Werner Bergmann drehen „Goya“ und Zwischen den Meistern in den Zeiten. Von Heiner Müller zu Konrad Wolf. Jürgen Klauß im Gespräch mit Thomas Grimm.

12. Der nackte Mann auf dem Sportplatz
Original Kinotrailer, Gespräch mit dem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase, Gespräch mit der Regieassistentin Doris Bockmann , Der nackte Mann und Szenenbildentwürfe von Alfred Hirschmeier.

13. Mama, ich lebe
Original Kinotrailer, Gespräch mit dem Schauspieler Peter Prager, Konrad Wolf und Szenenbildentwürfe von Alfred Hirschmeier.

14. Solo Sunny
Original Kinotrailer, Wolfgang Kohlhaase über „Solo Sunny“, Wolfgang Kohlhaase zum Tod von Konrad Wolf, Konrad Wolf – Der Brückenbauer und Szenenbildentwürfe von Alfred Hirschmeier.

Dazu liegt der Box ein mehrseitiges Booklet bei, welches viel Informationen zu Konrad Wolf beinhaltet. Als besonderes Goodie haben alle Filme das original Kinoposter als Wendecover.