Das Hochzeitsbankett
Ang Lee Box

Originaltitel: Hsi yen
Filmlänge: 103 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1993
Herstellungsland: Taiwan / USA
Erscheinungsdatum: 09.09.2003
EAN-Code: 4006680027500

mehrsprachig 2.0

Untertitel: deutsch

Fazit (9.5/10):
Bereits Ang Lees zweiter Film läßt die Handschrift dieses herausragenden Regisseurs erkennen. Ein taiwanesischer Yuppie in New York, der schwul ist, muß heiraten, um seinen Eltern eine heile Welt vorzugaukeln. Das ist typischer Stoff für Ang Lee. Der Mensch steht bei ihm immer im Vordergrund. Ob in Amerika im Bürgerkrieg kämpft wird, in England Verstand über Gefühl siegen muß oder sich im fernen Asien die Klingen von Schwertern kreuzen.

Interessant auch der Aspekt, wie sehr sich Ang Lee amerikanischer Themen annimmt, wenn er nicht gerade in China, Taiwan oder England dreht. Er beobachtet die 70er Jahre unter Nixon in seinem Film "Eissturm" oder den vorerwähnten Sezessionskrieg in "Ride With the Devil". Die Themen mögen auf den ersten Blick gewöhnlich erscheinen, die Filme sind es nicht.

Ang Lees Familienfilme – und "Das Hochzeitsbankett" gehört zweifellos dazu - sind alle Spiegelbilder des wirklichen Lebens. Die Schauspieler sind so hervorragend in ihren Rollen, daß sie wie Menschen wie du und ich wirken. Die Geschichten sind leise und ruhig erzählt, und – was am wichtigsten ist – völlig ohne Übertreibungen. Man kann ein wenig lachen, viel schmunzeln oder auch die ein oder andere Träne vergießen, wenn man es darauf anlegt.

In das Hochzeitsbankett werden Themen wie Homosexualität, das Leben zwischen den Kulturen, das Leben als Immigrant, Familienbande und Liebe angesprochen. Kein erhobener Zeigefinger will hier dem Zuschauer irgendwelche Werte einbleuen. Man kann sich bestens unterhalten und gleichzeitig einen tollen Film sehen, an dem einfach alles perfekt ist. Was kann man mehr vom Kino erwarten?

"Das Hochzeitsbankett" befindet sich zusammen mit "Eat Drink Man Woman" in einer auf 10.000 Exemplare limitierten Box.


Bild (6/10):
Das Bild (1.85:1 anamorph) weist leider einige Schwächen auf. Die Schärfe schwankt von mittelmäßig bis schlecht. Kanten und Hintergründe verschwimmen. Auf Flächen (Wänden beispielsweise) ist ein starkes Grieseln zu beobachten, das auch noch aus der zweiten Heimkinoreihe deutlich zu sehen ist. Dunkle Szenen sind viel zu dunkel, weil auch der Kontrast schwächelt. Die Farben dagegen wirken kräftig und natürlich und machen einiges wieder wett!

Ton (5/10):
Der Ton (Deutsch/Mandarin und Englisch/Mandarin 2.0 Mono) kommt rauschfrei und ohne Verzerrungen aus dem Center. Die chinesischen Passagen sind mit fest eingeblendeten Untertiteln unterlegt, optionale Untertitel kann man hinzuschalten, wenn man den Film in Englisch sehen will.

Extras (2/10):
Das Interview mit Ang Lee besteht nur aus Texttafeln. Ansonsten werden nur ein paar Trailer angeboten.