National Geographic – Geheimnisvolles Tibet

Es war ein verbotener Platz und daher unwiderstehlich. Und so versuchten viele westliche Entdecker, Tibet und die faszinierende Hauptstadt Lhasa zu erforschen. Nicht wenige ließen in den unwirtlichen Gegenden ihr Leben.

Zwei Forscher kehrten erfolgreich von ihren Expeditionen zurück: 1865 wurde Nain Singh von den Briten nach Tibet geschickt, um die heimtückischen Gebirgspässe des Landes zu kartografieren. Als buddhistischer Pilger getarnt brachte Singh aus Tibet erstaunlich präzise Angaben über das mysteriöse Land mit.

40 Jahre später gelang es Francis Younghusband, einem britischen Kolonialisten, in die verbotene Stadt Lhasa einzudringen und so die jahrelange Isolation des Landes aufzuheben. Dabei benutzte er die Karten, die Nain Singh angefertigt hatte.
Do not copy!

Originaltitel: Tibet's Hidden Kingdom
Filmlänge: 52 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2000
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsdatum: 22.03.2004
EAN-Code: 4260028251228

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: keine

Fazit (8/10):
Geheimnisvolle Kulturen haben die Menschen schon immer gereizt. Sei es, weil sie weit in der Vergangenheit lagen und nicht mehr existierten, sei es, daß sie sich auf sagenumwobenen Inseln befanden oder in schwer zugänglichen Gebirgen lagen. Eines hatten aber alle gemeinsam: Es war schwer, sie zu erreichen.

So auch Tibet, das Thema dieser Ausgabe von National Geographic. Unzählige Mythen rankten sich um das Land auf dem Dach der Welt. Immer wieder versuchten Wissenschaftler oder Gesandte im Namen des Britischen Empires, Tibet zu erreichen. Doch alle Versuche mißlangen, da sich das Land, dessen jeder vierte Bewohner Mönch oder Nonne war, sich von der Außenwelt abgeschottet hatte.

Erst dem britisch-indischen Spion Nain Singh gelang 1865 die Einreise. Er verkleidete sich als Pilger und marschierte von Indien aus über 4.000 Meter hohe Pässe bis nach Lhasa. Er zählte seine Schritte und kontrollierte die Höhe der Berge, um eine Karte anfertigen zu können. Unentdeckt konnte er das Land wieder verlassen und den Engländern von seinen Entdeckungen berichten.

Brachialer ging 40 Jahre später Francis Younghusband vor. Er tötete erst einmal mit von ihm befehligten schwer bewaffneten britischen Soldaten etwa 1.000 Tibeter, die die Landesgrenze bewachten. Im Handstreich eroberte er Lhasa und schloß ein Abkommen mit den dort herrschenden Mönchen. Doch Younghusband fiel wegen seiner rigorosen Art bei der englischen Regierung in Ungnade und mußte Tibet bald wieder verlassen...

Nicht nur über die Geschichte Tibets erfährt man viel in dieser spannenden Dokumentation, die hauptsächlich aus Spielfilmsequenzen besteht, die mit Originalaufnahmen angereichert sind, es wird auch viel über Sitten und Gebräuche im damaligen Tibet berichtet. Und viel hat sich eigentlich nicht verändert. Auch wenn das Land von China annektiert wurde, Tibet hat seine letzten Geheimnisse bewahrt und ist der Traum eines jeden Abenteurers!



Bild (8.5/10):
Wie man es von National Geographic bereits gewohnt ist, ist das Bild (4:3 Vollbild) ist für eine Fernsehproduktion erstaunlich gut. Der Sehgenuß wird nur durch ein leichtes Rauschen und ein Flimmern, das sich über das Bild gelegt hat, gestört. Die Farben sind kräftig, geradezu knallig bunt und es ist eine Freude, Himalaya oder Klöster in dieser hervorragenden Qualität bewundern zu dürfen. Archivaufnahmen, die die Spielfilmsequenzen immer wieder unterbrechen, fallen in der Qualität naturgemäß stark ab. Dies kann aber keinen Einfluß auf die Bewertung haben.

Ton (7/10):
Bei dem Ton (Deutsch und Englisch Dolby Digital 5.1) handelt es sich um eine solide Abmischung. Erzähler und andere Stimmen kommen klar und deutlich aus dem Center, während sich der Score gleichmäßig über die Front verteilt. Einige minimalistische Surroundeffekte steuern die Rears an, der Sub wird nur selten aus seinem Tiefschlaf gerissen, um in das Klanggeschehen kaum hörbar einzugreifen.

Extras (6/10):
Das Bonusmaterial ist auf jeden Fall einen Blick wert, denn es enthält einen kompletten ca. 20minütigen Bericht über eine Expedition in eine Gebirsregion im Südwesten Chinas. Man bewegt sich auf den Spuren des aus Österreich stammenden Amerikaners Joseph Rock, der viele Jahrzehnte seines Lebens in China verbracht hat. In einer selbstablaufenden Bildergalerie mit Kommentar wird auf Joseph Rock anschließend noch näher eingegangen. Abgeschlossen wird das Bonusmaterial durch Texttafeln, die einem die bewegte Geschichte Tibets näherbringen.