Sexy Beast

Der englische Gauner Gal (Ray Wintone) hat sich zur Ruhe gesetzt. Er wohnt in einer Villa in Spanien, hockt ständig am Pool und brutzelt in der Sonne. Gal hat ausgesorgt, das wird schon in den ersten Szenen klar. Ein wenig Unterhaltung wird Gal durch seinen Freund Aitch (Cavan Kendall) und den Frauen Deedee (Amanda Redman) und Jackie (Julianne White) geboten. Wenn Gal nicht mal gerade einen Jagdausflug macht, unternimmt er nichts. Wozu sollte er auch?

Gals Leben als Frühpensionär wird jäh unterbrochen, als Jackie bei einem gemeinsamen Abendessen von einem Telefonanruf berichtet. Ein gewisser Don hätte angerufen. Geschäftlich. Aber nicht nur das. Don hat auch sein Kommen angekündigt!

Wenige Tage später: Don (Ben Kingsley) ist in Spanien eingetroffen. Er bekam von dem englischen Gangster Teddy (Ian McShane) den Auftrag, ein Team für einen Banküberfall zusammenzustellen. Don soll Gal überzeugen, für den großen Coup das Rentnerdasein zu unterbrechen. Gal ist wenig begeistert, drückt sich jedoch um eine klare Antwort. Don wiederum gibt sich mit einem "nein" nicht zufrieden. So versucht er anfangs, Gal zu überreden. Als das nicht funktioniert, bekommt Don Tobsuchtsanfälle und wendet andere Methoden an, um Gal zu überzeugen...
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Originaltitel: Sexy Beast
Filmlänge: 84 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2000
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsdatum: 06.02.2003
EAN-Code: 3259190700611

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: keine

Fazit (8/10):
Der Regisseur Jonathan Glazer wurde von Hollywood bereits umworben. Trotzdem entschied er sich, vorerst einen britischen Film zu drehen - und „Sexy Beast“ ist durch und durch britisch. Schwarzer Humor paart sich mit einer netten Gangsterballade und einer Story, die den Gaul von hinten aufzäumt. Normalerweise wollen uns Gangsterfilme weiß machen, daß es einfach wäre, ein Team für einen großen Coup zusammenzustellen. Aus irgendeinem Grund geht der Coup dann schief und der Film kann beginnen. Was aber passiert, wenn jemand dringend benötigt wird, aber gar keine Lust hat, mitzumachen? Hier wird die Frage beantwortet, wie man auf die eine oder andere Weise Überzeugungsarbeit leisten kann.

Ben Kingsley ist als brutaler Handlanger seines Bosses nicht unkomisch. So bewegt sich der Film zwischen Spannung und humoristischen Einlagen hin und her. Welchen Plan wird sich der von Kingsley verkörperte Don als nächstes zurecht legen, um Gal zu überzeugen? Wird er es dabei belassen, auf den Teppich zu pinkeln? Wird er vor körperlicher Gewaltanwendung zurückschrecken?

So brutal einige Szenen auch sein mögen, die die 16er-Freigabe im Übrigen rechtfertigen, so ist dieser Film doch auch immer mit einem Augenzwinkern inszeniert, denn er steckt voller witziger und visueller Einfälle. Er beginnt eher statisch mit einem Blick für Symmetrie, später folgen schnelle Schnitten und Kamerafahrten, immer unterlegt mit einem zu der Handlung sehr gut passenden Soundtrack.

Als Unterhaltungshappen für Zwischendurch ist der Film auf jeden Fall empfehlenswert.

Bild (9/10):
Das Bild (2.35:1 anamorph) ist fast perfekt. Die Farben leuchten kräftig, insbesondere die Aufnahmen in der spanischen Villa sind ein Genuß. Der Kontrast ist ebenfalls sehr gut, auch in dunklen Szenen kommen Details zur Geltung, was auch der extrem guten Schärfe zu verdanken ist. Dropouts kommen nicht vor. Nur ein leichtes Flächenrauschen trübt den Sehgenuß, so daß dem Bild die Höchstnote verwehrt bleibt.

Ton (9/10):
Der Ton (Deutsch und Englisch Dolby Digital 5.1) kann sich hören lassen. Die Dialoge kommen klar und deutlich aus dem Center. Ansonsten werden alle Register einer guten Abmischung gezogen. Die einzelnen Musikstücke verteilen sich räumlich über alle Boxen, auch der Sub hat hierbei gut zu tun. Direktionale Musikeffekte sind nicht selten: Teilweise springt der Sound von Box zu Box, vor und zurück und dann auf den Sub. Die englische Spur scheint hier einen Tick dynamischer zu sein als die deutsche. Alles in allem ein sehr gutes Ergebnis.

Extras (3/10):
Bei den Extras fällt die Scheibe leider stark ab. Bei Cast & Crew kann man Texttafeln lesen und sich sehr kurze Statements ansehen. Eine geschnittene Szene ist eher nichtssagend, eine unkommentierte Aufnahme vom Set (B-Roll) dauert gerade mal drei Minuten. Abgeschlossen wird der Bonusteil mit dem Kinotrailer und einer Trailershow. Ein Punkt muß wegen fehlender Untertitel abgezogen werden. Die englische Originalversion ist auch für ein geübtes Ohr sehr, sehr schwer zu verstehen. Bei Schlüsselszenen bleibt daher nichts anderes übrig, als sich die entsprechende Stelle noch einmal in Deutsch anzusehen.