Mapplethorpe

Auch drei Jahrzehnte nach seinem Tod zählen Robert Mapplethorpes Celebrity-Portraits, Blumen-Kompositionen und vor allem seine Millieustudien der New Yorker BDSM-Undergroundszene zu den Meilensteinen der Fotografie des 20. Jahrhunderts. MAPPLETHORPE spürt dem Erbe des kontroversen Künstlers nach, der sich selbst als »modernen Michelangelo« bezeichnete.

Von den frühen 1970er Jahren, als der abtrünnige Sohn katholischkonservativer Eltern mit der jungen Patti Smith im berühmt-berüchtigten Chelsea Hotel die Kunst wie auch seine Lust auf Männer entdeckte, bis hin zu seinem frühen Tod im Alter von 42 Jahren erforscht der Film Mapplethorpes ganz persönliche Synthese von Kunst und Sexualität, seinen Kampf um Anerkennung und darüber hinaus die Tragödie der aufkommenden AIDS-Krise. Hauptdarsteller Matt Smith (DOCTOR WHO) überzeugt in der Darstellung des ehrgeizigen Künstlers mit gefährlich selbstzerstörerischen Impulsen. Do not copy!

Originaltitel: Mapplethorpe
Filmlänge: 98 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2018
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 29.11.2019
EAN-Code: 4061229112000

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit:
In Mapplethorpe werden die Zuschauer in die 1960er Jahre entführt, genauer gesagt zum Ende des Jahrzehnts. Auf dem College treffen sie auf den Absolventen Robert Mapplethorpe, der mit der jungen Patti Smith zusammen ist, der späteren und zum aktuellen Zeitpunkt noch unbekannten Punk-Rock-Sensation des Jahres. Mapplethorpe, der aus einen konservativen katholischen Haus kommt, wird zusammen mit Patti ein Teil der Szene, als er mit ihr im 12-stöckige „Chelsea Hotel“ eines der rund 250 Zimmer bezieht und dort von Sandy Daley seine erste Kamera geschenkt bekommt. Er beginnt sich als Fotograf einen Namen zu machen.

Robert Mapplethorpe war ein bekannter Künstler, ein Fotograf und auch ein guter Geschäftsmann. Dennoch war der Künstler umstritten, als er im Jahre 1978 Bilder in der Sadomaso-Szene machte und von Senator Jesse Helms stark kritisiert wurde. Neun Jahre später, ließ Prinzessin Gloria von Thurn und Taxis, die damalige „Punkte Fürstin“, deren Spitzname auf ihre außergewöhnliche Kleidung und Frisuren zurückzuführen ist, von seiner Arbeit begeistern und von ihn fotografieren. Zu der Zeit hatte Mapplethorpe seine Liebe zu den Männern schon entdeckt, er führte ein ausschweifendes Leben und mit Alkohol und anderen Drogen. Dabei steckte er sich mit dem Virus an, dennoch – oder gerade deswegen – machte er Bilder von AIDS-Kranken um auf die Randgruppe hinzuweisen. Denn die Menschen in den 1980er Jahren waren lange Zeit der Meinung, dass der HI-Virus ausschließlich von Homosexuellen Menschen übertragen wurde, was sich schnell als Fehlgedanke herausstellt. Schon bald erkrankten auch die Heteros an den Virus, die Krankheit verlief damals noch sehr schnell und führte zum Tode, auch Mapplethorpe musste mit nur 42 Jahren sein Leben lassen.

Nun hat Weltkino den Film Mapplethorpe auf DVD in den Handel gebracht. Der Streifen entstand im Jahre 2018 unter der Regie von Ondi Timoner, der die Rollen unter anderem mit Matt Smith, Marianne Rendon, John Benjamin Hickey, Mark Moses und Carolyn McCormick besetzte. Die Zuschauer bekommen hier ein interessantes Biopic geboten, welches das Leben des Künstlers von der Uni an bis zu seinem Tod darstellt. Die Kulissen und Kostüme passen sehr gut in die damalige Zeit, dazu kommt die authentische Musik, welche den Film positiv unterstützt. Dazu sind im Film immer wieder Bilder von Mapplethorpe zu sehen, die er während seiner Arbeit geschossen hat. Sehr gut gemacht, wer sich für das Thema interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen.

Mapplethorpe bietet dem Zuschauer ein farbenprächtiges und kontrastreiches Bild. Die Schärfe ist durchgehend auf einem guten Niveau, allerdings wirkt das Bild teilweise etwas weich, dennoch sind etliche Einzelheiten erkennen. Der satte Schwarzwert verschluckt immer mal wieder Details, dennoch bekommt man im Ganzen ein gutes Bild geboten, das durch knallbunten Farben und einen satten Kontrast überzeugen kann. Der Zuschauer kann hier zwischen zwei Tonspuren (Deutsch und Englisch in jeweils Dolby Digital 5.1) wählen. Es gibt viele Surroundeffekte und der Bass wird immer wieder eingesetzt. Allerdings muss man mit der Zeit feststellen, dass die hinteren Boxen hauptsächlich bei Musikeinlagen beansprucht werden. Hier liegt eine sehr gute Abmischung vor die uns gut gefallen hat. Das Bonusmaterial besteht aus einer kleinen Trailershow.