Tel Aviv on Fire

In Tel Aviv geht es heiß her. Zumindest laut der schnulzigen Soap Opera "Tel Aviv on Fire", die jeden Abend über die TV-Bildschirme flimmert und Israelis wie Palästinenser vor der Glotze vereint. Der junge Palästinenser Salam ist Drehbuchautor des Straßenfegers und muss für die Dreharbeiten jeden Tag die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren. Bei einer Checkpoint-Kontrolle gerät das Skript der nächsten Folge in die Hände des israelischen Kommandeurs Assi. Das kommt dem gelangweilten Grenzwächter gerade recht. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt er Salam das Drehbuch umzuschreiben. Ein Bombenerfolg! Von nun an denken sich Salam und Assi immer neue schnulzige Dialoge und absurde Plotentwicklungen aus. Der Einfluss des israelischen Militärs auf die populäre, eigentlich antizionistische Seifenoper wird immer größer. Aber dann soll die Serie abgesetzt werden, und Salam steht plötzlich vor einem Riesenproblem. Do not copy!

Originaltitel: Tel Aviv on Fire
Filmlänge: 97 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2018
Herstellungsland: Israel
Erscheinungsdatum: 08.11.2019
EAN-Code: 4260456580594

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: deutsch

Fazit:
Um zu seiner Arbeit in Ramallah zu kommen und dort an der Seifenoper „Tel Aviv on Fire“ weiterarbeiten zu kommen, muss der Palästinenser Salam täglich von Jerusalem bis ins Westjordanland. Dabei muss er an einen Kontrollposten von Assi vorbei, der Drehbuchautor Salam erpresst, als dieser sein Skrip in die Finger bekommt. Assi will seine Frau beeindrucken und verlangt, dass Salam das Drehbuch um schreibt. Was die Beiden sich ausdenken zündet, die Serie, welche nicht nur Palästinenser, sondern auch Israelis vor die Fernseher lockt, wird der Knaller. Zumindest bis sie abgesetzt wird und Salam ein Versprechen gegeben hat, diese mit einer Hochzeit zu beenden.

Die Zuschauer bekommen mit Tel Aviv on Fire eine Komödie aus dem Jahre 2018 geboten, bei der Sameh Zoabi die Regie übernahm und die Rollen unter anderem mit Kais Nashef als Salam, Lubna Azabal als Tala, Yaniv Biton als Assi, Maisa Abd Elhadi als Mariam, Nadim Sawalha als Bassam, Salim Dau als Atef und Yousef Sweid als Yehuda besetzte. Die Darsteller passen sehr gut in die jeweilige Rolle, allerdings denken wir, dass hier nicht die breite Masse, sondern eher ein ausgesuchtes Publikum angesprochen wird. Die Idee, eine Seifenoper im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Westjordanland ist klasse, dennoch muss man sich mit dem Nahostkonflikt etwas auskennen um alles gut zu verstehen – dann steht einem vergnüglichen Abend nichts im Wege.

Technische ist alles im grünen Bereich. Die Zuschauer bekommen hier natürliche und warme Farben geboten, der satte Schwarzwert geht in Ordnung, auch wenn er hin und wieder mal kleine Details verschluckt. Dazu kommt eine angenehme Schärfe, welche in den Nahaufnahmen überzeugt, während das Bild in der Totalen manchmal etwas weich scheint. Dennoch, im Ganzen gesehen sind wir hier zufrieden, zumal das Wesentliche immer gut zu erkennen ist. Da es sich hier um einen recht dialoglastigen Film handelt, wird viel des Geschehens über die Front wiedergegeben, während die hinteren Boxen nicht durchgehend, aber dennoch passend eingesetzt werden. So ist immer mal wieder ein schöner Raumklang vorhanden und die Dialoge der Darsteller sind jederzeit gut zu verstehen. Wenn Passagen ohne deutsche Synchronisation vorhanden sind, werden automatisch deutsche Untertitel eingeblendet. Dazu kommen einige Trailer als Bonusmaterial.