Spider-Man 3
Special Edition 2 Disc-Set

Peter Parker hat es geschafft: Er ist mit seiner großen Liebe Mary Jane Watson zusammen, obwohl er aufgrund seines Heldendaseins als Spider-Man eine Beziehung mit ihr immer vermieden hat. Aber allen Befürchtungen zum Trotz läuft alles besser als erwartet. Auch die Verbrechensrate ist enorm gesunken und er wird von seiner Stadt gefeiert.

Doch plötzlich verfärbt sich sein Anzug durch eine schwarze Substanz. Spider-Man stellt fest, dadurch werden enorme Kraftreserven mobilisiert, doch die Substanz greift auch in die Persönlichkeit ein. Er wird rachesüchtig und egoistisch. Sein Ego wird immer größer, er verstößt seinen Freundeskreis. Doch damit nicht genug, er bekommt es mit neuen Gegnern zu tun. Der Sandmann ist nicht zu unterschätzen... Do not copy!

Originaltitel: Spider-Man 3
Filmlänge: 133 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2007
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 02.10.2007
EAN-Code: 4030521710733

deutsch 2.0 Surround
deutsch 5.1
englisch 2.0 Surround
englisch 5.1

Untertitel: deutsch, englisch, türkisch

Fazit:
Zum dritten Mal schwingt die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft über die Leinwand. Mit Spider-Man 3 soll der Erfolg der ersten beiden Teile fortgesetzt werden. Allerdings ist die Umsetzung etwas anders, als allgemein erwartet wurde.

Schnell merkt der Zuschauer, dieser Teil ist ernster und düsterer. Dennoch sollte sich wohl die Machart aus dem zweiten Teil hier wiederfinden, aber Sam Raimi hat es nicht geschafft, alle Elemente geschickt miteinander zu kombinieren. Da wäre zunächst einmal die zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren zueinander. Natürlich ist es interessant zu sehen, welche Probleme Spider-Man mit seiner Beziehung hat oder wie die zerbrochene Freundschaft zwischen ihm und Harry Osborn weitergeht, aber es war ein Schuß zuviel des Guten. Teilweise wurde es so kitschig, daß es anstrengend war, dem Film zu folgen.
Hinzu kommt, daß in diesem einen Teil mehrere Handlungsstränge und Gegner eingebaut wurden, so daß der Film einfach überladen ist. Wir haben auf der einen Seite die Liebesgeschichte, dann drei Gegner und zu guter Letzt Peter Parkers Rachegefühle. Es sind soviel Handlungen, das wäre sinnvoller gewesen diese auf zwei Filme aufzuteilen. Dann hätte man wesentlich besser auf die einzelnen Parts eingehen können und die Stränge noch besser herausarbeiten können. Hierzu ein kleines Beispiel: Als Peter Parker das erste Mal den schwarzen Anzug trägt und an der Hauswand hängt, stellt er sich selber die Frage: "Wo bin ich?". Er hat gar nicht mitbekommen, daß er unterwegs ist. Die Lösung: Der Anzug hat ein Eigenleben. Ein Faktum welches zwar aus den Comics übernommen wurde, aber im Film nicht weiter drauf eingegangen wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf eingehen, daß das Drehbuch ein wenig oberflächig ist. Ich kann zwar akzeptieren, daß z.B. der Anzug von einem Meteor auf die Erde gelangt (Comic-Kenner wissen, daß dem nicht so ist), aber daß der Sandman plötzlich an dem Tod von Ben Parker involviert ist, geht meiner Meinung nach gar nicht. Diese Handlung war bereits im ersten Teil abgeschlossen und zeigt auf, wie unkreativ einige Handlungen gelöst wurden. Von weiteren Kleinigkeiten reden wir dann mal nicht.

Die Action-Sequenzen sind durchweg gelungen, auch wenn die Effekte nicht immer perfekt sind. Einige Stunts sind wieder einmal eine wahre Augenweide. Leider ist die Kameraführung zwischendurch mir unverständlich. Einige Szenen wurden im starken Close Up gezeigt, wobei so Einiges nicht zu sehen ist. Zudem gibt es einige sehr schnelle Schnitte und bei manchen Aufnahmen ist das Bild sogar unruhig, da es sehr verwackelt ist. Das sollen zwar Stilmittel sein, nur ist hier die Auswirkung eher negativ. Von solchen Action-Szenen möchte ich die ganze Bandbreite sehen und nicht nur einzelne Ausschnitte. ;-)

Gab es in der ersten beiden Teilen noch die sogenannte Priese Humor, ist diese im Dritten in der Form nicht zu sehen. Stattdessen werden hier einige Gags stilistisch überzogen, so daß es unnatürlich wirkt. Für einige Zuschauer mag das witziger sein, aber ich gehöre zu der Gruppe Zuschauer, welche eingeflochtene Gags und Situationskomik bevorzugen. Auch wenn es einmal amüsant zu sehen ist, wie J.J. Jameson auf seinen Blutdruck achten soll. ;-)

Die Leistungen der Protagonisten ist gewohnt beständig. Tobey Maguire und Kirsten Dunst harmonieren gut miteinander, aber auch die weiteren Charaktere bieten eine gute Leistung. Allerdings können die meisten Protagonisten ihre Rolle nicht wirklich ausspielen, da die Parts in diesem Film das nicht hergeben. Wie oben bereits erwähnt werden die Figuren in ihrer Handlung eingeschränkt, da es zu viele Handlungsstränge gibt. Was mir nicht gefallen hat, ist die Überzeichnung der Rolle Peter Parker, als er seinen Ego-Trip hat. Wobei es hier nicht Maguires Leistung ist die ich bemängele, sondern die Darstellung an sich. ;-)

Wie schon so oft hat es sich Stan Lee auch dieses Mal nicht nehmen lassen und hat einen Cameo-Auftritt.

Bleibt zu sagen, Spider-Man 3 bietet grundsätzlich eine ordentliche Unterhaltung, kann aber nicht überzeugen. Hier ist so einiges an Potential verschenkt worden, es hätte noch ein wesentlich besserer Film werden können. Dennoch möchte ich ihn nicht so schlecht reden wie es sich vielleicht liest. Abgesehen von einigen langatmigen Parts ist Spider-Man 3 dennoch eine gute Unterhaltung, kann aber meiner Meinung nach nicht an die ersten beiden Teile heranreichen, da er einfach zu viel will und die "goldene Mitte" einfach nicht trifft.

Bild:
Die Schärfe ist überwiegend ordentlich, gerade bei Nahaufnahmen sind viele Details erkennbar. Allerdings verliert die Bildschärfe an Qualität, wenn Aufnahmen in der Totalen gezeigt werden. Auch die Konturen wirken unscharf und immer wieder tritt Rauschen auf. Die Farben und der Kontrast wurden stilistisch verfremdet, so daß helle Flächen überstrahlen. Die Farben hingegen wirken sehr kräftig und ein wenig rötlich, allerdings ist das beabsichtigt. Leichtes Blockrauschen ist immer wieder auffällig und trübt den Gesamteindruck. Bei einer solchen Produktion wie diesem Titel hätte es bei dem Bild doch wesentlich mehr sein dürfen. ;-)

Ton:
Entgegen dem Bild bietet die Tonspur schon eine wesentlich bessere Wiedergabe. Gerade in Action-Szenen werden die Effekte auf allen Speakern verteilt und Umgebungsgeräusche sind auch häufig zu hören. Der Score bietet eine gute Räumlichkeit allerdings fehlt der Tonspur ein wenig mehr Dynamik. Auch der Baß wird nicht übermäßig gefordert und bleibt im eher ausreichendem, aber nicht im überraschend hervorragenden Bereich. Insgesamt ist die Tonspur gelungen, aber auch da hätte es noch eine Spur mehr sein dürfen. :-)

Extras:
Die Special Edition mit zwei DVDs bietet alles, was den Fan interessieren könnte. Ob Making Ofs, Audiokommentare, Videoclips, Trailer, Teaser - es ist alles dabei. Mit ca. 160 Minuten Spieldauer gibt es keine Langeweile und die Hidden Features beschäftigen den Zuschauer zusätzlich ein paar Minuten. ;-)
Ich möchte den Hans in dem meisten Punkten ebenfalls zustimmen. Eins vorweg, der Film ist sicherlich gelungen und gehört auf jeden Fall zu den Hits des Jahres 2007. Was mir ebenfalls nicht ganz gefällt, ist das Herumreiten auf dieser "Schmusewelle" und krampfhaftes Gefühle herüberbringen. Es besteht dann die Gefahr, dass dann tatsächlich sehr schnell ins Kitschige abgewandert wird. Dies passiert im Film sicherlich ein wenig, macht ihn aber sicherlich auch nicht kaputt. Doch man sollte dies vielleicht in Zukunft nicht so übertreiben. Auch dieser Identifikationseffekt, der mittlerweile in fast allen Filmen Einzug erhält, ist eigentlich nicht mein Ding. Wenn der Held menschlich wirkt, ist das schon in Ordnung, aber ich muss mich nicht unbedingt in Peter Parker wiederfinden, ich halte dies nicht unbedingt für immer gut. Alles andere macht der Film aber richtig. Die Specialeffekte sind wirklich außergewöhnlich, die Thematik ist interessant, die einzelnen Charaktere kommen sehr gut in Ihrer Persönlichkeit rüber. Die Filmgebung ist gelungen. Die Aktion überzeugt. Die schauspielerische Leistung ist in Ordnung. Bis auf die kleinen Feinheiten ist der Film sicherlich als Top-Film des Jahres mit einzustufen. Daher vergebe ich, mit etwas ringen, knappe 80 % unter Vernachlässigung dieser kleinen Feinheiten. Das Vorbild bleibt nach wie vor X-Men 2, wo wirklich alles, und dies sei ausdrücklich vorgehoben, alles perfekt gemacht wird. Dennoch, alle Fans werden auf die DVD warten, sofern der Preis im vernünftigen Rahmen bleibt (ansonsten noch schnell ins Kino gehen, es lohnt sich).

Also ich habe den Film noch mal auf DVD gesehen und auf der Scheibe habe ich immer den Eindruck, dass das Geschehen irgendwie noch ein bisschen besser rüberkommt, so dass ich meine Wertung noch ein wenig aufbessern möchte. Der Film ist technisch hervorragend wie auch die Story und die Charaktere. Die Marvels sind eindeutig eine Bereicherung für das Kino. Nicht nur wegen der Aktion, sondern auch wegen der Persönlichkeit die jeder Charakter beinhaltet, etwas was unserer Gesellschaft fehlt, mitsamt seiner Tragik, Schwierigkeit und Faszination. Insofern freue ich mich schon im nächsten Teil auf die "Echse", ebenfalls ein ganz wesentlicher Charakter, Anspielungen wurden ja schon gemacht, und auch auf die anderen Marvels. Bleibt man dieser Linie treu, macht man nichts verkehrt. Für alle Fans ist die DVD sicherlich der Kauftipp, meiner Meinung ganz klar einer der Highlights diesen Jahres.
Leider fällt Spider-Man 3 deutlich zu den beiden Vorgängern ab. Keine Frage: Die Special Effects kann man als gelungen bezeichnen - vor allem die Sequenz zwischen Spider-Man und Sandman im U-Bahn-Schacht ist grandios.

Leider aber bleibt die Ausarbeitung der Charaktere - anders als in den vorangegangenen Teilen - weitestgehend auf der Strecke. Das liegt vor allem daran, dass mit Sandman, Venom und zu allem Überfluss Harry Osborne schlicht zu viele Bösewichter in einem Film auftauchen.

Zu viele Episoden, denen zum Teil der Zusammenhang fehlt, reihen sich aneinander. Was hat es mit dem Eigenleben des Anzugs auf sich? Warum wird nicht näher darauf eingegangen? Die Laufzeit wäre wohl zu lang geworden.

Aber gerade Venom, einer besten Schurken überhaupt im Spider-Man-Universum, kommt in Spider-Man 3 viel zu kurz. Ausgerechnet Sandman und Venom hätten es nämlich verdient, einen eigenen Film zu bekommen, statt sich einen Film teilen zu müssen.

Venom-Fans sollten ohnehin vorsichtig sein - Sandman nimmt wesentlich mehr Raum ein und Venom kommt, zumindest aus meiner Sicht, viel zu kurz.

Dummerweise wirkt auch das Ende viel zu aufgesetzt. Wie Spider-Man, mit außergewöhnlicher Hilfe, am Ende obsiegt, das wirkt stümperhaft, aufgesetzt, viel zu kurz und somit nicht gut.

Schade. Der Film hätte ein unglaubliches Potential gehabt. Es wäre schön gewesen, statt dieses einen Films lieber zwei Filme zu machen. Der Stoff hätte es theoretisch hergegeben.

Dennoch sollten Fans von Spider-Man und Spider-Man 2 selbstverständlich zugreifen, denn schlecht ist der Film nicht. Er schafft es nur nicht, die Qualität der ersten beiden Teile zu erreichen. Und wer sich nicht daran stört, dass dieser Film lediglich oberflächlich unterhaltend ist, dem ist ein relativ amüsanter DVD-Abend garantiert.
Spider-Man 3 ist in meinen Augen voll und ganz gelungen und knüpft nahtlos an die beiden Vorgänger an.
Die Action macht wirklich Spaß, auch wenn man den Effekten anmerkt, das sie aus dem Computer kommen. Habe ich aber auch in vielen aktuellen Filmen schlimmer gesehen...
Wie auch schon in den beiden ersten Teilen wird für meinen Geschmack etwas zuviel auf "Gefühle" gesetzt, aber vielleicht macht auch gerade das Spider-Man aus.
Ein bißchen Situationskomik ist auch mit dabei, allerdings etwas weniger als in den Vorgängern. Trotz allem: Spider-Man 3 ist in meinen Augen eine wirklich voll und ganz gelungene Fortsetzung!