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Nachruf: Michael Madsen (1957–2025)

Am 3. Juli 2025 ist der US-amerikanische Schauspieler Michael Madsen im Alter von 67 Jahren verstorben. Geboren am 25. September 1957 in Chicago, Illinois, wurde Madsen vor allem durch seine charismatischen, oft düsteren Rollen in Filmen wie "Reservoir Dogs", "Kill Bill" und "Donnie Brasco" bekannt. Mit seiner markanten Stimme, seinem rebellischen Auftreten und einer unverkennbaren Leinwandpräsenz wurde er zu einem unverzichtbaren Gesicht des amerikanischen Independent-Kinos der 1990er- und 2000er-Jahre.

Michael Madsen begann seine Karriere am Chicagoer Steppenwolf Theatre, ehe er den Sprung nach Hollywood wagte. Den internationalen Durchbruch schaffte er 1992 mit seiner Rolle als "Mr. Blonde" in Quentin Tarantinos Kultfilm "Reservoir Dogs", in dem er eine der ikonischsten und verstörendsten Szenen der Filmgeschichte spielte. Es war der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit Tarantino, die ihm sowohl Kritikerlob als auch Kultstatus einbrachte.

Neben seiner Arbeit vor der Kamera war Madsen auch als Produzent, Fotograf und Dichter aktiv. Seine Gedichte – oft autobiografisch, rau, melancholisch – gaben Einblicke in ein bewegtes Leben zwischen Ruhm, Absturz und der ständigen Suche nach Authentizität. Trotz persönlicher Rückschläge und öffentlicher Skandale blieb Madsen ein Kämpfer, ein Künstler mit rauer Seele, der sich nie vollständig in Hollywoods Maschinerie einfügte.

Er war Vater von sechs Kindern und ein lebenslanger Freund und Weggefährte vieler großer Namen des Kinos. Seine tiefe Stimme, sein melancholischer Blick und seine kompromisslose Art, Charaktere zu verkörpern, bleiben unvergessen.

Michael Madsen war ein Mann der Extreme – in seiner Kunst wie in seinem Leben. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der Welt des Films, aber sein Vermächtnis lebt in zahlreichen unvergesslichen Rollen weiter.

Leb wohl, Mr. Blonde.