yesterday

"The Order: 1886" aus dem Hause Sony Computer Entertainment (PlayStation 4)

In der letzten Zeit erscheinen immer mehr gute Spiele für Sonys PlayStation 4 im Handel. So war ich auch schon gespannt, was „The Order: 1886“ für uns bereithalten würde. Das Cover sieht ja erst einmal harmlos aus. Drei Männer und eine Frau scheinen für ein s/w-Bild zu posieren, wobei die Waffe in der Hand des rechten Mannes ein wenig ungewöhnlich ist. Dann fällt der Blick auf das FSK 18 Logo – und schon interessiert man sich ein Stück mehr für dieses Spiel.

Werfen wir erst einmal einen Blick auf die Geschichte im Spiel. Diese entführt den Zuschauer ins 19. Jahrhundert, genauer gesagt nach London ins Jahr 1886. Man bekommt hier eine alternative Version des Viktorianischen Zeitalters geboten, wo Königin Victoria bis 1901 auf dem Thron saß. Nachdem die Menschen zu der Zeit schon Jahrhunderte lang gegen Wesen kämpften, die aus einer Mischung von Mensch und Tier bestanden, übernimmt der Spieler hier die Rolle von Sir Galahad, einem Ritter aus einem Geheimorden. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Ordens hat er die Aufgabe die Menschen vor den Monstern zu schützen. Dazu muss verhindert werden, dass die arme Bevölkerung eine Revolution startet, die das ganze Königreich ins Verderben ziehen könnte.

Nicht immer bekommt man eine gelungen Geschichte geboten. Bei „The Order 1886“ aus dem Hause Sony Computer Entertainment ist die Geschichte nicht nur interessant, sie passt auch hervorragend zum Spiel. Ich möchte diesmal direkt auf die Grafik zu sprechen kommen. Mit „Perfekt“ wäre das Thema eigentlich abgeschlossen, aber ich möchte ein wenig näher drauf eingehen. Wenn man sich in London umsieht bemerkt man, dass man hier viele reale Gebäude zu sehen bekommt. Der große Uhrenturm Big Ben ist ebenso zu sehen wie der restliche Palast of Westminster. So schaut man sich eben noch in einen alten Kerker um, um kurz darauf hoch oben auf der Brüstung eines alten Hauses zu stehen. Hier kann man den Blick weit schweifen lassen und sich das alte London von Oben ansehen. Die vielen Häuser und Kirchen, die kleinen Gassen und großen Plätze – es dümpeln alte Schiffe über die Themse und Luftschiffe schaukeln über London. Aus den Schornsteinen steigt der Rauch in den Himmel, an dem sich bedrohlich dunkle Wolken türmen. So eine detaillierte Weitsicht kenne ich aus keinem anderen Spiel auf einer Konsole gesehen, hier lohnt es sich auf jeden Fall einmal genauer die Umgebung zu erkunden und sich alles anzusehen.

Alleine die Licht- und Schatteneffekte sind verdammt real, so dass sich die gruselige Atmosphäre schnell auf den Zuschauer überträgt. Der Nebel wabert durch den Ort, sonnendurchflutete Schauplätze laden zum Stöbern ein und nicht nur wenn es dunkel wird, kommt zu der Grafik eine sehr schöne Geräuschkulisse dazu, welche dem Spieler das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen dabei zu sein. Passend zur Grafik wird hier schöne Musik eingesetzt, welche die Atmosphäre positiv unterstützt. Auch kleine Effekte und Geräusche lassen das Geschehen auf dem Bildschirm lebendig werden. Die Holzdielen knarren bei jedem Schritt und auch Türen knirschen im Wind. Es ist schon bemerkenswert, was die Macher hier auf die Beine gestellt haben. Die Mischung von modernen und Steampunk-Elementen ist einfach klasse gelungen. So freut sich der Spieler, dass man per Funk miteinander kommunizieren kann, und dass die Waffen über viele Gadgets verfügen. Auf der anderen Seite wurden die Umgebungen und die Kostüme der damaligen Zeit angepasst. Die Stimmen der Figuren passen zum jeweiligen Charakter und sind jederzeit gut zu verstehen. Die einzelnen Charaktere haben eine gelungene Mimik, dazu bewegen sich die Figuren flüssig ohne zu stocken.

Da es sich im Grunde um eine Mischung um Film und Spiel handelt, bekommt der Spieler etliche Zwischensequenzen zu sehen. Diese laufen sauber und in einer hohen Qualität ab, hier ist wieder zu sehen, wie viel Wert man auch liebevoll gestaltete Details gelegt hat. Die Sequenzen werden nie langweilig, denn die Geschichte wird hier locker und spannend weitererzählt. Die Steuerung geht schnell ins Blut über, auch Anfänger werden keine Probleme haben Sir Galahad über die Dächer und durch die Gassen von London zu geleiten.

Aber was hat man im Spiel eigentlich zu tun? So schön die Stadt auch gestaltet wurde, so toll es ist sich frei bewegen zu können – alles läuft recht linear ab. Man kann nicht immer selber entscheiden welchen Weg man einschlagen will. Welche Tür man öffnen muss um Gauner zu verfolgen ist vorgegeben. Schlecht ist das nicht, aber hier hätte ich mir ein wenig mehr Freiheit gewünscht. Schön ist dagegen, dass man bestimmte Objekte aufnehmen und untersuchen kann. Bilder kann man drehen um zu sehen was auf der Rückseite steht, dazu sind überall Notizen versteckt. Nett gemacht, aber meist hängen diese Aktionen nicht mit dem Spiel zusammen. Dafür wissen die Kämpfe zu gefallen, zumal die KI (künstliche Intelligenz) der Gegner nicht zu unterschätzen ist. Wichtig ist es immer mal wieder in Deckung zu gehen, ansonsten hat man schnell verspielt. Sollte ein Spieler dennoch vorzeitig das Zeitliche segnen, beginnt er an der gleichen Stelle wo er zu Tode gekommen ist. Dazu gibt es noch Werwölfe zu jagen, die dem Spieler das Leben nicht gerade einfach machen. Wobei es hier auch ein wenig auf den Schwierigkeitsgrad ankommt den man ausgewählt hat.

Im Übrigen stehen dem Spieler im Laufe des Spiels acht verschiedene Waffen zur Auswahl. Am Anfang gibt es nur das „Combogewehr“, welches zur Standardausrüstung gehört. Nach und nach kommen noch eine „Arc-Gun“, eine „Thermite-Gun“, eine „Maschinenpistole“, ein „Revolver“, „Splittergranaten“, „Nebelgranaten“ und eine Armbrust“ hinzu. Da sich die erste und die letzten fünf aufgelisteten Waffen von alleine erklären, gehe ich auf diese nicht näher ein. Die „Arc-Gun“ und die „Thermite-Gun“ sind dagegen unbekannt, daher eine kleine Erklärung. Bei der „Arc-Gun“ handelt es sich um eine Waffe die Pfeile und Stromstöße abschießen kann. Je nachdem wie gut die Waffe geladen ist, desto kräftiger sind die Stromstöße. Diese kann man sehr gut einsetzen um Feinde im größeren Umkreis zu erledigen. Bliebe noch die „Thermite-Gun“. Hierbei handelt es sich um ein schweres Maschinengewehr, welches allerdings dünne Metallstreifen verschießt. Schießt man diese ab und gleich eine Leuchtrakete hinterher, bekommt man ein flammendes Ergebnis geboten. Klasse gemacht!

Wenn man nicht gerade kämpft und die Umgebung anschaut, muss man unter anderem Schlösse knacken. Mit Hilfe der Taste R3 und den rechten Stick muss man so lange probieren, bis das Pad nicht mehr vibriert. Gelingt dieses, muss man nur noch R2 drücken und das Schloss ist auf. Ein weiteres Gadget ist eine handliche Maschine, mit der man den Strom lahm legen kann. Rechts und links laufen in diesem Gerät kleine Kugeln hoch und runter. Wenn diese einen bestimmten Punkt erreicht haben, muss man die Kugeln mit einem Druck auf die beiden Sticks stoppen.

Es gibt sicherlich noch Sachen die ich vergessen habe zu erwähnen. Aber lasst euch gesagt sein: Wer Actionspiele mag, wird bei „The Order: 1886“ aus dem Hause Sony Computer Entertainment auf seine Kosten kommen. Alleine wegen der technischen Seite lohnt es sich das Spiel zu kaufen. Im Ganzen gesehen bekommt man hier ein ordentliches Spiel für den Einzelspieler geboten, das – auch wenn es andere vielleicht nicht so sehen – dank unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade einen guten Wiederspielwert bietet. Ich kann in diesem Fall eine Kaufempfehlung aussprechen!
(sk)

Zusätzliche Informationen

Konsole: Playstation 4
Hersteller: Sony Computer Entertainment
Titel: The Order: 1886
Altersfreigabe: USK ab 18 freigegeben
Genre: Action
Spieler: 1
HDD: 50 GB
Regionalcode: Code 2
Verpackung: deutsch
Controller: Dualshock 4
HDTV: 1080p
Erscheinungstermin: 20.02.2015

Hier geht es zur Website von Sony Computer Entertainment

"The Order: 1886" aus dem Hause Sony Computer Entertainment (PlayStation 4)

"The Order: 1886" aus dem Hause Sony Computer Entertainment (PlayStation 4)

"The Order: 1886" aus dem Hause Sony Computer Entertainment (PlayStation 4)

"The Order: 1886" aus dem Hause Sony Computer Entertainment (PlayStation 4)