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Buchbesprechung: "Torpedo Band 1" aus dem Cross-Cult Verlag

Comics gibt es nur am Kiosk oder an der Tankstelle? Und dann auch nur als dünnes Heftchen? Falsch gedacht. In regelmäßigen Abständen bringt der Cross Cult Verlag Comics der gehobenen Klasse heraus. Diese sind mit einem festen Einband versehen und machen sich wunderbar im Bücherregal!

Mir liegt nun der erste Comic zu Torpedo vor. Die Geschichte dreht sich um den Mörder Torpedo, der von Sizilien in die USA ausgewandert ist. Sein Spitzname stammt vom amerikanischen Slang-Ausdruck für Auftragskiller ab. Wir schreiben das Jahr 1936, Torpedo bekommt den Auftrag einen Mann um die Ecke zu bringen, der in den Augen des Gangsterbosses Ray Bingo ein Spion ist. Kein Problem für Torpedo!

Allerdings beginnen für den Auftragsmörder die Probleme dann, als er den Mord begangen hat und er seinen Lohn bei Bingo abholen will. Der Scheck, den er von Ray Bingo bekommt, ist leider nicht gedeckt. Torpedo hat allen Grund sauer zu sein und geht zu Bingo, um sein Geld einzufordern. Dort angekommen wird er jedoch fast von Bingos Schergen getötet.

Damit hat Bingo den Krieg gegen Torpedo eröffnet. Der Auftragskiller stellt nun nämlich sein eigenes Team zusammen, um Bingo ein für allemal aus dem Weg zu räumen…

Der erste Band besteht aus einer durchgehenden Geschichte, während die folgenden Bücher zumeist aus einzelnen Episoden bestehen. Die Serie stammt aus den 80er Jahren und war damals schon Kult. Fans werden sich sicherlich noch daran erinnern.

Die Charaktere sind so, wie der Leser sich die Gangsterwelt vorstellt. Der fette Gangsterboss, der durchtrainierte Killer und der begriffsstutzige Boxer sind nur einige Charaktere, die in der Serie vorkommen.

Gewalt ist auf jeden Fall vorhanden, Blut fließt hier gleich literweise. Auch wenn der Comic vielleicht auch für jüngere Leser interessant ist, würde ich die Bücher erst ab 16 empfehlen. Zwar werden sexuelle Handlungen nur angedeutet, aber dennoch gibt es so schon genug zu sehen.

Die Zeichnungen sind sauber und weisen einen sehr schönen Schwarzwert auf. Die Geschichte an sich erinnert mich ein wenig an Sin City – der Comic ist wunderbar böse und zynisch. Der Comic lebt von der Darstellung der amerikanischen Gangsterwelt, die wunderbar in Bild und Text von Jordi Bernet und Alex Toth in Szene gesetzt wurden.

Am Ende des Comics gibt es noch ein interessantes Interview mit Enrique Sanches Abuli, welches über vier Seiten geht.

Wer Sin City mochte, sollte einmal einen Blick auf Torpedo aus dem Cross Cult Verlag werfen – hier kann man nichts falsch machen.

(sk)


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