Obwohl die PlayStation 4 seit gut einem Jahr auf dem Markt ist, ist die PlayStation 3 noch lange nicht zu Grabe getragen. Fast alle Spiele die auf der 4er erscheinen, sind auch für die vorherige Konsolengeneration im Handel erhältlich. Nun hat „Square Enix“ das „Ultimate Stealth Triple Pack - Thief, Hitman: Absolution, Deus Ex: Human Revolution“ für die PlayStation 3 und die xBox 360 auf dem Markt gebracht. Der Spieler bekommt hier drei erstklassig Spiele geboten, die in keiner Sammlung fehlen sollten – und das für unter 40 Euro!
Werfen wir erst einmal einen Blick auf "Thief", beginnend mit der Geschichte im Spiel. Der Spieler bekommt hier kein neues Meisterwerk geboten, sondern einfach nur eine solide Rahmenhandlung. Man übernimmt wieder die Rolle von Garret, den großen Meisterdieb. Er hat wieder einen großen Beutezug vor sich, der allerdings schief geht. Kurz darauf stellt Garrett fest, dass er als vermisst galt – und das schon seit 12 Monaten. Was ist passiert? Warum kann er sich nicht erinnern? Nun gilt es wieder etliche Rätsel zu lösen, durch die Level zu schleichen und sich um Gottes Willen nicht erwischen lassen. Wobei anzumerken ist – der Spieler kann sich noch so geschickt und gekonnt bewegen, irgendwann wird sowieso ein Alarm ausgelöst und somit eine Flucht inszeniert.
Es macht natürlich Spaß wieder vorsichtig die Gegend zu erkundigen und dabei aufzupassen keine Wachen anzulocken. Teilweise liegen Glasscherben auf dem Fussboden, die tunlichst umgangen werden sollten. Schränke, Nischen und andere Objekte bieten wunderbare Verstecke, dazu gilt es Schalter hinter Bildern und anderen Objekten zu finden. Das alles liest sich gut, oder? Doch es gibt auch Sachen, die nicht wirklich gefallen. So hat der Spieler unter anderem die Möglichkeit Seilpfeile einzusetzen. Allerdings lassen sich die Pfeile nur an offensichtlichen Stellen anbringen, so dass der Spieler gar nicht groß rumprobieren muss. Auch ist ersichtlich, wo es etwas zu holen gibt. Man sieht schnell, wo man hochklettern kann. Und wenn es silbern oder goldig glänzt, dann sind dort Schalter zu finden oder Beute zu machen. Was etlichen Spielern auch nicht gefallen wird ist, dass es Momente gibt, wo es einfach nicht passt. Garrett springt alleine über kleine Abgründe, kann sich aber im Spiel nicht wirklich frei bewegen. Die Levels wirken schlauchartig, so dass es einem vorkommt als würde man eine Aufgabe nach der anderen einfach abarbeiten. Es fehlt einfach der Charme der vorherigen Spiele der Reihe.
Das soll nun nicht heißen, dass man sich mit „Thief“ nicht amüsieren kann. Wenn der Spieler auf einem erhöhten Punkt steht und seinen Blick schweifen lässt, ist eine wunderschöne Umgebung zu sehen. Diese wurde liebevoll gestaltet und mit vielen Einzelheiten versehen. Die Gesichter der Charaktere hätte man besser gestalten können und auch das immer mal wieder die Texturen nachladen, ist ein kleines Manko. Die Steuerung ist einfach gehalten, selbst Anfänger des Genres werden hier problemlos zurechtkomme. Ein Tastendruck und Garrett springt selbstständig über die breitesten Abgründe, er sprintet locker durch den Wald und klettert locker überall hoch. Die Minispiele sind meist locker zu lösen, so dass man beim Spielen nicht ins Stocken kommt. Dazu kommen ein sehr guter Soundtrack, tolle Effekte und eine gelungene Synchronisation. Hier kann man wirklich nicht meckern.
Weiter geht es mit „Hitman Absolution“. Er ist älter geworden. Falten zeichnen sich um die Augen ab, aber dennoch ist sein Blick scharf, seine Bewegungen sind fließend. Die Rede ist von Nummer 47, der sich sechs Jahre Zeit gelassen hat, bevor er nun wieder in „Hitman Absolutions“ zu sehen ist. Am Anfang des Spiels gibt es wie gewohnt ein Tutorial zu bewältigen. Hier lernt der Spieler wie man sich am besten durch die Level bewegt ohne dabei erwischt zu werden. Denn wer durch die Level trampelt wie ein Elefant, wird nicht lange überleben. Wer klug ist, schleicht sich von Deckung zu Deckung und nimmt auch mal in einem Müllcontainer Platz, damit die patrouillierenden Wachen einen nicht sehen. Wichtig ist auch, dass man seine Opfer beseitig. Hierzu kann man die Leichen fassen und in eine dunkle Ecke ziehen. Tut man dies nicht, werden die Leichen schneller entdeckt und die Wachen sind viel aufmerksamer als sonst. Manchmal hat man auch die Situation, dass eine Wache sich nicht von der Stelle bewegen möchte. Das sollte sie aber, denn genau da muss der Spieler langgehen. Also nimmt man einen Stein oder ähnlichen Gegenstand und wirft diesen in die andere Richtung. Sobald es scheppert, geht die Wache nachsehen und der Weg ist für den Agenten 47 frei.
Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten eine Wache auszuschalten. Mal kann man den Gegner gezielt mit einem Kopfschuss ausschalten, dann wieder gilt es ein Benzinfass zu treffen oder auch ein Objekt zu klauen, damit sich die Wachleute in die Haare bekommen und gegenseitig umbringen. Die Missionen wurden unterschiedlich gestaltet, so dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Mal muss man durch einen Garten schleichen, dann sich unauffällig in Menschenmassen bewegen oder auch in eine Forschungsstation eindringen. Dazu kommen viele unterschiedliche Locations, so dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Dazu gibt es jede Menge schwarzen Humor, der in diesem Spiel sehr gut zur Geltung kommt. Für jeden Gegner, der durch Agent 47 ausgeschaltet wird und für jede erfolgreich abgeschlossene Aufgabe bekommt der Spieler Instinkt gutgeschrieben. Damit kann man die Zeit verlangsamen und auch interessante Infos bekommen, beispielsweise wird der Laufweg der Wachen angezeigt. Abgespeichert wird an den Checkpoints, was allerdings nicht automatisch geht. Hier sollte man gut darauf achte, dass man diese auch immer nutzt.
Werfen wir noch einen Blick auf die technische Seite im Spiel. Die Grafik ist einfach nur klasse, die Zwischensequenzen sind mehr als gelungen. Dazu kommen sehr gute Sprecher und eine gelungene Kameraführung, so dass man hier wirklich nicht meckern kann. Die Musik passt hervorragend zum Spiel, klasse gemacht!
Das dritte Spiel ist „Deus Ex“. Der Spieler übernimmt hier die Rolle des Adam, der gegen seinen Willen kybernetisch verändert wurde. Der ehemalige SWAT-Spezialist sollte für die Sicherheit eines Biotech-Unternehmenes garantieren und Firmengeheimnisse sichern. Als dann ein Wissenschaftler von einem Black-Ops-Team getötet wird, wurde Adam schwer verletzt. Nun ist er auf der Jagd nach den Hintermännern des Attentats – und er wird sie finden… Die Geschichte im Spiel beginnt gut 50 Jahre vor den ersten Teil, im Jahre 2027. In einer Welt, wo man jede Gliedmaße durch eine künstliche Prothese ersetzen kann, lebt unser Protagonist. Auch er wird – wie andere Menschen mit Prothesen – ausgegrenzt, eben weil er kein „richtiger Mensch mehr ist“. Wenn er nicht noch die Attentäter finden wollte, hätte er wohl seinen Leben ein Ende gesetzt. Aber so treibt ihn der Hass voran. Er will die Menschen finden, die ihn zu diesem Leben verbannt haben.
Zu Beginn des Spiels muss man einige Geiseln befreien. Leichter gesagt als getan, denn um zu den Geiseln zu gelangen, muss der Spieler eine große Halle durchqueren. Kann man die ersten Wachen noch locker umgehen, lassen sich die anderen Gegner nicht so leicht täuschen. Also sucht man einen Weg, um auf die andere Seite der Halle zu kommen. Der Lüftungsschacht unter der Treppe bietet sich dazu gerade an. Zum Glück gibt es im Schacht keine Abzweigungen, der Spieler muss nur Lüftungsgitter heben und Leitern emporsteigen. Wenn man oben in der Halle angekommen ist, ist Adam für die Gegner zwar nicht sichtbar, aber umso besser hörbar. Von daher schleicht Adam über die Balken und versucht kein Geräusch zu verursachen. Weiter geht es durch einen anderen Lüftungsschacht, der im Raum mit den Geiseln endet. Hier ist auch gleich zu sehen, warum der Raum besser nicht durch die Tür zu betreten ist – denn daran hängt eine hübsche Bombe. Nachdem Adam diese deaktiviert hat, sind die Geiseln gerettet und die Suche nach den Prototypen geht weiter…
Auch der dritte Teil der Reihe ist ein reines Actionspiel, wobei der Spieler nun selber entscheiden kann wie es weitergeht. Schlägt man die Gegner nur zu Boden oder bringt man diese um? Hilft man einer Person und hofft das Tipps geben kann – oder bringt diese Person Adam später in Schwierigkeiten? Egal wie man sich entscheidet – es wird immer eine Konsequenz folgen. In „Deus Ex 3 – Human Revolution“ kann der Spieler entscheiden, ob er mit Waffengewalt vorangehen oder lieber doch heimlich um die Ecken schleichen will. Natürlich ist auch eine Mischung aus Beiden möglich. Doch Vorsicht – obwohl viele Versteckmöglichkeiten vorhanden sind, ist es nicht immer einfach sich vor den Wachen zu verstecken. Denn wenn diese einmal auf Adams Spur gekommen sind, lassen sie so schnell nicht mehr davon ab. Für jeden abgeschlossenen Auftrag gibt es wie gewohnt Erfahrungspunkte, die dann beim Händler gegen Goodies getauscht werden können.
So schön sich „Deus Ex 3 - Human Revolution“ auch spielt, ein kleiner Wehmutstropfen ist vorhanden: Die Gefechte. Knallten einen in den ersten beiden Teilen die Kugeln und Explosionen nur so um die Ohren, so geht es im dritten Teil ein wenig gesitteter zu. Zwar wird auch geschossen, aber der richtige „Knall“ fehlt. Und auch die Wachen, die planmäßig ihre Runden drehen, sind teilweise leicht zu übertölpeln – wenn man sich geschickt anstellt. Aber dies soll den Spieler nicht daran hindern, sich den dritten Teil der Reihe genauer anzusehen. Denn: Spaß macht da Spiel auf jedem Fall!
Auch wenn Adam einen Auftrag nach den anderen bekommt, hat er zwischendurch immer noch Zeit sich ein wenig umzusehen und sich frei zu bewegen. Und zu entdecken gibt es wahnsinnig viel! Alleine die vielfältige und abwechslungsreiche Umgebung ist mehr als gelungen, dazu kommen noch die Gespräche der Bewohner und die Nachrichten in der Form von beispielsweise Büchern und Zeitungen. Die Charaktere wirken dagegen ein wenig starr, dafür sind sehr viele liebevoll gestaltete Einzelheiten in der Umgebung zu sehen.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit dem „Ultimate Stealth Triple Pack - Thief, Hitman: Absolution, Deus Ex: Human Revolution“ aus dem Hause „Square Enix“ drei gelungene Spiele geboten, die man immer wieder zocken kann. Wer diese noch nicht sein Eigen nennt, kann mit der Box keinen Fehler machen. Wir haben die Spiele gerne noch einmal in die Konsole gelegt und uns von deren Charme gefangen nehmen lassen. Genau das Richtige, um die Zeit bis Weihnachten zu überbrücken.
(sk)