Alle Jahre wieder freuen sich die Spieler auf ein neues Spiel der Reihe FIFA aus dem Hause Electronic Arts. Nachdem das Spiel frisch auf meinem Schreibtisch gelandet ist, wurde es natürlich gleich ausprobiert. Die Installation geht schnell und schon erscheint das offizielle EA Sports Logo auf dem Bildschirm.
Gleich zum Anfang melden sich Frank Buschmann und Manni Breuckmann zu Wort. Feiernde Zuschauer sind auf den Rängen zu sehen, während sich die Spieler auf das Feld bewegen. Man befindet sich im Finalspieltag der englischen Premier League, wo sich Liverpool und Manchester City gegenüberstehen. Und das, was man hier zu sehen bekommt, ist wirklich super. Man könnte fast meinen, dass es sich hier um eine Liveübertragung im Fernsehen handelt – und nicht um ein Spiel auf der PlayStation 4.
Wechselt man dann in die Optionen, kann man erst einmal ein Profisetup vornehmen und seinen Verein auswählen. Danach geht es weiter mit dem Menü, wo der Spieler ein „schnelles Spiel“ starten kann, sich Live-Inhalte ansehen, sowie auf die News und auf das Ultimate Team zugreifen. Unter den Reiter „Spielen“ kann man verschiedene Spielvarianten wie Karriere, Minispiele und Karriere starten. Der nächste Reiter ist „Online“, wo der Spieler gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten kann. Auch Koop-Saisonsons sind hier möglich. Hinter „Match Day Live“ verbergen sich Nachrichten aus der realen Fußballwelt. Der letzte Reiter erklärt sich eigentlich alleine: „Anpassen“. Wer Teams bearbeiten möchte, sich Taktikvorlagen ansehen oder einen Spieler erstellen möchte, kann dies – und noch weitere Einstellungen – hier vornehmen. Weitere Einstellungen, wie Länge der Halbzeit (4 bis 20 Minuten), Strenge bei Finanzen und Wahl des Schwierigkeitsgrades sind wie gewohnt ebenfalls möglich – dies aber erst wenn man sich für eine Karriere entschieden hat.
Natürlich kann man wieder zwischen einer „Trainerkarriere“ und einer „Spielerkarriere“ wählen. Als Trainer muss man seine Mannschaft nach Oben bringen und Taktiken erstellen, während man als Spieler als Ausnahmetalent beginnt und versucht sich bis zur Vereinslegende hochzuarbeiten. Wer das geschafft hat, kann nach Ende der Karriere als Trainer arbeiten. Wenn man sich für die Spielerkarriere entschieden hat, kann man einen echten Spieler einstellen oder einen eigenen Fußballer erstellen. Dazu gibt es die üblichen Einstellungen, vom Namen, über Trikotnummer bis zum Aussehen. Was es alles gibt, würde den Rahmen des Reviews sprengen. Aber glaubt mir – es ist eine ganze Menge.
Wenden wir uns erst einmal dem Spiel zu. Dank der leichten Steuerung sind Passen, Angriff ect kein Problem. Der Spieler reagiert auf den kleinsten Tastendruck und da die Spielgeschwindigkeit verringert wurde, kann man besser überlegen welches Vorgehen am besten ist. Es ist möglich den Ball im Sprint besser zu kontrollieren, auch die Präzision hat sich danke der „Total Ball Control“ verbessert. Bei der „Real Ball Physics“ kommt es nun darauf an welchen Körperteil der Ball berührt. Je nachdem ob der Ball beispielsweise auf den Arm oder die Schulter trifft, prallt er realistisch ab und die Flugbahnen sind authentischer.
Wo ich schon bei „authentisch“ bin, kommt mir die Grafik in den Sinn. Hier kommt das „Authentic Player Model“ zum Einsatz, welches die Spieler verdammt realistisch aussehen lässt. Und das gilt für das komplette Team, denn sind bei allen Spielern auf dem Feld die Emotionen sichtbar. Es wurden neue Charaktermodelle erschaffen und die Detailtiefe wurde überarbeitet. Dazu kommt, dass man den Spielern nun auch ansieht, wenn sie über den Rasen getuscht oder in den Matsch gefallen sind. Das gilt im Übrigen auch für das Stadion. Ist der Rasen am Anfang noch durchgehen grün und ohne Makel, so kommen wird dieser im Laufe des Spiels abgenutzt. So sind – gerade im Mittelfeld – Spuren der Stollen gut zu sehen. Allerdings hat die Abnutzung des Rasens nichts mit der Ballphysik zu tun.
Das Publikum ist animiert, dieses bewegt sich nicht wie eine Herde Lemminge, sondern vereinzelte Zuschauer stehen auch mal auf oder heben die Arme. Es ist also Bewegung am Spielfeldrand. Dazu tragen auch die wehenden Eckfahnen, die animierten Werbebanner und die Reporter am Rand des Spielfeldes bei. Dazu kommen die Sprechgesänge aus dem Publikum und die passenden Kommentare von Frank Buschmann und Manni Breuckmann, die sich glücklicherweise nicht am Laufenden Band wiederholen. Wobei man sich hier langsam mal was Neues einfallen lassen könnte, denn die Kommentare der Beiden sind aus den vorherigen Spielen bekannt.
Was viele Fans besonders freuen wird ist, dass der Saisonmodus wieder mit dabei ist. Endlich wieder mit der Lieblingsmannschaft eine ganze Saison bestreiten – klasse! Es sind viele kleine Neurungen, die vielleicht nur auffallen wenn man die Spielreihe länger kennt. Die Darstellung ist wirklich gelungen und die Atmosphäre im Stadion überträgt sich auf dem Spieler.
Im Ganzen gesehen bekommt der Spieler mit FIFA 15 aus dem Hause Electronic Arts einen würdigen Nachfolger geboten, der erstmalig mit allen 20 Stadien der Barcleys Permier League Punkten kann. Es sind über 200 neue Starheads und alle 18 Teams der obersten türkischen Spielklasse vorhanden. Und das sogar mit allen Trikots und Namen. Natürlich sind auch erste und zweite deutsche Bundesliga vorhanden, dafür fehlt die dritte Liga und der DFB Pokal. Aber dennoch bleiben am Ende jede Menge Lizenzen, die FIFA dem Spieler hier zur Auswahl stellt. Mir hat das Spiel wirklich gut gefallen, besonders das nun auch der Rasen Abnutzungserscheinungen hat. Sogar die Fußspuren der Spieler sind zu sehen, wenn – dank Wetterwechsel – die Mannschaften plötzlich im Regen stehen. Wer FIFA 14 sein Eigen nennt, kommt um den Kauf der aktuellen Version nicht herum. Dieser aber lohnt sich, denn realistischer war FIFA noch nie!
(sk)