Obwohl die PlayStation 4 schon einige Monate auf dem Markt ist, sind noch nicht ganz so viele Spiele für die neue Konsole vorhanden. Vielleicht liegt es daran, dass die Konsole schon am Erstverkaufstag ausverkauft war und seitdem keine neuen Konsolen in den Läden zu finden sind? Oder es fällt mehr ins Gewicht, dass die PlayStation 4 – im Gegensatz zur ersten Generation der PlayStation3 – nicht abwärtskompatibel ist? Ich denke, Beides hat damit zu tun, dass an der Spielefront noch ein wenig Flaute herrscht.
Aber immer wieder kommen Spiele auf dem Markt, welche das Herz des Spielers höher schlagen lassen. Und dazu gehört für mich auch Thief aus dem Hause Square Enix. Der Dieb hat somit seinen ersten Auftritt auf der neuen Konsole – aber ob sich dieser auch lohnt? Jein. Kenner der Reihe werden problemlos in das Spiel kommen. Aber: Es gibt auch Momente, wo man das Spiel problemlos an die Seite legen kann, einfach weil es an Reiz verliert.
Werfen wir nun aber erst einmal einen Blick auf die Geschichte im Spiel, wobei die kurz umrissen werden kann. Der Spieler bekommt hier kein neues Meisterwerk geboten, sondern einfach nur eine solide Rahmenhandlung. Der Spieler übernimmt wieder die Rolle von Garret, den großen Meisterdieb. Er hat wieder einen großen Beutezug vor sich, der allerdings schief geht. Kurz darauf stellt Garrett fest, dass er als vermisst galt – und das schon seit 12 Monaten. Was ist passiert? Warum kann er sich nicht erinnern? Nun gilt es wieder etliche Rätsel zu lösen, durch die Level zu schleichen und sich um Gottes Willen nicht erwischen lassen. Wobei anzumerken ist – der Spieler kann sich noch so geschickt und gekonnt bewegen, irgendwann wird sowieso ein Alarm ausgelöst und somit eine Flucht inszeniert.
Es macht natürlich Spaß wieder vorsichtig die Gegend zu erkundigen und dabei aufzupassen keine Wachen anzulocken. Teilweise liegen Glasscherben auf dem Fussboden, die tunlichst umgangen werden sollten. Schränke, Nischen und andere Objekte bieten wunderbare Verstecke, dazu gilt es Schalter hinter Bildern und anderen Objekten zu finden. Das alles liest sich gut, oder? Doch es gibt auch Sachen, die nicht wirklich gefallen. So hat der Spieler unter anderem die Möglichkeit Seilpfeile einzusetzen. Allerdings lassen sich die Pfeile nur an offensichtlichen Stellen anbringen, so dass der Spieler gar nicht groß rumprobieren muss. Auch ist ersichtlich, wo es etwas zu holen gibt. Man sieht schnell, wo man hochklettern kann. Und wenn es silbern oder goldig glänzt, dann sind dort Schalter zu finden oder Beute zu machen. Was etlichen Spielern auch nicht gefallen wird ist, dass es Momente gibt, wo es einfach nicht passt. Garrett springt alleine über kleine Abgründe, kann sich aber im Spiel nicht wirklich frei bewegen. Die Levels wirken schlauchartig, so dass es einem vorkommt als würde man eine Aufgabe nach der anderen einfach abarbeiten. Es fehlt einfach der Charme der vorherigen Spiele der Reihe.
Das soll nun nicht heißen, dass man sich mit Thief nicht amüsieren kann. Wenn der Spieler auf einem erhöhten Punkt steht und seinen Blick schweifen lässt, ist eine wunderschöne Umgebung zu sehen. Diese wurde liebevoll gestaltet und mit vielen Einzelheiten versehen. Ok, so was haben wir schon auf der PlayStation 3 gesehen, aber mir hat es dennoch gefallen. Die Gesichter der Charaktere hätte man besser gestalten können und auch das immer mal wieder die Texturen nachladen, ist ein kleines Manko. Der große Sprung von der PlayStation 3 auf die PlayStation 4 ist jetzt nicht ersichtlich, aber ein ordentliches Bild bekommt der Spieler dennoch geboten.
Die Steuerung ist einfach gehalten, selbst Anfänger des Genres werden hier problemlos zurechtkomme. Ein Tastendruck und Garrett springt selbstständig über die breitesten Abgründe, er sprintet locker durch den Wald und klettert locker überall hoch. Die Minispiele sind meist locker zu lösen, so dass man beim Spielen nicht ins Stocken kommt. Dazu kommen ein sehr guter Soundtrack, tolle Effekte und eine gelungene Synchronisation. Hier kann man wirklich nicht meckern.
Im Ganzen gesehen bekommt der Spieler mit Thief aus dem Hause Square Enix ein gutes Spiel geboten. Dieses reicht vom Charme her zwar nicht an seinen Vorgänger heran, weiß aber dennoch um die 12 Stunden gut zu unterhalten. Sicherlich gibt es einige Punkte, die man verbessern kann – von daher liegt meine Hoffnung auf den fünften Teil der Reihe, der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lassen wird. Wer die Reihe kennt, wird hier sicherlich seinen Spaß haben, auch wenn er einige Abstriche machen muss.
(sk)