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"Tormented Souls 2" aus dem Hause PQube (PC)

Mit „Tormented Souls 2“ kehrt Dual Effect zu den Wurzeln des klassischen Survival-Horrors zurück und liefert eine Fortsetzung, die ihre Inspirationsquellen – etwa die frühen „Resident Evil“- und „Silent Hill“-Teile – stolz zur Schau trägt, dabei aber genug Eigenständigkeit beweist, um mehr als nur nostalgische Gefühle zu wecken. Im Zentrum steht erneut Caroline Walker, die nach den traumatischen Ereignissen des ersten Spiels in ein abgelegenes Herrenhaus zurückkehrt, um eine neue, noch düsterere Spur zu verfolgen. Schon die ersten Minuten machen klar, dass hier kein sicherer Ort existiert. Die klaustrophobischen Korridore, das leise Flackern des Lichts und die allgegenwärtige Stille schaffen eine Atmosphäre, die unweigerlich unter die Haut geht.

Spielerisch bleibt das Grundprinzip unverändert: Es geht um Erkundung, um das sorgfältige Kombinieren von Gegenständen und das Lösen teils kniffliger Rätsel. Ressourcen sind knapp, Munition will gut eingeteilt sein, und wer unüberlegt handelt, steht schnell ohne Verteidigung da. Diese klassische Struktur wird durch einige moderne Anpassungen ergänzt – etwa leicht überarbeitete Steuerungsoptionen, die etwas mehr Bewegungsfreiheit erlauben, ohne den Charme der festen Kameraperspektiven zu verlieren. Die Rätsel selbst sind logisch aufgebaut, oft mehrstufig und erfordern Aufmerksamkeit für Details. Wer alte Genregrößen liebt, wird hier genau das finden, was diese Spiele einst so faszinierend machte: das Gefühl, völlig auf sich gestellt zu sein und mit kühlem Kopf überleben zu müssen.

Inhaltlich vertieft „Tormented Souls 2“ die psychologische Komponente. Caroline ist kein unbeschriebenes Blatt mehr, sondern eine Figur, die ihre Erlebnisse sichtbar gezeichnet haben. Die Geschichte bewegt sich zwischen religiösen Symbolen, familiären Geheimnissen und verstörenden Visionen, die sich geschickt miteinander verweben. Dual Effect gelingt es, immer wieder Momente des Zweifels einzubauen – was ist real, was Einbildung, und was verbirgt sich hinter den Schatten der Villa Hess? Diese Frage zieht sich als roter Faden durch das gesamte Spiel und sorgt dafür, dass die Spannung nie abreißt.

Technisch macht der zweite Teil einen deutlichen Sprung nach vorne. Die Entwickler haben sichtbar an der Engine gefeilt: Licht und Schatten sind intensiver, die Texturen feiner, die Animationen flüssiger. Besonders beeindruckend ist das Zusammenspiel aus Beleuchtung und Umgebung, das selbst einfache Räume bedrohlich wirken lässt. Die Optik bleibt ihrem leicht stilisierten, düsteren Look treu, wirkt aber deutlich ausgereifter als noch beim Vorgänger. Auf leistungsstarken PCs entfaltet sich die ganze Pracht der düsteren Farbpalette und der feinen Details in den Umgebungen, während auch auf mittleren Systemen eine stabile Performance geboten wird.

Das Sounddesign trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Knarzende Böden, flackernde Lampen und das ferne Atmen unsichtbarer Wesen schaffen eine akustische Dichte, die für Gänsehaut sorgt. Musik wird sparsam eingesetzt, dafür aber gezielt, um Schlüsselmomente zu betonen oder die Anspannung in bestimmten Szenen zu steigern. Die Synchronisation ist solide, die Sprecherleistungen unterstützen den ernsten Ton der Geschichte, auch wenn manche Dialoge bewusst etwas überzeichnet wirken, um den Stil der alten Horror-Adventures zu wahren.

In puncto Steuerung bleibt „Tormented Souls 2“ seiner Linie treu: Die festen Kameraperspektiven erzeugen eine filmische Atmosphäre, schränken die Übersicht aber gelegentlich ein. Gerade in engen Räumen oder bei hektischen Gegnerbegegnungen kann das Handling etwas hakelig wirken. Doch genau das gehört zur Intention des Spiels – es geht nicht um Leichtigkeit, sondern um Kontrolle und Unsicherheit. Wer mit dieser Mechanik umgehen kann, wird sie als spannungsfördernd empfinden; Neulinge hingegen brauchen eine kurze Eingewöhnungszeit.

Insgesamt ist „Tormented Souls 2“ ein in sich stimmiges, detailverliebtes Werk, das den Geist der alten Survival-Horror-Ära ins moderne Zeitalter transportiert, ohne seine Wurzeln zu verleugnen. Es ist langsamer, nachdenklicher und atmosphärischer als viele aktuelle Horrortitel und zieht seinen Reiz nicht aus Schockeffekten, sondern aus subtiler Bedrohung. Trotz kleiner technischer Ecken und Kanten überzeugt das Spiel mit seiner dichten Atmosphäre, einer spannenden Geschichte und einem starken Gefühl von Isolation.

Für Genre-Fans ist „Tormented Souls 2“ daher ein Pflichtkauf. Es vereint das Beste aus zwei Welten: die bedrückende Stimmung und das klassische Spieldesign vergangener Tage mit einer modernen Präsentation, die zeigt, dass echter Horror auch 2025 noch aus Spannung, Stille und Fantasie entstehen kann – und nicht aus purer Effekthascherei.

Zusätzliche Informationen

Platform: Steam
Hersteller: PQube
Titel: Tormented Souls 2
Altersfreigabe: USK 16
Genre: Survival-Horror
Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
Betriebssystem: Windows 10/11
Prozessor: Intel Core i5-3470 or AMD Ryzen 5 1400
Arbeitsspeicher: 12 GB RAM
Grafik: NVIDIA GeForce GTX 960, 4 GB or AMD Radeon R9 380, 2 GB
Soundkarte: DirectX compatible soundcard
Speicherplatz: 44 GB verfügbarer Speicherplatz
Erscheinungstermin: 23.10.2025

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"Tormented Souls 2" aus dem Hause PQube (PC)

"Tormented Souls 2" aus dem Hause PQube (PC)

"Tormented Souls 2" aus dem Hause PQube (PC)

"Tormented Souls 2" aus dem Hause PQube (PC)

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