Angeschaut: Das Kanu des Manitu Fast ein Vierteljahrhundert nach Der Schuh des Manitu melden sich Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian zurück auf der großen Leinwand – und beweisen, dass der wilde Westen der Comedy noch lange nicht ausgestorben ist. Mit Das Kanu des Manitu gelingt Herbig eine Fortsetzung, die geschickt zwischen Nostalgie und frischem Witz balanciert. Schon die ersten Szenen erinnern unverkennbar an den Kultfilm von 2001, doch die Geschichte schlägt neue Haken: Abahachi und Ranger geraten diesmal in die Fänge einer Bande, die es auf das geheimnisvolle Kanu des Manitu abgesehen hat. Gemeinsam mit Dimitri und Mary stolpern sie durch ein Abenteuer, das noch absurder, turbulenter und bildgewaltiger daherkommt als beim ersten Mal.
Der Humor trägt unverkennbar die Handschrift von „Bully“: Es gibt jede Menge Slapstick, Sprachwitze und liebevolle Parodien auf Western-Klischees. Wer den ersten Teil mochte, wird hier wieder in eine Welt der Running Gags, schrägen Charaktere und überdrehter Situationen hineingezogen. Auch optisch kann sich die Produktion sehen lassen: Gedreht wurde an imposanten Schauplätzen, die der Persiflage einen fast epischen Rahmen geben, ohne den leichten Tonfall zu verlieren.
Besonders charmant wirkt das Wiedersehen mit den altbekannten Figuren. Michael Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian haben ihren Spielfluss nicht verloren und liefern die vertraute Chemie, die den Vorgänger zum Kult machte. Dazu kommt ein Hauch Melancholie: Mit Sky du Mont in seiner letzten Rolle als Santa Maria erhält der Film einen würdigen, beinahe feierlichen Moment.
Natürlich ist die Fortsetzung kein Film für Feuilleton-Puristen. Manche Gags sind derb, manche Pointen wirken vertraut, und wer schon 2001 mit dem Humor nichts anfangen konnte, wird auch diesmal nicht bekehrt. Doch die Reaktionen im Kino zeigen: Das Publikum lacht, und zwar laut und herzlich. Mit rund 770.000 Besuchern am Startwochenende hat sich bereits angedeutet, dass Herbig den Nerv der Zeit erneut getroffen hat.
Unterm Strich ist Das Kanu des Manitu eine gelungene Rückkehr in die absurde Westernwelt, die einst Filmgeschichte schrieb. Es ist eine Komödie, die sich nicht scheut, nostalgische Gefühle zu bedienen, aber genug neue Ideen mitbringt, um nicht wie eine bloße Kopie zu wirken. Wer Lust auf zwei Stunden ausgelassene Unterhaltung hat, findet hier genau das: einen wilden Ritt durch den Humor-Kosmos von Bully Herbig, der zeigt, dass manche Blutsbrüder einfach zeitlos sind.
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