Es war der 14. Juni 2013, als Sony Interactive Entertainment das Spiel „The Last of Us Part I“ exklusiv für PlayStation 3 in den Handel gebracht hatte. Zur Erinnerung: Das Spiel dreht sich um eine tödliche Infektion, die vor zwei Jahrzehnten fast alles Leben auf unseren Planeten ausgelöscht hat. Es scheint ein normaler Abend zu sein. Die kleine Sarah sitzt zusammen mit ihrem Vater Joel auf dem Sofa, sie schauen sich zusammen einen Film an. Bevor sie dann bald zu Bett geht, überreicht sie ihrem Vater noch seine Uhr, die sie für ihn hat reparieren lassen. Dann gibt es einen Zeitsprung von einigen Stunden. Sarah liegt im Bett als ihr Telefon klingelt. Ihr Onkel ist am Apparat und will dringend ihren Vater sprechen. Noch bevor sie nachfragen kann, was passiert ist, ist der Verbindung unterbrochen. An dieser Stelle übernimmt der Spieler die Kontrolle über Sarah. Er bewegt sie durch das Haus – immer auf der Suche nach ihrem Vater. So findet man im Badezimmer eine Zeitung, die über einen neuen Virus berichtet. In der Küche ist Joels Handy, mit acht unbeantworteten Anrufen. Das Mädchen kann eine Explosion vom Fenster sehen, dann sprintet plötzlich ihr Vater in die Küche. Zusammen fliehen sie ins Ungewisse.
Nun wurde das Spiel noch einmal überarbeite und für die PlayStation 5 in den Handel gebracht. Aber was ist nun neu? Und, lohnt es sich dafür Geld auszugeben, zumal das Spiel in der Standard-Edition gut 80 Euro kostet? Was zuerst auffällt ist, dass sich die Grafik verbessert hat. Dieser wurde mit der neusten PS5-Engine-Technologie von Naughty Dog von Grund auf neu aufgelegt, selbst kleineste Details wurden verbessert. Die Umgebung wirkt noch realistischer, die Atmosphäre hat uns sehr gut gefallen. Dazu kommen die kürzeren Ladezeiten, welche fast nicht mehr vorhanden sind. Ihr kennt das selbst, ihr wollt spielen und werdet durch lange Ladezeiten immer wieder ausgebremst – das gibt es hier nicht mehr. Durch die neue, verbesserte Audio-Engine von Naughty Dog wurde auch der Ton verbessert, egal ob man das Spiel über die Kopfhörer genießt oder die PlayStation an eine Anlage anschließt. Man hört die Schritte im knirschenden Schnee ebenso, wie das leise Flattern von Papier, das durch die Luft fliegt. Die bekannten Waffen sind auch wieder mit dabei, allerdings bekommt der Spieler nun dynamischen Widerstand geboten, also beispielswiese ist ein Rückstoß beim Abfeuern der Waffe zu spüren.
Also lohnt sich das Spiel? Wir sagen, ja. Schön ist, dass die Story-Erweiterung „Left Behind“ vorhanden ist, so kann man einen schönen Blick auf die Freundschaft zwischen Ellie und Riley werfen, welche von der Zeit her vor dem Unglück anzusetzen ist. So sind die Charaktere besser zu verstehen, warum sie zu den geworden sind, wie sie nun sind. Dafür ist kein Multiplayermodus mehr vorhanden, dafür kann man nach den Durchspielen der Hauptgeschichte neue Objekte und Kleidung freischalten. Auch gibt es eine neue Herausforderung, welche es in sich hat. Denn der „Erbarmungslos -Modus“ beinhaltet, dass das Spiel vorbei ist, wenn Ellie oder Joel das Zeitliche segnen, zudem sind keine Hilfen vorhanden. Es gibt kein Speichern, nichts, es ist dann definitiv vorbei. Davon ab kann man in jedem Modis die Schwierigkeitsstufe einstellen und diese nach eigenen Wünschen anpassen.
Grafisch kann sich die aktuelle Version mehr als sehen lassen. Jede kleine Regung in den Gesichtern der Charaktere ist zu erkennen, alles wirkt sehr realistisch, die Weitsicht wurde verbessert, es gibt hochauslösenden Texturen und alles läuft verdammt flüssig ab. Der Spieler bekommt hier ein faszinierendes Amerika zu sehen, dass nach und nach von der Natur zurückerobert wird. Die Schatten und Lichtspiele sind perfekt. In den Gebäuden ist der Verfall ebenso sichtbar wie auf den Straßen, liebevoll gestaltete Details wurden sind überall zu sehen. Uns haben besonders die Spiegel am Anfang in Verbindung mit den Schatten der Charaktere begeistert, die durch das Licht der Nachttischlampe entstanden sind. Dazu kommt der gelungene Sound, die Effekte verteilen sich homogen auf alle Lautsprecher und wenn Joel mit Ellie durch die Stadt schleicht, raschelt und knarzt es überall. Es sind hier die kleinen Details, die ins Auge fallen und begeistern!
Also, soll man sich das Spiel holen? Wir sagen immer noch, ja. Schon vor gut zehn Jahren konnte uns das Spiel in den Bann ziehen und daran hat sich nichts verändert. Die Neuerungen haben uns gefallen und wir haben und gerne auf ein Wiedersehen mit Ellie und Joel eingelassen. Die Geschichte ist zeitlos, wer Action-Adventure mit Survival-Horror-Elementen mag, kann auf der PlayStation 5 auf jedem Fall zuschlagen. Kauftipp!
(sk)