Hercule Poirot ist wieder da – und das in einem neuen Spiel! Denn soeben ist mit „Agatha Christie - Hercule Poirot: The First Case“ das neue Adventure-Puzzle aus dem Hause „Microids“ für Nintendos Switch, Microsofts Xbox, dem PC und Sonys PlayStation 4 (aufwärtskompatible auf PlayStation 5) in den Handel gekommen. Die Romanfigur der britischen Schriftstellerin Agatha Christie hatte unter anderem schon Auftritte in Filmen und Serien, in Hörspielen und Comics, sowie aus über 30 Kirminalromanen. Und natürlich taucht er immer wieder in Spielen auf. Wir hatten schon das Vergnügen in "Agatha Christie - Das Haus an der Düne" (PC, Wimmelbild) und in „Agatha Christie – The ABC Murders" zu begleiten, so dass wir uns gefreut haben einen neuen Fall mit ihm zu lösen.
Werfen wir einen Blick auf die Geschichte im Spiel. Diese entführt die Zuschauer in die jungen Jahre des Detektivs, der gerade eine Einladung ins Haus der bedeutenden Familie Van den Bosch bekommen hat, die an diesem Abend die Verlobung ihrer Tochter bekannt geben will. Das große Herrenhaus ist festlich geschmückt, die Gäste sind neugierig und die zukünftige Braut aufgeregt. Zuerst verläuft alles ruhig, doch dann kommt ein Schneesturm auf, der die Menschen zwingt im Hause zu bleiben. Was in der Regel kein Problem sein sollte wird schwierig, als ein Mord im Haus passiert. Zum Glück ist Detektiv Hercule Poirot direkt vor Ort und kann die Ermittlungen umgehend aufnehmen.
Aber das ist nur ein Fall von Vielen, denn zuerst muss der Detektiv einen Diebstahl ausklären. An den Fall kommt er heran, als er eines Tages die Straße entlangschlendert und dabei auf eine junge Dame trifft, die reichlich aufgeregt ist. In der Villa, in der sie lebt, wurde ein Diebstahl begangen und sie würde seine Hilfe benötigen. Natürlich geht Hercule mit und ist schon bald dabei einen Garten nach Spuren zu durchsuchen. Es dauert auch nicht lange, bis er auf eine Leite, einen großen Wasserfleck und sogar auf Fußspuren stößt, die in seinen Augen vielleicht mit dem Diebstahl zu tun hatten.
Schon in „The ABC Murders“ hat uns die Arbeit mit dem Detektiv gefallen, nun ist er in seinem neuen Abenteuer noch ein Jungspund, der sich seine Sporen noch verdienen muss. Der Spieler übernimmt hier nun die Kontrolle über die Charaktere im Spiel, löst Rätsel und durchsucht das Haus und die Umgebung nach Hinweisen. Wichtig ist es, dass man die Personen, die man trifft, anspricht. Man kann zwischen verschiedenen Fragen wählen, man sollte sich gut merken was man erzählt bekommt. Die Hinweise, egal ob aus Gesprächen oder ob man ein Objekt untersucht hat, werden in der Gedankenkarte gesammelt und sind jederzeit mit Druck auf die Y-Taste wieder einsehbar.
Wenn ein Ausrufezeichen danebensteht, ist diese These, die man aufgestellt hat, noch nicht bestätigt. Wenn man eine kleine Kette sieht, ist die These zum Verknüpfen frei gegeben, da diese bestätigt wurde. Hier ist auch ersichtlich, welche Aufgaben noch erledigt werden müssen. Auch kann man hier mit den Schultertasten zu den Profilen der verschiedenen Charaktere schalten. Hier ist alles ersichtlich, was man bisher über die jeweilige Person herausgefunden hat. Gut und übersichtlich gemacht, wir sind auf jedem Fall zufrieden.
Die technische Seite … Ein wenig erinnert uns diese an ein PC-Spiel. Alles läuft flüssig, aber es wirkt alles auch etwas kantig und steif. Dennoch sind viele Details zu erkennen, besonders wenn es ins Innere des Hauses geht, kommen die Einzelheiten zum Vorschein. Ein wenig nervig ist, dass sich der zu bewegende Charakter echt langsam bewegt, wenn man eine größere Strecke gehen muss, fällt dieses besonders auf. Dafür überzeugen die kleinen Effekte, die es immer wieder zu entdecken gibt. Insgesamt sind wir mit dem Bild dennoch zufrieden, zumal es keine großen Fehler gibt. Auch der Ton kommt hier gut an, die Sprachausgabe liegt in Englisch und Französisch vor. Beide Tonspuren sind sehr gut zu verstehen, der Humor der Charaktere kommt gut an, besonders Hercule Poirot hat immer mal einen trockenen Spruch auf den Lippen. Da die Charaktere unterschiedliche Sprecher haben, wird die Geschichte angenehm erzählt. Wer schon das erste Spiel der Reihe mochte, wird auch hier zufrieden sein.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit „Agatha Christie - Hercule Poirot: The First Cases“ aus dem Hause „Microids“ ein schönes Detektiv-Adventure geboten, welches eine Spielzeit von gut 12 Stunden verspricht. Es sind viele Wendungen vorhanden, so dass keine Langweile aufkommt. Wir haben gerne mit Hercule Poirot eine kleine Zeitreise unternommen und zusammen mit dem Detektiv ein paar neue Fälle gelöst.
(sk)