12 Jahre ist es her, dass der kleine „Sackboy“ in „Little Big Planet“ das Licht der Welt erblickte. Gekleidet wie ein Kartoffelsack und mit vielen Grimassen versehen, kann das kauzige Geschöpf daher und eroberte die Herzen der Spieler in Sturm. Bei „Sackboy: A Big Adventure“ handelt es sich nun um das vierte Spiel der Reihe, welches gerade von „Sony Interactive Entertainment“ exklusive für die PlayStation in den Handel gekommen ist. Wieder steht das gestrickten Knautschgesicht im Mittelpunkt, diesmal soll er sogar eine ganze Welt retten!
Wo das Knautschgesicht im Mittelpunkt steht, bzw. wo ganz viele seiner Art vorhanden sind, ist alles bunt und voller Leben, die Phantasie findet hier keine Grenzen. Die Wesen leben alle zusammen auf einen bunten Planeten, alle sind hier glücklich und zufrieden. Aber wie das nun mal so ist, kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es den Nachbarn nicht gefällt. Und so tritt der Bösewicht Vex auf dem Plan, der mit einem riesigen Sauger versucht alle Bewohner einzusaugen, um so an ihre ganze Phantasie zu kommen. Allein der Sackboy kann sich mit einer Rakete retten und sogar noch den gezeichneten Plan des Gauners mitnehmen. Die Rettung seiner Welt liegt nun in den kleinen Händen des gehäkelten Helden, der sich auch umgehend aus dem Weg macht und verschiedene Welten aufsucht.
Der Spieler, im Übrigen können bis zu vier Spieler gleichzeitig im Koop zusammen antreten, hat nun die Aufgabe so viele Traumkugeln (sehen aus wie Murmeln) zu finden wie es geht. Diese liegen überall in den Welten herum, mal frei zugänglich, mal versteckt, und dienen dazu weitere Welten freizuschalten und so Vex näher zu kommen. Denn die Ratte hält sich bedeckt und man muss etliche Welten besuchen, um ihn zu finden und somit auch die Phantasie und weitere Knautschgesichter zu retten. Hier rennt, springt und hüpft man durch das Level, öffnet Türen, balanciert über Seile, sucht Schlüssel und vieles mehr. Die Welten sind auf dem Boden durch runde Löcher gekennzeichnet, welche sich öffnen und so den Eingang frei geben.
Einige Welten erfordern mehr als einen Spieler, was aber vorher angezeigt wird. Die Öffnungen im Boden, die ein Sackboygesicht zeigen, sind ein Speicherpunkt. An diesen Stellen beginnt man wieder wenn man das Zeitliche gesagte hat. Oh ja, man kann hier durchaus sterben, dann fliegt ein durchsichtiger Sackboy gen Himmel und der Spieler findet sich am letzten Speicherpunkt wieder. Wie viele Leben man noch zur Verfügung hat, sieht der Spieler in der rechten oberen Ecke, sind diese verbraucht, beginnt der Spieler nicht am letzten Speicherpunkt, sondern am Anfang der Level. Hat man es bis zum Ende der Level geschafft, bekommt der Sackboy einen Pokal und es wird ein Foto gemacht, welches auch dazu dient, die Level zu kennzeichnen die man schon besucht hat.
Wer nun glaubt, dass „Sackboy: A Big Adventure“ ein Kinderspiel ist, der irrt. Denn hier werden nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen auf ihre Kosten kommen. Wenn zum Beispiel der „rollende Yeti“ die Verfolgung aufnimmt und kleine Monster den Weg versperren, dann kommt keine Langweile auf! Sogar kleine Rätsel sind vorhanden, denn ab und zu muss man beispielsweise auf höhere Ebenen kommen oder auch Türen öffnen. Dank der einfachen Steuerung werden auch Neueinsteiger locker zurecht kommen, es gilt unter anderem an Leinen zu ziehen, zu springen, Kugeln zu werfen und man kann sogar einen Hilfshelikopter herbeirufen, damit man über breitere Abgründe kommt. Dazu kann man flattern und werfen, greifen und rollen … probiert einfach aus was der Kleine alles drauf hat. Die Grafik kann man kaum beschreiben. Alles ist bunt, bewegt sich ... es sieht aus wie auf einer riesigen Collage. Man kann das schwer beschreiben, das muss man sich einfach ansehen. Die Farben sind kräftig, die Schärfe sehr gut und die Animationen bewegen sie flüssig und völlig fehlerfrei. Die Physik ist sowieso einwandfrei. Wenn der Sackboy über einen Hochflorteppich geht, hat der Spieler das Gefühl die Flauschigkeit zu spüren. Die Teppichfransen bewegen sich zusammen mit den Strickmännchen, wenn etwas durch die Gegend hüpft, dann nur physikalisch korrekt. Herrlich, ehrlich!
Damit alles noch bunter und verrückter wird, kann man verschiedene Kostüme freispielen und diese per Knopfdruck vor jedem Level wechseln. Auch gibt es viele Geheimnisse zu entdecken, so dass es sich echt lohnt hier einmal einen Blick zu riskieren. Im Ganzen gesehen können wir „Sackboy: A Big Adventure“ uneingeschränkt empfehlen. Der Soundtrack geht ins Ohr, der Sackboy und seine Freunde sind einfach nur knuffig und die ganzen Level einfach nur klasse. Hier ist schnell zu sehen, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wurde. Kauftipp!
(sk)