Im Jahre 2002 war es soweit, das erste Spiel der Reihe „Mafia“ kam für den PC, zwei Jahre später auch für die Xbox und die Playstation 2 in den Handel. Der Third-Person-Shooter, der in etlichen Missionen auch als Action-Adventure und als Rennspiel durchgeht, war schnell beliebt, so dass schon 2007 der zweite Teil folgte. Es sollten dann neun Jahre ins Land gehen, bis die Fans das dritte Spiel der Reihe nach Hause holen konnten. Nun schreiben wird das Jahr 2020, innerhalb der kommenden vier Wochen sollen die Xbox Series X und die PlayStation 5 erscheinen. Zeit, dass Mafia noch einmal ein neues Gewand bekommt und somit auch auf der neuen Konsolengeneration attraktiv ist. Die Fans konnten die Trilogie für knapp 60 Euro vorbestellen und sich damit den Zugriff auf alle drei Spiele sichern. Allerdings: Während man Teil zwei als Remastert-Version und Teil drei als Re-Release-Version sofort auf Disc dabei hatte oder herunterladen konnten, folgte das Remake von Teil eins erst später.
Einmal kurz zusammengefasst: Teil zwei (Empire Bay, 1943)hat sich vom Spiel her nicht verändert, allein bei den Texturen und den Effekten wurde nachgearbeitet, so dass es auch in 4K eine gute Figur macht. Dazu sind in der Trilogie alle DLCs des zweiten Teils vorhanden: Story-DLCs: „The Betrayal of Jimmy“, „Jimmy’s Vendetta“, „Joe’s Adventures“. Bonuspacks: „Renegade Pack“, „Greaser Pack“, „Vegas Pack“, „War Hero Pack“. Am dritten Teil (New Bordeaux, 1968) der Trilogie wurde nichts verändert, auch hier sind alle DLCs vorhanden: „Schneller, Baby!“, „Offene Rechnungen“, „Zeichen der Zeit“. Bonuspack: „Waffen-Paket: Richter“, „Geschworener und Henker“, „Paket: Familien-Rabatt“. So gesehen hat sich bei den beiden Teilen nicht wirklich viel verändert, einen weiteren Bonus gibt es aber noch. Denn wer im Besitz der überarbeiteten Version von „Mafia II“ ist, bekommt automatisch Goodies freigeschaltet. So kann man in allen Teilen über Virtos Lederjacke, sowie über die Autos und Jacken von Tommy und Lincoln verfügen.
Das erste Spiel der Reihe hat die meisten Veränderungen erfahren, unter anderem wurde der englische Soundtrack überarbeitet. So konnte man zwar viele Darsteller der ersten Stunden zurückgewinnen, aber einige Charaktere wurden neu besetzt. Der fiktive Ort „Lost Heaven“ wurde neugestaltet, hier nahmen sich die Macher das alte New York und Chicago aus dem 1920er und 1930er Jahren als Vorbild. Es sind so viele Details zu entdecken, einfach klasse! Alte Autos fahren durch die Stadt, Fußgänger, passend zu der damaligen Zeit gekleidet, flanieren über den Gehwegen, selbst Chinatown ist leicht an den wunderbaren Gebäuden zu erkennen. Tommy, der in der ersten Version des Spiels einen Wagen bedienen konnte, kann nun auch mit dem Motorrad durch die Gegend fahren, wodurch man einige schmal Stellen besser passieren kann. Auch wer den ersten Teil der Trilogie kennt, bekommt hier echt was Neues geboten. Ansehen!
Die technische Seite ist vielleicht nicht immer optimal, in unseren Augen aber sehr gut gelungen. Auch wenn die Grafik das Rad nicht neu erfindet, gefallen die vielen Details, wie die alten Schilder und Plakate, die der damaligen Zeit ebenso wie die Autos und die Kleidung sehr gut angepasst wurden. Dazu kommen gelungene Licht- und Schatteneffekte, sowie ein toller Tag- und Nachtwechsel und eine schöne Weitsicht. Ja ok, ab und zu sind kleine Schwächen zu sehen, mal bauen sich andere Charaktere recht spät auf, die Menschen in den Bezirken wirken ein wenig leblos oder es gibt ein Kantenflimmern zu sehen – dennoch ist die damalige Zeit super eingefangen, wir sind zufrieden. Dazu kommen gelungene Zwischensequenzen, welche die Geschichte aus dem Spiel weitererzählen.
Mit der Steuerung kommen nicht nur die „Alten“, sondern auch Neueinsteiger der "Mafia-Trilogie" problemlos klar. Egal ob man zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Motorrad unterwegs ist, es reicht ein kleiner Tastendruck um die Richtung zu bestimmen. Sache aufnehmen, den Charakter bewegen, alles kein Problem, schön isst, dass man sich frei in der offenen Welt bewegen kann. Wir sind hier auf jedem Fall zufrieden. Auch der Ton gefällt. Nicht nur, dass die Dialoge stimmig sind und immer wieder ein guter Humor aufblitzt, auch die deutschen Sprecher machen ihre Sache richtig gut. Die derberen, teils rassistischen Aussagen gehören zum Spiel und die Musik, von unter anderem Johnny Cash und den Rolling Stones, klingt super. Egal ob beispielsweise Jazz, Blues oder Country, jeder Spieler sollte sich einmal durch die verschiedenen Radiosender arbeiten oder vor einer Kneipe stehen bleiben und der Musik zuhören.
Im Ganzen gesehen bietet die „Mafia Trilogie“ alles was das Herz begehrt. Eine gelungene technische Seite, tolle Neuerungen und packende Herausforderrungen. Man kann zwischen drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen, die USK 18 ist gerechtfertigt, da das Spiel recht brutal und viel Blut zu sehen ist. Wir hatten auf jedem Fall viel Spaß und finden, dass hier alles richtig gemacht wurde!
(sk)