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"Shenmue III" aus dem Hause Deep Silver (PlayStation 4)

Ryo ist wieder da! Fast zwei Jahrzehnte mussten die Fans warten, bis der dritte Teil von „Shenmue“ in den Handel gekommen ist. Hatten wir die ersten beiden Teile der Reihe noch auf der Dreamcast gespielt, erschien der Nachfolger nicht für alle Konsolen, sondern „nur“ für die PlayStation 4. Wir haben uns die Konsolenversion einige Tage genauer angesehen und uns gerne auf charmante Art in die Vergangenheit entführen lassen. Die Geschichte im Spiel dreht sich um den schon genannten Ryo, ein junger Kampfkünstler, der 1987 von Yokosuka nach Guilin reiste, um Lan Di, den Mörder seines Vaters, zu finden. Mit Ling Shenhua trifft er dort auf ein geheimnisvolles Mädchen, welches er schon in seinen Träumen gesehen hatte. Nachdem sie erfahren das sie der Legende nach einen gemeinsamen Weg gehen werden, machen sie sich zusammen auf die Reise.

Fans der Reihe wissen, dass das zweite Spiel in einer Höhle endete, weit oben in den chinesischen Bergen. Wer sich nicht erinnern kann oder die Reihe noch nicht kennt, bekommt im Hauptmenü eine Hilfe, denn hier kann man eine „Zusammenfassung“ abrufen. Der Spieler übernimmt hier die Rolle von Ryo, der sich nun zusammen mit Ling auf die Suche nach den Steinmetz macht. Der erste Weg führt sie von den Abbildern der Spiegel ins nächste Dorf, wo man mit verschiedenen Bewohnern sprechen sollte. Man sollte sich die Zeit nehmen alle zu fragen, denn wenn man in diesem Spiel etwas braucht, dann ist es Geduld. Hier läuft nichts ruck zuck ab, sondern immer gemächig … also langsam. Dennoch sind auch Kämpfe vorhanden, die mit der Zeit immer umfangreicher und auch schwieriger werden. In den Dojos lernt Ryo neue Moves, hier werden seine Kräfte und Fähigkeiten gesteigert.

Auch sind wieder Minispiele vorhanden – oftmals Glücksspiele, und man muss wieder alles mögliche Sammeln um Geld zu verdienen. Und Geld ist auch bitter nötig, denn nach der Arbeit (oder nach einem Kampf) hat Ryo Hunger. Und dieser sollte baldigst gestillt werde. Gut ist, dass Ryo, der zu Beginn des Spiel futtern kann wie eine siebenköpfige Raupe, mit der Zeit mehr Ausdauer bekommt und dann auch mal länger auf Essen verzichten kann. Zwar ist immer wieder etwas Essbares zu finden, dennoch sollte man auch immer etwas Futter und auch heilendes Schlangenöl mit bei sich tragen. Bringt ja nichts wenn Ryo nach dem Training und der Arbeit so kaputt ist, dass eine lockere Ohrfeige ihn ins Land der Träume schickt. So gehen die Tage dahin, man schläft, geht seinen Hinweisen nach, verdient Geld, Trainiert, isst etwas und geht wieder schlafen.

Nun werfen wir doch mal einen Blick auf die Steuerung. Uns ging diese locker von der Hand, mit den linken Stick bewegt sich Ryo, Drehungen erfolgen mit den rechten Stick. Wenn Quick-Time-Sequenzen kommen wird angezeigt was gedrückt werden muss, was hier auch wunderbar funktioniert. Bei Kämpfen kommen zusätzlich die Button zum Einsatz, was nach ein wenig Übung ebenfalls gut funktioniert. Dazu kommt eine gute Sprachausgabe, die wahlweise in englischer und in japanischer Sprache mit deutschen Untertiteln vorhanden ist. Die Sprecher gehen in Ordnung, in der Regel passen sie zu den jeweiligen Charakter, sehr selten hat man danebengegriffen und einen Sprecher mit wenig Elan ausgesucht. Die deutschen Untertitel sind gut zu lesen und zu verstehen, auch wenn diese nicht immer mit der englischen Sprachausgabe konform gehen. Die Grafik geht in Ordnung, diese ist nicht auf den neusten Stand, weckt aber positive Erinnerungen und verfügt über Charme. Dazu bekommt man unterschiedliche Hintergründe zu sehen, die Charaktere wurden nett gestaltet, sie verfügen über einen hohen Wiedererkennungswert. So gibt es immer mal wieder etwas Neues zu entdecken – oder auch etwas altes, wenn man die beiden Vorgänger der Reihe kennt.

Im Ganzen bekommen die Spieler mit „Shenmue III“ aus dem Hause Deep Silver in unseren Augen eine gelungene Fortsetzung der Reihe geboten, die uns persönlich gut gefallen hat. Die Charaktere verfügen über einen hohen Wiedererkennungswert, die Geschichte wird interessant und ohne Längen erzählt. Ok, manchmal bleibt Ryo an Ecken hängen oder weigert sich an einen Menschen vorbei zu gehen, da diese zu dicht an einer Wand stehen und er nicht durch kommt. Aber das sind Kleinigkeiten, welche den Charme des Spiels nicht stören. Sicherlich ist es förderlich die beiden Vorgänger zu kennen und zu mögen, mit dem dritten Spiel der Reihe zu beginnen wird wohl nicht funktionieren. Nicht, weil man die Geschichte nicht kennt, da kommt man schon rein, sondern weil es sich bei „Shenmue“ um eine recht spezielle Reihe handelt, die nicht wirklich auf die breite Masse zugeschnitten ist. Wer sich aber mit dem Spiel anfreunden kann, bekommt hier kleine, sehr schöne Mikrokosmen geboten, die mit einer sehr gelingen Atmosphäre überzeugen können. Dazu kommt der schöne Soundtrack, so dass man mit diesem Spiel eine schöne Zeit verbringen und dabei viel entdecken kann!

(sk)

Zusätzliche Informationen

Konsole: PlayStation 4 (Pro)
Hersteller: Deep Silver
Titel: Shenmue III
Altersfreigabe: USK ab 12 freigegeben
Genre: Action/Abenteuer/Rollenspiele
Spieler: 1
PAL HD: 720p,1080i,1080p
HDD: 23.94 GB
Controller: Dualshock 4
Erscheinungstermin: 19.11.2019

Hier gehts zum Download

"Shenmue III" aus dem Hause Deep Silver (PlayStation 4)

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