Auch wenn „Shadow of the Colossus“ nicht zu den Verkaufsschlager von Sony Interactive Entertainment zählt, wissen Fans des Genres die kleine Perle zu schätzen, die im Jahre 2006 erstmalig in Deutschland für die PlayStation 2 erschienen war. Im Oktober 2011 folgte die Umsetzung für die PlayStation 3, nun können sich die Fans auf „Shadow of the Colossus“ für die PlayStation 4 freuen. Wir erinnern uns noch gut daran, wie wir vor 12 Jahren vor dem Fernseher saßen und uns die riesigen Gegner angeschaut haben. Und wenn wir schreiben groß, dann meinen wir das auch so – also richtig riesig.
Bei „Shadow of Colossos“ bekommt der Spieler ein reines Actionspiel geboten, welches durch riesige Gegner und eine wunderschöne Umgebung punkten kann. Egal ob Wüste oder Wald, alles wurde sehr detailliert dargestellt. Der Spieler übernimmt in diesem Spiel die Rolle von Wander, der sich gerade in einem verbotenen Land aufhält. Er möchte mit der Hilfe der Götter ein totes Mädchen wieder auferstehen lassen. Bevor ihm sein Wunsch gewährt wird, muss er 16 Riesen besiegen. Also macht sich Wander auf die Suche nach seinen Gegnern, die überall in der Spielwelt verteilt sind. Dazu hält er sein Schwert in die Luft und folgt dem Lichtstrahl, wobei er unterwegs immer wieder auf viele unterschiedliche Gegner trifft die er besiegen muss. Teilweise sind auch Klettereinlagen vorhanden, besonders wenn man es mit den Riesen persönlich zu tun bekommt. Diese sind auf unterschiedliche Art und Weise zu besiegen, so dass zu keinem Zeitpunkt Langweile aufkommt.
Wenn man sich das Intro anschaut wird klar, dass bei diesem Spiel keine Hast angesagt ist. Das Spiel nimmt sich die Zeit auf die Geschichte, die Umgebung und den tollen Soundtrack einzugehen. Wenn Wander das erste Mal auf den großen Pferd in den Tempel reitet um die Leiche des Mädchens dort abzulegen, hält man unwillkürlich die Luft an, die Szene ist einfach wunderschön. Allerdings dauert die Ruhe nur so lange, bis die ersten Schattenmonster auftauchen – und dann geht es rund. Wenn der Spieler sich dann auf dem Weg macht die Monster zu finden, muss er durch eine Welt, die nicht wirklich toll gelungen ist. Überall ist Nebel, Ruinen erheben sich aus der Düsternis und es ist kein weiterer Mensch zu sehen. Selten hat man sich so alleine gefühlt wie in „Shadow of Colossos“.
Wir raten hier immer mal wieder auf den neuen Fotomodus zurückzugreifen, um die Umgebung für die Ewigkeit festzuhalten. Irgendwann, wenn man durch die menschenleere Gegend streift, beginnt der Boden zu beben. Wander hebt seine Klinge und zeigt an, dass sich ein Monster in der Nähe befinden muss. Wer allerdings erwartet, dass sich die Monster blutgierig auf Wander werfen, wird enttäuscht. Hier kommt der Punkt zur Sprache, der uns am Herzen liegt. Denn die Monster sind eigentlich gutmütige Geschöpfe, die sich für die Menschen gar nicht interessieren. Und dennoch muss man diese bekämpfen, bis sie mit einem schauerlichen Gebrüll zusammenbrechen. Hier stellt sich die Frage, warum man Geschöpfe töten muss, die einen nichts tun? Dennoch sind die Kämpfe gegen die Monster die Highlights des Spiels und sehr gut umgesetzt.
Werfen wir einen Blick auf die technische Seite im Spiel. Die grafische Seite wurde überarbeitet und der PlayStation 4 angepasst, es gibt tolle Effekte sowie gelungene Licht- und Schattenspiele zu sehen. Wenn man auf einem Monster reitet, verschwimmt die Umgebung im Rausch der Geschwindigkeit, während der Spieler versucht sich an den Menschenlangen Haaren des Monsters festzuhalten. Dazu kommen die dazu passenden und gelungenen Effekte. Nicht nur die großen Schritte Der Monster die den Boden beben lassen, auch die kleinen Effekte, wie das Fallen der Steine, wurde hier sehr gut umgesetzt. Das komplette Spiel läuft flüssig ohne zu stocken, es ist eine tolle Atmosphäre vorhanden.
Im Ganzen gesehen bekommt man mit „Shadow of the Colossus“ aus dem Hause Sony Interactive Entertainment ein Spiel geboten, welches einer PlayStation 4 würdig ist. Die technische Seite ist ohne Fehl und Tadel und der Soundtrack einfach nur toll. Wer diese kleine Actionperle kennt und mag, sollte sich die PlayStation 4 Umsetzung nicht entgehen und sich auf ein Abenteuer mit Wander einlassen.
(sk)
