Wenn „Star Wars“ drauf steht, ist auch „Star Wars“ drin – oder nicht? Wir haben uns mit „Star Wars Battlefront II“ den neuesten Streich aus dem Hause Electronic Arts angesehen und das Spiel auf der Xbox One X getestet. So sind wir in die Rolle der Iden Versio geschlüpft und haben uns als Elitekämpfer des Imperiums bewiesen.
Die Geschichte setzt im Übrigen direkt nach Episode sechs an und wird aus der Sicht von Iden erzählt. Als Anführerin der Elite-Inferno-Squad ist sie immer die letzte Rettung wenn etwas schief geht. Dann muss sie allerdings mit ansehen, wie der Imperator mitsamt seiner Raumstation in einer Schlacht gegen Eldor einfach ausgelöscht wird. Auf Wusch ihres Vaters, ein großer Admiral, soll Iden nun Rache üben und an der Seite des Bösen in den Krieg ziehen. Wirklich mehr gibt es da nicht zu schreiben, zumal die Geschichte nicht viel tiefer geht. Die Story ist zwar vorhersehbar und eher eine Vorbereitung auf den Mehrspielermodus, aber dennoch hatten wir unseren Spaß, obwohl es meist gleich abläuft: Man bekommt eine gelungene Videosequenz zu sehen, erledigt die bekannten Sturmtruppler, schaut sich wieder ein Video an und kämpft erneut. Liest sich vielleicht nicht spannend, aber wir haben gerne als Iden – oder auch mal als Luke Skywalker – da Schwert geschwungen.
Das Herzstück des Spiels ist aber der Mehrspielermodus. Hier treffen bis zu 40 Spieler aufeinander, dazu stehen elf (!) unterschiedliche Schauplätze zur Wahl. Natürlich kann man auch zusammen mit einem Freund gemütlich auf dem Sofa zu sitzen und das Spiel zu Zweit per Splitscreen genießen. Die verschiedenen Modis, unter anderem „Sternjäger-Angriff“ und „Galaktischer-Angriff“, bieten Abwechslung, so dass für jedem etwas dabei sein sollte. Zwar sind manche Aufgaben ein wenig leicht, aber es gibt auch genügend Gelegenheiten sich zu beweisen. Die Maps an sich bieten keinen Grund zur Klage, sie wurden liebevoll gestaltet und variieren untereinander. Es gibt unterschiedliche Schiffe wie unter anderem der „Millenniumfalke“ und die „Slave I“ von BobaFett, sowie die schnellen und wenigen Raumjäger, die wir von Kylo kennen. Bei den Klassen kann man zwischen Spezialist, Truppler, Offizier und Assault wählen, welche über kleine Phaser und automatische Strahlenkanonen, sowie Scharfschützengewehr verfügen. Jede Klasse verfügt über drei Fähigkeiten, welche über die Sternkarten angepasst werden. Die Karte bekommt man im Spiel aus den Lootboxen oder baut sich diese zusammen. Logisch ist: Je mehr Karten man von einer Fähigkeit besitzt, desto besser kann man die jeweilige Fähigkeit einsetzen.
Ja, das leidige Thema „Lootboxen“. Um an bestimmte Charaktere und Fähigkeiten zu kommen, benötigt der Spieler Kredits. Diese bekommt man, wenn man eine Kampagne und/oder Match abgeschlossen hat. Und mit Kredits kann man auch Lootboxen kaufen. Diese beinhalten viele Goodies, welche nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte werden. In der Regel sollten die Goodies sich gerecht verteilen, doch schon bald stad fest, dass das Konzept nicht aufging. Dazu regten sich nicht nur die Fans, sondern auch die Medien darüber auf, dass man Lootboxen mit Echtgeld kaufen konnte. So nahm EA dieses Feature erst einmal vom Markt, es wird sich aber vorbehalten, dieses wieder – in welcher Form auch immer – wieder einzuführen.
Werfen wir noch einen Blick auf die technische Seite im Spiel. Man bekommt hier eine sehr gute Schärfe geboten und die Farben passen um Spielinhalt. Alles läuft flüssig und die Soundeffekte sind ohne Fehl und Tadel. Es gibt viele Effekte zu höre, die wir aus dem Star War-Universum kennen – Klasse gemacht! Die Steuerung geht leicht von der Hand, so dass auch Anfänger keine Probleme haben werden.
Im Ganzen gesehen bekommt man ein solides, wenn auch vielleicht nicht ganz ausgereiftes Spiel geboten. Der Einzelspielermodus ist ok, zumindest ist diesmal einer vorhanden. Mit ungefähr fünf Stunden Spielzeit ist man dabei. Der Mehrspielermodus hat uns dagegen gut gefallen, wer schon das erste Spiel der Reihe mochte, kann auch hier zuschlagen. Grafisch ist der Titel ohne Fehl und Tadel, Umgebungen, Charaktere und auch der Sondtrack halten sich dicht am Original.
(sk)