Nachdem in den ersten beiden Spielen der Reihe „Dishonored“ die Geschichte von Corvos und seiner Tochter Emily erzählt wurde, bekommen die Spieler mit „Dishonored: Der Tod des Outsiders“ ein Spin-off geboten, welches einen in die Welt von Billie Lurk/Meagan Foste entführt. Hierbei handelt es sich um eine bekannte Meuchelmörderin aus Dunwall, die gerade ein Attentat auf den Outsider vorbereitet. Dazu muss sie sich durch Karnaca kämpfen und unter anderem den kaiserlichen Konservatorium einen Besuch abstatten, um an Ende in den Shindaereyminen hoffentlich auf den Outsider zu treffen. Die ersten Schauplätze bieten einen hohen Wiedererkennungswert, hier und da hat sich ein wenig geändert, aber meist ist alles beim Alten geblieben.
Die Geschichte im Spiel ist schnell erzählt: Nachdem der Spieler in die Rolle von Billie geschlüpft ist, trifft man auf ihren ehemaligen Meister. Zusammen wird beschlossen den Outsider zu suchen und ihn aus dem Weg zu räumen, da der Meister meint, dass sie Welt ohne den Outsider besser dran wäre. Dafür warten fünf Kapitel auf den Spieler, der diesmal allerdings nur in Billie und in keine weiteren Charaktere schlüpfen kann. Die Aufträge bekommt man von Daud, den ehemaligen Meister Billies, der sich ansonsten aus dem Spielgeschehen heraus hält. Man muss sich erst einmal Information und eine Waffe besorgen, um an Ende zu entscheiden, was mit dem Outsider geschieht.
Eigentlich unterscheidet sich „Dishonored: Der Tod des Outsiders“ nicht von den anderen Spielen der Reihe – und doch ist das Spiel ganz anders. Ja, es spielt im gleichen Universum, daher sind viele Schauplätze bekannt. Allerdings fallen weitreichende Entscheidungen weg, im letzten Kapitel muss man über Tod und Leben wählen – und bekommt so ein unterschiedliches Ende geboten. Dafür bekommen die Spieler eine neue spielerische Freiheit geboten, man kann fast immer entscheiden wie man einen Auftrag erledigen will. Je mehr man sich in der Umgebung umschaut, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich für die Spieler. Die Wahl, ob man seine Gegner töten, betäuben oder ihnen aus dem Weg gehen möchte, ist geblieben.
Neu sind die Fähigkeiten von Billie, drei Stück, so wie auch bei ihren Vorgängern, sie verfügt über Trugbild, Weitsicht und Platztausch. So kann Billie in Trugbild die Identität ihres Gegners annehmen und sich somit frei bewegen – auch unter den Feinden. Wer sich für Weitsicht entscheidet, wird körperlos und passt so durch die schmalste Gasse. Bleibt noch Platztausch, wo der Spieler einen Teleportmaker hinter einem Gitter platzieren und so problemlos dorthin gelangen kann. Die Haupt- und auch die Nebenmissionen machen Spaß und bieten viel Abwechslung. Während die Hauptmissionen den Spieler näher zum Outsider bringen, bekommt man bei den Nebenmissionen Gold, mit dem man auf den Schwarzmarkt nützliche Gegenstände kaufen kann.
Technisch ist alles im grünen Bereich. Die Spieler bekommen hier eine teils bekannte Welt geboten, welche mit vielen Spielereien und liebevoll gestalteten Details versehen ist. Die Charaktere wurden ebenso detailliert gestaltet, es gibt immer mal wieder etwas Neues zu entdecken. Besonders der Auftrag in der Bank ist zu empfehlen, ebenso wie das letzte Kapitel in der Mine. Das Steampunk-Setting gefällt auch hier! Dazu kommen eine gefällige deutsche Sprachausgabe und schöne Effekte, so dass man mit der technischen Seite wieder zufrieden sein kann.
Im Ganzen gesehen bekommt man mit „Dishonored: Der Tod des Outsiders“ ein sehr gutes Spiel geboten, welches einen durch das bekannte Setting schnell in die Welt von Karnaca entführt. Leider wird Daud zu viel im Hintergrund gehalten, hier hätte man sich gewünscht, dass man neben Billie auch den Meister hätte spielen können. Die lineare Geschichte gefällt aber dennoch, so dass wir Fans der Reihe dieses Spiel empfehlen können.
(sk)
