Wer an der Konsole gerne Fussball spielt, kommt an „FIFA“ aus dem Hause Electronic Arts nicht vorbei. Jedes Jahr gibt es viele Neuerungen, wobei diese im letzten Jahr ein wenig zu wünschen übrig ließen. Daher haben wir uns auf das aktuelle Spiel der Reihe gefreut, welches zwar technisch nicht wirklich etwas Neues bietet, dafür aber mit dem DFB Pokal und der dritten Liga die Anzahl der Teams auf über 700 steigen lässt. Dazu wird das Profileben des Alex Hunter weiter erzählt, der schon im letzten Spiel hoch in der Gunst der Spieler stand. Aber das ist noch nicht alles.
Schon beim ersten Spiel fällt die verbesserte Stadionatmosphäre auf. Die Tribünen und die Zuschauer wurden abwechslungsreich gestaltet, es sind Vereins- und Stadionbanner zu sehen, sogar der Sonnenstand ist realistisch. Die Kommentare (Wolf-Christopf Fuss und Frank Buschmann) können angepasst werden und da sich die Rasenqualität ändert, gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Es ist cool zu sehen wie die Fans auf die Spieler reagieren und sogar zum Spielfeldrand laufen, um ihren Idolen nahe zu sein. Die Spieler wurden noch einmal überarbeitet und wirken somit authentischer denn je, dafür wurden die Spielgeschwindigkeit herabgesetzt, was nicht nur den Anfängern der Reihe zugutekommt, sondern das Spiel an sich realistischer wirken lässt. Daher sollte man seine Züge gut überlegen, kopfloses Herumlaufen hat wenig Sinn – Timing ist alles. Wenn man sich daran hält, laufen die Kollegen gut mit und man hat gute Chancen einen Treffer zu landen. Ja, marginale Schwächen sind immer noch vorhanden, so klappt die Ballabgabe nicht immer. Aber dennoch sind wir zufrieden, zumal eine Besserung ersichtlich ist.
Das „The Journey“ weitergeht, hat sicherlich nicht nur uns gefallen. Die Geschichte um Alex Hunter hat sechs neue Kapitel bekommen und man kann sich wie gewohnt erst einmal für einen Charakterzug entscheiden. Soll Alex lieber Cool, oder vielleicht Ausgelichen oder Überheblich sein? Man hat die Wahl. Allerdings läuft auch für Alex nicht immer alles glatt, er muss gegen Leistungstiefs ankämpfen und sich um Freundschaften kümmern. Nein, das Leben eines „Stars“ ist nicht einfach. Der Einstieg ist im Übrigen sehr gut gelungen, denn man bekommt zum Anfang von „The Journey“ einen kleinen Rückblick geboten, der die wichtigsten Stationen aus dem letzten Jahr in Alex Leben zeigt. So ist man gleich wieder mitten im Geschehen dabei und muss nicht überlegen, wie Alex in die jetzige Situation gekommen ist. Die Geschichte wird hier wie gewohnt mit kleinen Zwischensequenzen sehr gut weitererzählt. Immer wieder muss der Spieler eingreifen und Entscheidungen treffen und natürlich sein Können zeigen.
Die Geschichte beginnt damit, dass Alex zusammen mit Danny im Urlaub in Rio de Janeiro ist. Auf den bekannten bunten Treppen nach Oben gehend, überholen sie zwei kleine Jungs in Fussballtrikots. Sie sind auf dem Weg zu einem Streetballspiel, wo kurz darauf auch der Spieler mit Alex landet. Kurz darauf geht es ins Trainingslager und dann zu einem Turnier nach Amerika, wo man unter anderem auf den Konkurrenten Gareth trifft. Man muss Interviews geben und im Fernsehen auftreten, wobei der Spieler jedes Mal drei Antwortmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier kann man keine Fehler machen, denn die Entwicklung des Charakters liegt nicht auf den Interviews, sondern beim Können auf dem Platz. Mit der Zeit schaltet man immer mehr Fähigkeiten frei, es ist wichtig sein Können zu verfeinern, um eines Tages an der Spitze zu stehen.
Neben „The Journey“ kann man ebenfalls eine Karriere als Spieler oder Trainer in „FIFA 18“ starten. Je nachdem ob man lieber auf oder neben den Platz sein Dasein sieht, entscheidet sich der Spieler für eine dementsprechende Karriere. Als Trainer kann man sich für einen großen und bekanten Club ebenso entscheiden, wie für einen kleinen Drittligisten und diesen nach Oben bringen. Dazu gibt es interaktive Tarifverhandlungen, die in der Regel nach den gleichen Schema ablaufen, am Ende wird nur über das Geld geredet. Blöd ist manchmal, dass uns ein Spieler weggekauft wurde, der in der Liste als „glücklich“ markiert war. Eigentlich sollte man solche Spieler, auch wenn sie gehen könnten, noch gut halten können. Aber es sind halt auch Spieler als „unglücklich“ gelistet, die uns erst kurz vorher eine Mail schickten in der beteuert wurde, wie glücklich sie im Team sind. Nun ja, da gibt es noch ein wenig Bedarf das zu verbessern.
Werfen wir noch einen Blick auf die technische Seite des Spiels. Die auf dem Spielfeld befindlichen Charaktere bewegen sich flüssig, ohne zu stocken, diese wurden – ebenso wie die Stadien und die Zuschauer – liebevoll gestaltet und mit vielen Details versehen. So passt alles harmonisch zusammen, sogar Linienrichter sind vorhanden, die einen Regelverstoß sofort anzeigen. So entsteht eine sehr schöne Atmosphäre, die zwar keinen Stadionbesuch ersetzt kann, aber dennoch verdammt gut ist. Dazu kommen noch die bekannten Online-Modi, so dass die Spieler hier nicht nur gut, sondern auch lange unterhalten werden.
Was gefällt nun und was nicht? Klar, dass man nun über eine größere Lizenz mit über 700 Teams verfügt gehört auf die positive Seite. Auch die Stadionatmosphäre, der erweiterter Ultimate-Team-Modus und die guten Schiedsrichter gehören auf die gleiche Seite, ebenso wie „The Journey“, die einen wieder lange beschäftigen wird. Allerdings fehlen uns die Fangesänge, die Tore aus der Distanz sind etwas einfach und die Ballphysik hat weiterhin kleine Schwächen. Dennoch bietet das Spiel viel Spaß und eine Kaufempfehlung ist auf jedem Fall drin!
(sk)
