Nachdem ich das erste Spiel der Reihe „This War Of Mine“ verpasst hatte, war ich sehr gespannt als „This War Of Mine: The Little Ones“ aus dem Hause Deep Silver für die PlayStation 4 erschien. Im Übrigen gibt es das Spiel als physikalische Version, also auf Blu-ray, und als Download zu erwerben. Da sich die Preise nicht unterscheiden, habe ich mich für den Download entschieden. Diese ging nicht nur problemlos sondern auch schnell vonstatten, so dass ich mich bald in der zerstörten Stadt im Spiel wiederfand.
Bei „This War Of Mine: The Little Ones“ handelt es sich um ein Antikriegsspiel, wo nicht harte Soldaten oder Terroristen, sondern „normale“ Erwachsene und auch Kinder im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Die Menschen im Spiel haben das Grauen des Kriegs erlebt, bzw. stecken noch mittendrin. Man muss sich hier um so gesehen um „Alltägliches“ kümmern, was nicht nur schwer, sondern teilweise unmöglich ist. Man muss Ressourcen sammeln um zu überleben. Essen um annähernd satt zu werden, Rohstoffe, damit man sich Werkzeug und Möbel bauen kann. Dazu muss sich der Spieler gegen Gefahren wehren, denn die Umgebung ist nicht sicher. Überall lauern Scharfschützen, die einen das Leben nehmen wollen. Auch andere Menschen sind in ihrer Verzweiflung zum Töten bereit. Wobei auch die Charaktere des Spielern an einen Punkt kommen, an dem es heißt „Töten oder getötet werden“.
Das Spiel beginnt im Versteck der Spielers, welches wie bei einem Querschnitt von der Seite aus zu sehen ist. Im Intro wird erzählt, dass es sich um drei Männer handelt, die sich während der schrecklichen Zeit kennenlernten und das sie nun versuchen zusammen am Leben zu bleiben. Jeder hat andere Fähigkeiten, so kann einer aus den Resten gute Mahlzeiten bereiten, der andere kann Plündern und der Dritte ist ein Läufer, der sich schnell vor der Gefahr wegbewegen kann. Zuerst sollte man das eigene, schon sehr baufällige Haus durchsuchen. Hier muss man eine Schaufel findet, damit die Wege im Haus freigegeben werden. Überall sind Rohstoffe versteckt, so dass man sich erst einmal eine kleine Werkbank bauen kann. Später untersucht man auch die Häuser in der Stadt, was jedes Mal ein gefährliches Unterfangen ist.
Der Zusatztitel des Spiels ist ja „The Little Ones“, so dass klar sein könnte, dass auch die Kleinen irgendwann im Spiel auftauchen werden. Später muss man also lernen sich in die Kinder hineinzusetzen, sie zu beschützen und sich um sie zu kümmern. Unterdessen versuchen die Kleinen ihr Leben so weiterzuleben, wie sie es auch ohne Krieg getan hätten. Die müssen vom Spieler lernen zu überleben und eine emotionale Bindung aufzubauen. Dabei gilt es weiterhin dafür zu sorgen das alle zu essen bekommen, schlafen können und das sie es warm haben. Das Spiel wurde in Tag und Nacht aufgeteilt, alles läuft in Echtzeit ab. Man muss dafür sorgen, dass der Koch ein Essen zubereitet, weil gerade eine Ladung frischer Ratten ins Haus gebracht wurde. Der Nächste muss sich um das Werkzeug kümmern oder die Werkzeugbank aufrüsten während eine anderer Person die Kinderbetreuen und anleiten muss. Wer das gut im Griff hat, bekommt eigene Spezialisten gleich aus dem Kindergarten geliefert. Das Wichtigste ist immer, dass man die Aufgaben verteilt damit diese jedem Tag erledigt werden.
Werfen wir einen Blick auf die technische Seite des Spiels. Eine Sprachausgabe ist nicht vorhanden, dafür gibt es deutsche Untertitel. Ich finde, dass diese ein wenig klein geraten sind, was vielleicht nicht jeden stört. Die Grafik ist der Hammer. Diese besteht aus Bleistiftzeichnungen und wurde hauptsächlich in s/w gehalten. Alleine Hinweispunkte heben sich farbig ab. So bekommt man hier ein tristes Spiel geboten, was die Macher auch erreichen wollten. Überall gibt es liebevoll gestaltete Details zu entdecken, so dass es immer wieder etwas Neues zu sehen gibt. Oben links werden angezeigt welcher Tag es ist, die Temperatur und die Uhrzeit. Dazu gibt es immer wieder kleine Hinweiskarten mit Informationen der Charaktere, so dass man diese gezielt an den richtigen Stellen einsetzen kann. Die Atmosphäre ist sehr gut gelungen, man fühlt sich schnell in erdrückende Welt im Spiel hineinversetzt.
Die Steuerung geht gut von der Hand, auch wenn man sich erst einmal ein wenig daran gewöhnen muss. Im Übrigen bekommen die Spieler die neuen Inhalte und Updates aus der PC Version gleich mitgeliefert. So kann man von Anfang an auf einem Szenario- und einem Charakter Editor zurückgreifen. Aus diesem Grund ist ein hoher Wiederspielwert gegeben.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit „This War Of Mine: The Little Ones“ aus dem Hause Deep Silver ein Spiel geboten was ins Herz geht. Zu sehen wie die eigene Gruppe hungern muss weil das Plündern nicht funktionierte tut weh. Wenn man sieht wie ein Kamerad stirbt, geht das richtig ins Herz und man fragt sich, ob man hätte helfen können. Schön ist wenn man einen guten Tag/Nacht hatte, dann beendet man seine Runde mit einem richtigen Glücksgefühl. Kauftipp!
(sk)