Wenn ich nach Hause komme und die Wohnung ungewohnt ruhig ist, werde ich stutzig. Ich gehe durch den Flur, schau in die verschiedenen Räume – Nichts. Als ich die Tür zum Wohnzimmer öffne weiß ich was los ist. Hier herrscht keine Ruhe, mir dröhnen Explosionen ebenso entgegen wie Gewehrsalven. Zwischendurch werden Befehle gebrüllt, dann herrscht plötzlich Totenstille. Wie konnte ich nur vergessen das Activision das Spiel Call of Duty: Black Ops III in den Handel gebracht hat. Ich sinke neben meinem Mann auf dem Sofa und lasse mich in eine dystopische Zukunft ins Jahr 2065 entführen, also gut vier Jahrzehnte nach den Ereignissen Black Ops II.
In den letzten Jahrzehnten hat sich viel verändert, gerade was die Technologien und die Wissenschaft betrifft. Auf der ganzen Welt finden Proteste statt, man will den Fortschritt stoppen. Doch die Technologie der Robotik schreitet immer weiter voran. Es werden Supersoldaten entwickelt, die für die Menschen in den Krieg ziehen sollen. Die Angst, dass die Roboter der Herrschaft über die Menschen übernehmen, wächst immer weiter …
Mit Call of Duty: Black Ops III bekommen die Spieler das bisher umfangreichste Spiel der Reihe geboten. Dieses überzeugt nicht nur mit einer gelungenen, sondern gleich mit zwei Kampagnen. Dazu gibt es noch einen großen Mehrspielermodus und den lang erwarteten Zombiemodus! Der Spieler übernimmt hier wie gewohnt die Rolle eines Black Ops Soldaten, der mit verschiedenen Fähigkeiten ausgestattet ist. Diesen gilt es am Anfang erst einmal anzupassen. Also sucht sich der Spieler ein sympathisches Gesicht aus, fügt die passende Frisur dazu du schon geht es los. Im Übrigen ist es auch möglich als Frau zu spielen, was etliche Spieler freuen wird, mir persönlich aber egal ist.
Der erste Auftrag bringt uns nach Äthiopien, wo wir zusammen mit unserem Chef Hendrick den Minister Said befreien sollen. Die Rebellen sind nicht ganz unserer Meinung uns setzen sich stark zur Wehr. Am Ende gelingt es zwar den Minister zu befreien, allerdings verliert unser Charakter beide Arme. Nicht das ein Arm gereicht hätte, nein, es müssen gleich Beide sein. Dumm gelaufen, zumal ein Soldat ohne Arme nicht gerade nützlich ist. Aber anscheinend haben wir bisher gute Arbeit geleistet, denn der Spieler wird in ein Krankenhaus gebracht, wo er zwei nagelneue Prothesen bekommt. Damit die Kohle für die OP nicht umsonst ausgegeben wurden, muss der Spieler gleich wieder los zu einem neuen Auftrag.
Die Reise führt den Spieler durch die ganze Welt. Es gibt viele actionreiche Passagen aber auch ruhige Momente, so dass man zwischendurch einmal durchatmen kann. Man bekommt hier wie gewohnt liebevoll gestaltete Umgebungen und Charaktere zu sehen, wobei sich alles gut und schnell aufbaut. Ebenso, wie man es auch vom Vorgänger kennt. Pluspunkte sammeln dagegen die Effekte. Ist schon toll anzusehen, wenn eine Bombe hochgeht oder Objekte explodieren. Was mir wirklich sehr gut gefallen hat sind die Zwischensequenzen. Diese laufen sauber und fehlerfrei ab, hier hat der Spieler echt das Gefühl einen Film zu sehen. Und das ist gut so, denn man bekommt hier viele CGI-Sequenzen zu sehen. Klasse gemacht und daher ein Lob von mir. Dazu kommt ein guter Sound, der besonders in den Actionszenen zum Tragen kommt. Hier lohnt es sich die Konsole an die Anlage anzuschließen, um mitten im Schusswechsel dabei zu sein. Auch in ruhigeren Szenen kommen die hinteren Lautsprecher dank kleiner Umgebungsgeräusche gut zum Einsatz.
Natürlich kann man seinen Charakter wieder aufleveln. Das gilt nicht nur für die einzelnen Fähigkeiten, sondern auch für die Waffen und sogar das eigene Aussehen kann teilweise geändert werden. Die Bewegungen der Charaktere fallen weicher aus als gewohnt, man kann beispielsweise Springen und Klettern miteinander kombinieren – und dabei immer noch die Waffen benutzen.
Neu ist der schon von mir angesprochene Zombie-Modus. Dieser hat eine ganze eigene Geschichte und man bekommt hier sehr viel Spannung geboten. Im Übrigen: Wer die Hauptgeschichte durch hat, schaltet automatisch diese Nightmare Kampagne frei. Hier ist zwar die gleiche Mission wie in der Hauptgeschichte vorhanden, diese wird jedoch ein einer anderen Reihenfolge wiedergegeben. Hier muss sich der Spieler gegen Menschen kämpfen, die im Jahre 2070 von einem Virus befallen werden und sich in Zombies verwandeln. Gut gelungen ist, dass die Dialoge komplett anders sind.
Wer nicht gerne alleine spielt, kann das Spiel natürlich mit Freunden genießen. Bis zu vier Spieler können hier die Kampagne zusammen spielen. Dazu gibt es noch einen Splitscreen für zwei Personen, online können bis zu 12 Personen auf einer Map spielen.
Im Ganzen gesehen bekommen die Spieler mit Call of Duty: Black Ops III aus dem Hause Activision ein gelungenes Spiel der Reihe geboten. Die Levels sind meist offen begehbar, so dass der Spieler mehrere Möglichkeiten hat ans Ziel zu kommen. Die Feinde haben eine bessere KI bekommen, die leider manchmal den Machern gefehlt hat. Wer bitte positioniert einen Checkpoint mitten im Feindesland? Es gibt eine Wärmebildkamera für die Dunkelheit und gut zehn Stunden Kampagne. Wer die Reihe kennt und mag, kann hier keinen Fehlkauf machen.
(sk)